20. Jace

810 43 1
                                    

Jace PoV

Es ist kein sonderlich befriedigendes Gefühl, dass Alec nun wieder da ist, denn er liegt noch immer im Komma und wacht womöglich nie wieder auf. Ich richte mich auf. Ein Glück ist Magnus Bett so groß dass man aneinander liegend auch zu fünft Platz hat. Kurz schau ich Alec an, dabei stelle ich fest, dass Magnus nicht hier ist. Kurzer Hand steh ich auf um nach ihm zu schauen. Dieser steht in der Küche und scheint für uns Frühstück zu machen, also biete ich ihm meine Hilfe an. Dabei schweigen wir uns allerdings an, denn ich weiß nicht was ich zu ihm sagen soll. Danach gehen wir wieder in sein Schlafzimmer, Magnus trägt das Tablett mit dem Frühstück. Dort angekommen gehe ich zu Izzy und Clary um sie zu wecken. Ich drücke Clary meine Lippe auf Clary‘s Wange, danach leg ich meine Lippen auf Izzy‘s Wange. Clary öffnet ihre Augen und schaut mich an, wohingegen Izzy sich enger an Alec kuschelt. „Izzy wach auf. Du musst was essen.“, sag ich ihr. Essen ist in der letzten Zeit, so wie der Schlaf auch, ziemlich untergegangen bei Izzy. „Nein ich will bei Alec bleiben!“, protestiert sie. Clary lässt Alec‘ Hand los und setzt sich verschlafen auf. „Isabelle du musst essen!“, höre ich plötzlich eine sehr schwache Stimme. Als sich Alec‘ Hand auf Izzy‘s Rücken legt wird mir bewusst das eben war Alec‘ Stimme. Wir schauen alle wie geschockt auf Alec und warten dass seine Augen sich öffnen, doch sie bleiben zu. Izzy bewegt sich keinen Millimeter, aus Angst seine Hand löst sich wieder von ihr. Magnus lässt das Tablett fallen und läuft langsam auf Alec zu. Clary greift nach meiner Hand und drückt sie fest. Auch ich kann mich keine Millimeter bewegen. Magnus kommt an seinem Bett an, setzt sich auf die Bettkante und nimmt Alec‘ Hand. „Alexander kannst du mich hören?“, fragt er vorsichtig und voller Hoffnung. Als Antwort brummt Alec nur und ein riesen Stein fällt von meinem Herz. „Kannst du deine Augen auf machen Alexander?“, versucht der Hexenmeister herauszufinden. Seine Augen öffnen sich immer noch nicht, stattdessen sagt er ganz leise und schwach: „Wieso nicht mein Hübscher?“ „Tut mir leid mein Hübscher. Schaffst du es deine Augen zu öffnen?“, lacht Magnus. Ganz langsam öffnet Alec seine Augen und ich beginne vor Freude zu weinen. Alec dreht sein Kopf zu mir und nimmt seine Hand um sie mir entgegen zu strecken. Ich greife nach seiner Hand. „Jace es ist alles gut. Ich bin wieder da!“, sagt er ganz schwach. Er versucht im Bett ein wenig nach oben zu rutschen, doch Izzy hat sich so fest an ihn gedrückt, dass das nicht möglich ist. „Izzy könntest du mich bitte kurz los lassen? Ich möchte mich hinsetzen.“, bietet Alec sie leise. „Ich kann dich nicht los lassen Alec! Ich hab Angst, dass du weg bist sobald ich dich los lasse.“, antwortet sie mit weinerlicher Stimme. Erst jetzt merke ich dass mein kleine Schwester weint. Clary lässt meine Hand los um Izzy von Alec weg zu ziehen und sie fest ihn ihre Arme zu nehmen. Alec versucht nach oben zu rutschen, doch er ist zu schwach, also hilft Magnus ihm dabei. Ich umarme Alec und endlich ist diese Leere in mir verschwunden. Magnus zieht mich von ihm weg, wedelt mit seinen Händen, blaue Funken sprühen herum und dann steht auf Alec‘ Schoss ein Tablett mit Croissants, Orangensaft, Pancakes und einer Rose. Angesichts dieser Situation wundert es mich nicht das Magnus mit meinem Parabatai flirtet. Sie sind zusammen einfach unglaublich süß. „Danke Magnus!“, bedankt Alec sich und hat noch immer nicht genug Kraft um laut zu sprechen. „Iz?“, kommt es von Alec. „Hmm?“, bringt Izzy nur raus. „Ess bitte. Ich hab dir schon genug weh getan. Bitte ess jetzt was.“, fleht Alec. Izzy löst sich von Clary und schaut ihn an. Ihre Augen sind rot von dem weinen. Sie setzt sich neben ihn, legt ihren Kopf auf seine Schulter und nimmt sich ein Croissant. So Frühstücken wir alle und die vier erzählen mir was ich so verpasst habe. „Clary es tut mir leid, dass ich die Offenbarung deiner Schwangerschaft ruiniert habe.“, sagt Alec schon etwas lauter. Bei Izzy ist keine Reaktion zu erkennen als wüsste sie es. Ich schaue sie verwundert an. „Ich weiß es Jace. Ich spüre die Tritte vom Baby also es ist okay. Es war so schwer in den letzten drei Monaten, dass ich ehrlich zu geben muss, ich hätte es auch nicht gesagt.“, zeigt sich Izzy verständnisvoll. „Es ist okay Alec. Ich versteh dich. In den letzten drei Monaten habe ich Dinge über dich erfahren die es nur mehr als verständlich machen, warum du abgehauen bist. Mach dir deshalb mal keine Gedanken. Die Zwillinge sind gesund und du bist wieder hier, alles andere ist unwichtig.“, meint Clary.

 

Zeitsprung

 

Seit circa vier Monaten lebt Alec nun bei Magnus. Anfangs war es einfach weil Magnus sich um ihn kümmern konnte. Er war sehr lange wirklich schwach und dann … Dann hat er uns gesagt, dass er nicht nach Hause kommen kann. Er könnte noch nicht zurück ins Institut oder auf Missionen, aus Angst er könnte wieder zurück fallen. Clary befindet sich nun in der 34. Schwangerschaftswoche und seit die Sorge um Alec nicht mehr da ist, empfinden wir diese Schwangerschaft komplett anders. Es ist einfach toll das in Clary‘s Bauch zwei kleine Herondale‘s heranwachsen. Leider ist keiner mehr von meiner genetischen Familie am leben so auch bei Clary. Das ist manchmal wirklich schwer, aber zu unserem Glück haben wir die Lightwood‘s. Sie nahmen mich auf und machten mich zu einem Teil ihrer Familie. Nach Robert‘s Tod war allerdings nichts mehr wie es war so dass nur noch Alec und Izzy meine Familie sind. Ich sitze mit meiner wunderschönen Freundin in einem edlen 5-Sterne Restaurant und essen. Clary‘s bester Freund Simon hat mir das empfohlen. Es war wirklich eine Überwindung ihn zu fragen, denn wir können ihn alle nicht leiden. Er redet viel zu viel und dabei kommt nichts vernünftiges raus. Es stehen Kerzen auf dem Tisch und die Stimmung ist so romantisch. Ich habe geplant nach dem Essen noch ein Spaziergang durch den Central Park zu machen, dabei will ich Clary die Frage aller Fragen stellen, doch als wir aus dem Restaurant kommen kann ich nicht mehr warten. Ich nehme Clary‘s Hände und schaue ihr tief in die Augen. „Clary ich bin so unglaublich froh darüber, dass ich dich in meinem Leben habe.“, beginne ich. „Du bist eine wirklich unglaublich tolle Frau, dass habe ich in den letzten 7 Monaten wieder besonders gemerkt. Ich war immer der festen Meinung alles zu wissen, doch du hast mir ein Leben gezeigt, dass so viel lebenswerter ist. Schon nach kurzer Zeit wusste ich wie besonders du bist, dass alles an dir ganz besonders ist. Wie du deine Stirn runzelst, wenn du nach denkst, wie du immer ein Doppelknoten in deine Schnurrsenkel machst bevor du trainierst. Dass du immer ein Stück Holzkohle mit dir herum trägst und dass du immer nur das gute in den Menschen siehst und in mir. Bei allem was ich mache hatte und habe ich immer angst etwas zu schnell oder falsch zumachen, so dass du was in mir sehen könntest dass dir nicht gefällt. Ich habe so eine Angst dich verlieren zu können. Doch nach den drei Monaten in den Alec weg war und den darauffolgenden Monaten habe ich gemerkt, würde ich dich verlieren, verliere ich wie bei Alec ein Teil meiner Seele. Du hast mir den Halt gegeben den ich gebraucht habe, auch wenn ich dich ebenfalls halten musste. Ohne dich wären Izzy, Magnus und ich in diesen drei Monaten von der Dunkelheit verschlugt worden. Ihr hattet zwar alle das Gefühl ich würde euch halten, aber dass ist nicht ganz wahr, denn nur durch dich konnte ich das. Deshalb will ich diese Angst endlich überwinden und mit dir und den Zwillingen eine richtige Familie sein.“, füge ich hinzu. Gerade will ich weiter sprechen da hält sich Clary ihren Bauch und schreit vor Schmerz.

Die Begegnung die mein Leben verändert hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt