Dionysos als INFP

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Das wird euch sicher äußerst seltsam erscheinen. Ich meine INFP werden als Idealisten oder Heiler bezeichnet. Andere INFPs sind Frodo Beutlin aus "Herr der Ringe", Charlie aus Stephen Chboskys Roman "Das also ist mein Leben", Luna Lovegood aus "Harry Potter" oder Augustus Waters aus "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".

Mit Dionysos anzufangen ist ungewöhnlich, lässt sich aber mit persönlichen Preferenzen erklären. Ich selbst bin auch ein INFP, deswegen erkenne ich viele Charakterzüge von ihm in mir wieder und bin mit diesem Typ vertraut. Ihr werdet sehen, je weiter die Kapitel schreiten, desto fremder werden mir deren Charaktere.

In allen Filmen sind INFPs irgendwie die verträumten Außenseiter. Dieses Bild scheint nicht so gut auf den Gott der Weines, der ausgelassen Saufgelage und Leoparden zu passen. Ich gebe zu, es erscheint absurd. Aber meiner Meinung nach ist er ein gebrochener Träumer.

Fangen wir doch mal in seiner Kindheit an. Er war sein Leben lang ein Außenseiter, weil er als Kind wie ein Mädchen aufgezogen wurde, um ihn vor Hera zu verstecken. Diese nahm Rache an allen Kindern des Zeus, um das Bild ihrer perfekten Familie aufrechtzuerhalten. Da passte ein Junge nicht mit hinein, der in nichts talentiert war außer der Weinbrauerei. Kein besonders erstrebenswertes Talent in der Antike. Die mochten eher Dichter, Denker, Philosophen, Wissenschaftler, Athleten oder Krieger. Nichts davon war Dionysos. Alle mieden ihn und als er drei Jahre alt war, verlor er seine Adoptiveltern, weil Hera seine Identität herausbekam.

Nach deren Tod zogen die Nymphen und Satyrn auf. Satyrn sind ziemlich wild und abgedreht, was wohl auch auf ihn abfärbte. Als einer seiner Satyr-Freunde auf eine Weinpflanze kletterte, um ihn ein paar der Trauben zu bringen, stürzte er ab und starb. Dionysos trauerte tief, aber er wollte dem Tod seines Freundes eine Bedeutung verleihen. So erfand er den Wein.

Wie ihr seht, hatte er keine einfache Kindheit und vielleicht hätte er sein Potenzial als INFP ausleben können, wenn er ein Leben gehabt hätte, was nicht so von Schmerz und Verlust geprägt war und er nicht so oft vom Leben enttäuscht worden wäre.

Aber es gibt auch Momente in denen sein INFP-Potenzial heraus blitzt. Die Sage um Theseus ist dabei interessant, aber weniger Theseus selbst (dieses Arschloch), sondern die Prinzessin Ariadne die dem jungen Halbgott hilft und zur Seite steht. Er versprach ihr, sie zu heiraten, setzte sie aber auf der Insel Naxos aus.

Und Dionysos nahm sie mit sich. Er verliebte sich in sie und sie in ihn. Er machte sie zu einer unsterblichen Göttin.

Es kam nicht so häufig vor, dass Sterbliche zu Göttern erhoben wurden und wenn, dann mussten sie große Verdienste leisten. Aber Dionysos hat es einfach so gemacht, ohne jahrhundertelanges Leiden und Nahtode. Zudem hatte er sie auch nicht allzu häufig betrogen. Ich meine denkt doch nach, als Percy im Camp war, gab es nur zwei Kinder des Dionysos, Castor und Pollux. Dazu kam dann noch Dakota aus dem Camp Jupiter, aber dessen Vater ist streng genommen auch Bacchus. Andere Götter hatten an die dutzende Kinder. Aber er nur 2. Für die Verhältnisse eines Gottes ist das sehr treu.

Auch in "Die Schlacht um das Labyrinth" hat er sich von seiner besten Seite gezeigt, als er Chris Rodriguez vom Wahnsinn heilte. Dies wiederum hat er aus Trauer um den Tod seines Sohnes getan. Das ist nicht die Tat eines kalten Manipulators, sondern eines mitfühlenden Gottes. Außerdem zählen am Ende nicht die Gemeinheiten die er jeden Halbgott an den Kopf wirft, sondern seine Taten. Auch am Ende des 3. Bandes rettete er schließlich Percy.

Auch das Alkoholproblem kann ich erklären. INFPs neigen in Extremsituationen zu obsessiven Verhalten. Wir können uns nur schlecht dauerhaft mit etwas beschäftigen. Wir haben nur über eine kurze Dauer eine Leidenschaft für etwas, aber dafür auch bei weitem intensiver wie andere Menschen. Bei allen anderen Dingen die wir tun, wirken wir dann fast schon antriebslos. Deswegen haben die dunkelsten Verbrechen von INFPs mit Sucht und Stalking zu tun.

Und Götter sind eigentlich auch nur die extreme Ausführung von Menschen. Wo wir noch widersprüchlich und facettenreich sein können, treibt die Unsterblichkeit die Götter in Extreme, um überhaupt das Gefühl zu haben, lebendig zu sein.

Die griechischen Götter als MBTI-TypenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt