Alex | 3

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Nach diesem Abend bildete sich eine Angst in mir, die ich zuvor für unmöglich gehalten hätte – vor allem gegenüber Sophia. Meinem Traummädchen, auf das ich schon seit Jahren stand. Das Mädchen, das mich immerzu verrückt gemacht hatte.

Nun schien alles für mich absurd zu sein. Die ganzen Nachmittage, die ich damit verbracht hatte eifersüchtig auf die Jungs zu sein, die jeden Tag mit Sophia verbringen oder überhaupt mit ihr reden konnten. Eifersüchtig auf ihre Freunde, die sie jeden Tag lachen sehen konnten.

Alles war wie Staub zerfallen.

Nach diesem Abend passierte es wieder ein paar Mal, dass Sophia gewalttätig reagierte. Es war zwar niemals wieder so schlimm gewesen wie an jenem Abend, doch es tat jedes Mal weh. Physisch und psychisch. Ich wusste einfach nicht wieso sie tat was sie tat. Sie war doch sonst perfekt in jeglicher Hinsicht.

Ich konnte niemandem etwas davon erzählen. Abgesehen davon, dass Sophia mir damit gedroht hatte, dass es noch schlimmer werden würde wenn jemand davon erfahre, war es auch mir selber unangenehm überhaupt darüber nachzudenken es irgendjemand anderem zu erzählen.

Wie würden Menschen darauf reagieren? Wie würden meine Eltern, meine Freunde darauf reagieren? Ich konnte mir schon die Reaktion von einigen von ihnen vorstellen. Ich konnte mir denken, dass einige es nicht ernst nehmen würden und wiederum, dass mich andere verspotten würden.

Allein vor der Reaktion anderer hatte ich Angst. Es schien als fing ich an vor vielen Dingen Angst zu haben. Mein Vertrauen war gebrochen und so auch viele mögliche Gespräche, die ich hätte mit anderen führen können.

Sophia hatte mir vieles weggenommen.

Momentan befand ich mich im Bus, auf dem Weg zu Sophia. Sie hatte einen Filmabend vorgeschlagen. Und mit vorgeschlagen meine ich, dass es quasi so etwas wie ein Befehl war.

Wenn ich zu spät war wurde ich bestraft.

Wenn ich ihr nicht gehorchte wurde ich bestraft.

Wenn ich mich auch nur im Kleinsten widersetzte wurde ich bestraft.

Egal was ich tat, ich wurde bestraft.

Das Beste was ich tun konnte war einfach alles zu tun was sie wollte. Wenn nicht, dann ging es nicht gut für mich aus.

Ich schaute auf eines der unzähligen blauen Flecken auf meinem Arm und streifte dann aber wieder sofort meinen Pulli darüber. Meiste Zeit trug ich langärmlige Oberteile, damit niemand die Narben sah, die überall auf meinem Körper abgebildet waren. Und wenn es dann doch unglücklicherweise dazu kam, dass jemand sie bemerkte, log ich und meinte so gut wie immer, dass ich gestolpert und gefallen wäre.

Ach, ich Schussel.

Mein Blick schweifte auf die anderen Fahrgäste und ich wünschte mir nichts Sehnlicheres, als mit einem von ihnen das Leben tauschen zu können. Wie gern ich einfach nur jemand anderes sein wollte. Weg von Sophia und von mir. Ein Leben ohne blaue Flecken und Narben.

Es fühlte sich so an, als hätte jeder ein gesundes Leben, mental sowie körperlich, alle außer mir.

Ich hatte schon längst vergessen wie es sich anfühlte so sorgenfrei zu leben.

So ganz ohne Gewalt.

Was dachtet ihr über Alex' Leben und seine Probleme? 

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Was dachtet ihr über Alex' Leben und seine Probleme? 

Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass auch Jungs unter ihren Partnern leiden und sich ebenso wehrlos fühlen können. Viele vergessen oft, dass auch Jungs zerbrechlich sind. Mein Ziel war es diese Seite zu zeigen, auch, wenn sie sehr brutal war.

Wenn irgendjemand von euch in so einer ungesunden Beziehung ist, dann bitte ich euch, redet mit jemandem dem ihr vertraut darüber. Es gibt immer eine Lösung, auch wenn es unmöglich scheint.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 08, 2021 ⏰

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Another passengers story | LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt