45|selfless,

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Connor

Ethem war ein so sympathischer und netter Student, was ich gar nicht erwartet hätte.

Mein anfänglicher Hass ihm gegenüber war alles andere als berechtigt und tat mir im Nachhinein leid.

Er hatte wirklich nur versucht, den Abend für Eve leichter zu machen. Und ich glaube, es war ihm gelungen.

Nach einer Weile war sie deutlich aufgetaut und hatte sich offener unterhalten.

Ich war so stolz auf sie, da ich wusste, wie schwer sie sich erst damit getan hatte.

Wir waren gerade auf dem Weg zurück nach Hause und Eve schlief, weshalb ich das Radio ein bisschen runterdrehte und die Sitzheizung von ihrem Sitz anmachte.

Colin hatte mir das Auto eines Freundes geliehen, das mehr als nur luxeriös war.

Man konnte die Sitze automatisch nach vorne und hinten fahren lassen und sie sogar kühlen oder erhitzen.

Ich war froh, dass wir nicht mit dem Zug fahren mussten, da das Stunden gedauert hätte und es nur eine Verbindung gab, bei welcher wir hätten umsteigen müssen.

Eve war damals zum Glück durchgefahren, doch ihre Verbindung fuhr heute nicht.

Als es auch noch anfing zu regnen, seufzte ich zufrieden auf.

Wir konnten einfach im warmen Auto sitzen und mussten nicht draußen in der Nässe rumlaufen.

Ich schaute kurz zu meinem schlafenden Mädchen auf dem Beifahrersitz und musste lächeln.

Sie war einfach wunderschön.

*

Nach einer langen und ruhigen Fahrt (Eve war kein einziges Mal wach geworden) erreichten wir meine Wohnung.

"Aufwachen, Baby. Wir sind da.", weckte ich den Lockenkopf neben mir. Dieser gab aber nur ein Grummeln von sich und drehte sich zum Fenster.

"Eve, du Schlafmütze.", versuchte ich es nochmal, dieses Mal etwas barscher.

"Connor!" Böse schaute sie mich an, als ich begann sie leicht durchzukitzeln.

Provozierend zog ich meine Augenbrauen hoch. Es war schon dunkel und ich war müde, weshalb ich schnell um das Auto herumlief, Eve irgendwie herauszerrte und sie dann über meine Schulter warf.

Sie quietschte einmal auf und strampelte mit ihren Beinen. Federgewicht.

Jetzt war sie auf jeden Fall wach.

Umständlich lud ich unsere gemeinsame Sporttasche mit den Sachen drinnen aus und lief dann ächzend zum Haus. Nach einer Weile war Eve doch nicht mehr so leicht.

Provozierend hielt sie mir ihren Po ins Gesicht, wodurch ich zu schwanken begann, da ich nichts sah. Oder weil er mich mehr ablenkte, als er eigentlich sollte.

Grinsend drückte ich ihn mit dem Hinterkopf aus meinem Gesicht.

"Ey!" Wir begannen zu straucheln und Eve flog von meiner Schulter gegen die Hauswand und danach riss sie fast den Kinderwagen meiner Nachbarn um.

Kurz guckten wir uns geschockt an, ehe wir begannen loszulachen.

Wir beide hatten definitiv nicht erwartet, dass Eve mitten in der Nacht in einem Kindergarten landen würde, was die Situation nur noch absurder machte.

Eʏᴇs ᴏɴ ʏᴏᴜ | ✓Where stories live. Discover now