25|confusing,

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Connor

Ich war noch nie so froh über die Erfindung des Handys.

Und ich hatte mich noch nie so cringe gefühlt, wie ich in der Bahn saß und die ganze Zeit mein Handy anlächelte.

Ich wollte gar nicht wissen, was die anderen von mir dachten.

Seit drei Stunden war Eve schon auf dem Weg zu ihrem Cousin.

Wir hatten nur einmal genau drei Minuten und fünfunddreißig Sekunden nicht geschrieben, als sie sich ein Getränk gekauft hatte.

Sonst waren wir beide die ganze Zeit online.

Gerade schrieb sie darüber, warum ihre Mom Jack nicht leiden konnte.

Er hatte keine Eltern mehr und lebte bei seinen Großeltern, doch anscheinend hatte er sich schon ein paar mal bei diesen daneben benommen, weshalb Lily - Eves Mom - ihn nicht leiden konnte.

Evening (15:52 Uhr)
Ich meine, man kann von niemandem erwarten, dass man nach dem Tod seiner Eltern einfach so weiterlebt ohne nicht in ein tiefes Loch zu fallen.
Ich würde so depressiv werden und nie wieder mein Zimmer verlassen.
Er hat sich vielleicht vier mal so besoffen, dass er GAR NICHTS mehr wusste, aber - mein Gott -irgendwie muss man manchmal halt den Schmerz betäuben.
Und Oma und Opa wissen damit umzugehen. Die einzige, die hier Drama macht ist meine Mom...

Gespannt las ich die ellenlange Nachricht und schrieb ihr dann schnell zurück, dass ich genau ihrer Meinung war.

Manchmal musste man sich einfach ablenken, um den Schmerz nicht mehr zu fühlen.

Natürlich war Alkohol nicht die beste Lösung, doch es half mit am besten.

Evening (15:55Uhr)
Oh Connor, meine nächste Station kommt gleich...
Ich sag schon mal ciao und bis später <3

Hatte sie wirklich ein Herz hinter ihre Nachricht geschrieben?

Oh Gott ja.

Endlich zeigte sie mal Emotionen in einer Nachricht und dann auch noch ein verdammtes Herz.

Meins war übrigens gerade am ausrasten.

Wie als hätte die Bahn gewartet, dass Eve ankommen würde, wurde meine nächste Haltestelle angesagt.

Schnell schrieb ich zurück, dass ich jetzt auch mein Handy weglegen müsse und lief zur Tür der Bahn, welche sich wenige Sekunden später schiebend öffnete.

Die Musik in meinen Ohren, ließ mich automatisch schneller laufen, da der Beatdrop gerade einsetzte.

Nach wenigen Minuten erreichte ich das Haus meiner Mom, bei welchem ich bei Adams klingelte.

„Hallo?", ertönte es aus der Sprechanlage.

„Ja, ich bin's. Connor." Direkt ertönte das Surren der Tür, gegen welche ich mich lehnte, um sie aufzudrücken.

Mühsam stampfte ich die Treppen hoch.

Im dritten Stock wurde ich von einer offenen Tür begrüßt, in welcher aber niemand drinne stand.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant