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Evening

Es. War. Sowas. Von. Klar.
Ich hätte echt ausrasten können.

Wieso konnte Jack es nicht einmal auf die Reihe bekommen, sich nicht volllaufen zu lassen und dann auch noch jahrelang zu verschwinden, sodass man fast drei Stunden nach seinem beschissenen Cousin suchen musste.

Wieso ging das nicht?

Ich war außer mir vor Wut und Erschöpfung. Das einzige, was ich jetzt noch wollte, war ins Bett.

Müde deckte ich Jack zu, knipste die kleine Nachttischlampe aus und verließ das Zimmer.

Ich war so froh, dass Jack beim Zähne putzen nicht rumgenörgelt, sondern es einfach über sich ergehen lassen hatte und ich deshalb nicht noch mehr Energie verbrauchen musste.

Zufrieden betrat ich mein kühles Zimmer, bei welchem schon die Rollos heruntergekurbelt waren, da ich mich dadurch vor der heißen Nachmittagssonne geschützt hatte.

Schnell schlüpfte ich auf meinen Klamotten raus und zog meinen unfassbar gemütlichen Schlafanzug an, welcher aus einer kurzen Stoffshorts und einem Rolling Stones T-shirt bestand.

Meine Haare löste ich aus dem verwuschelten Knoten und kämmte sie kurz flüchtig durch.

Ein bisschen Creme durfte auch nicht fehlen, da meine Haut vom Abschminken gereizt war und die Creme diese erfrischte.

Nachdem ich noch mein Fenster angekippt hatte, lief ich eilig zu meinem Bett und ließ mich in dieses reinfallen.

Wenige Sekunden später war ich ins Traumland gesunken.

*

Müde streckte ich mich einmal. Ich hatte etwas komisches geträumt.

In meinem Traum war Connor vorgekommen und irgendwie waren wir beste Freunde. Thilda und Nadia waren auf einmal lesbisch und Jack hatte sich in mich verliebt, aber irgendwie wollte das Carter - mein bester Freund - nicht.

Es war ein einziges Desaster und so anstrengend zu träumen, dass ich mich nicht erholt, sondern eher noch ausgepowerter fühlte.

Generell fragte ich mich, was Connor da drinne zu suchen hatte.

Na klar, eins musste man ihm lassen; er war hübsch und hatte eine total positive Ausstrahlung. Ich fragte mich, warum er mir noch nie aufgefallen war.

Aber um ehrlich zu sein, kannte ich die Antwort selber. Ich achtete nie wirklich auf Menschen, die ich nicht wirklich kannte.

Dafür kümmerte ich mich umso mehr um die Menschen, die ich liebte.

Ein ausgiebiger Seufzer verließ meinen Mund und ich strampelte mich aus der dünnen Decke frei. Draußen hörte man die Vögel zwitschern und in der Ferne mähte gerade jemand Rasen.

Ein Blick auf meinen geliebten Wecker verriet mir, dass es bereits mittags war.

Gut gelaunt stand ich auf. Mein Handy, welches auf meinem Sessel lud, gab einen Ton von sich, weshalb ich dieses in die Hand nahm.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt