31|wise,

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Connor

Ich hatte sie nicht zum Weinen bringen wollen, doch alles hatte mich einfach nur unfassbar aggressiv gemacht.

Als ich ihre Tränen aber bemerkt hatte, war mein Herz direkt ein Stück zerbrochen.

Zwar hatte ich mir vorgenommen mich distanzierter zu verhalten, doch meine Fassade wäre fast zu Grunde gegangen.

Ich hatte nie gedacht, dass es so eindeutig war, dass wir uns beide vermissten, aber wenn es sogar Gersende mitbekam, dann musste es ja verdammt extrem gewesen sein.

Die ganze Zeit musste ich daran denken, dass wir diese Woche eigentlich mit der Nachhilfe beginnen wollten.

Anscheinend wurde daraus aber eher nichts...

Ich wollte heute in der Schule versuchen, an sie heranzukommen.

Wenn sie überhaupt da war.

Kaum hatte die Ampel auf grün umgeschalten, begann ich mit Hella zu beschleunigen und das Gefühl des Windes an meinem Körper zu genießen.

Ein wenig aufgeregt war ich schon...

Irgendwie hatte ich im Gefühl, dass sie heute in die Schule kommen würde.

Sie konnte ja nicht eine ganze Woche zu Hause bleiben.

Zwar sah sie gestern wirklich nicht gut aus, doch auch nicht so schlimm, dass sie zu Hause bleiben sollte.

Langsam fuhr ich auf den Schulvorplatz, wobei ich aufmerksam beobachtete, ob ich irgendwo einen schwarzen Haarschopf ausmachen konnte.

Doch leider wurde ich enttäuscht.

Das einzige, was mir auffiel, waren die unglaublich vielen Massen, welche Richtung Schulgebäude strömten und dabei über die Person vor sich redeten.

Mich erschreckte es, wie schnell man heutzutage über Menschen urteilte.

Ich stieg von meinem Moped, wobei ich viele Blicke auf mir spürte.

Nicht alle davon waren positiv.

„Adams! Wow, haben wir uns lange nicht gesehen."

Verwirrt schaute ich von meinem Schloss, welches ich gerade zumachte, auf und hätte mich fast an meiner Spucke verschluckt.

Vor mir stand Carter.

Der beste Freund von Eve.

„Carter?"

Wir hatten noch nie wirklich geredet und irgendwie war ich davon ausgegangen, dass er die Schule gewechselt hatte und ich deshalb nie die Chance dazu bekommen würde.

„Lange nicht gesehen, nicht wahr?", zwinkerte er.

„Wo warst du?"

„Bei meiner Oma. Sie ist krank." Jetzt erst fiel mir auf, wie viel weniger seine Augen glänzten.

„Oh man, das tut mir leid.", legte ich eine Hand in den Nacken.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt