13 - Bilder der Ewigkeit

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Dummheit ist nicht wenig wissen oder wenig wissen wollen, sondern glauben, bereits genug zu wissen

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Dummheit ist nicht wenig wissen oder wenig wissen wollen, sondern glauben, bereits genug zu wissen.
- Konfuzius -

 DIE TAGE RAUSCHEN nur so daher

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 DIE TAGE RAUSCHEN nur so daher. Der Montag beginnt, endet, kommt Dienstag, der bei uns durch nur wenige Stunden Unterricht sehr kurz ist und schon hat man Mittwoch erreicht, die Mitte der Woche. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass mein Leben nach und nach eine Art Routine gewinnt, die sich einerseits schön anfühlt, weil sie mir Sicherheit und Halt gibt.

In der Mittagspause esse ich immer mit Kassian, Silas und Penelope, der Unterricht mit Mrs Jackson, die Penelope noch immer auf den Tod nicht ausstehen kann, ist immer wieder amüsant. Außerdem tausche ich noch immer kleine Botschaften mit Person X aus. Es ist eigentlich nichts Großes, nur manchmal schreibt der eine ein Zitat oder eine Zeile aus einem Song. Und wer auch immer es ist, auch diese Person gibt mir ein Stücken Routine, ein Stückchen Leben wieder.

Und dann ist da noch Silas.

Um ehrlich zu sein lässt es sich gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich ihm für seine Geduld bin. Viele andere hätten mich vermutlich schon längst aufgegeben. Warum er das noch nicht getan habe, kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht erklären, aber ich habe Angst, zu fragen.

Ich habe Angst vor der Antwort.

Ich habe Angst, dass er nur aus Mitleid mit mir Zeit verbringt, dass er sich nur eine Weile mit dem bemitleidenswerten Mädchen kümmert, dass ihre beste Freundin getötet hat und seitdem niemanden mehr hat. Doch wann immer ich mit ihm bin, schafft er es, all diese Zweifel zurückzudrängen und alle meine Sinne und Gedanken nur auf ihn – ausschließlich auf ihn – zu richten.

Gegen dieses stetige Gefühl der Leeren und Unvollkommenheit komme ich nicht an. Ich kann mich auf die Klausuren-Vorbereitung stürzen, wie ich will, Bücher lesen, so viele ich kann, so viel Musik hören, wie meine Ohren es aushalten. Es lässt sich immer ein Moment finden, in dem die Trauer mich schier zu überwältigen droht, in denen der Verlust wie eine geballte Kraft über mich hereinbricht und mich erstickt. Die Trauer drückt meinen Geist aus mir heraus und lässt mich zusehen, wie sich mein Körper in eine leere Hülle verwandelt.

LOVE LETTERS TO A STRANGERWhere stories live. Discover now