Die Ölmalerei

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Ölmalerei - Materialien und Techniken

Die Ölmalerei ist die künstlerische Malerei mit Ölfarben und gilt als „klassische Königsdisziplin" der Kunst, die insbesondere bei Porträt-, Landschafts-, Stillleben- und Genremalerei zur Anwendung kommt. Die Haltbarkeit und Farbbrillanz der Ölmalerei ist unübertroffen. Öl ist als Bindemittel ein Hauptbestandteil der Ölfarbe, woraus sich die Bezeichnung für die Ölmalerei ableitet. Firnis und Terpentin sind hierbei wichtige chemische Stoffe, die außerdem gebrauch finden.

Geschichte

Diese Form der Malerei ist bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Dieentscheidende Vervollkommnung dieser neuen Technik und wesentliche Impulse zu deren Verbreitung werden vor allem Jan van Eyck zugeschrieben. Antonello da Messina brachte sie nach Italien, wo sie sich zunächst wesentlich langsamer als in Nordeuropa verbreitete. Noch während des 16. Jahrhunderts war es dort üblich, die Technik mit Temperafarben zu kombinieren, aber auch andere Maler wie beispielsweise Rubens verwendeten parallel Temperafarben.

Grundregel: Fett auf Mager!

Wenn man nach der Regel „fett auf mager" malt (was man immer unbedingt tun sollte), muss man immer eine bindemittelreichere Schicht auf eine bindemittelärmere Schicht malen. Damit ist die Haftung der beiden Farbschichten aufeinander gewährleistet und es bilden sich keine Spannungen zwischen den Schichten, welche ansonsten zu Rissen führen können.

Bindemittel und andere chemische Stoffe:

Es mag total langweilig klingen, aber das ist unglaublich wichtig. Hier zwei Stoffe, die man auf jeden Fall besitzen sollte:

Terpentin: Im Baumarkt deines Vertrauens erhältlich. Es ist ein Stoff, der zum Reinigen deiner Pinsel benötigt wird. Denn mit Wasser lässt sich Öl beim besten Willen nicht rauswaschen. Aber Vorsicht! Verschließe diesen Stoff immer gut, damit keine Gase entweichen, denn dieser Stoff löst sich nach einer Weile selber auf! Und noch was: Wenn Öl auf eure Haut kommt, dann wascht diese bitte mit Make-Up-oder Nagellackentferner ab, aber niemals mit Terpentin!

Firniss: Firnis hat zwei Funktionen: Einerseits lasiert man mit diesem Stoff zunächst einmal seine Leinwand (s. Fett auf Mager), anderseits ist es aber auch ein Stoff, der dafür sorgt, dass die Farbe länger feucht bleibt. Je nach Menge und Ausmaß kann das Bild dann von Monate bis in zu Jahren brauchen um zu trocknen. Ist das Bild dann endlich getrocknet, wird hiermit das Bild an der frischen Luft (!) eingesprüht oder lasiert. Ich empfehle also euch am besten einmal ein Sprühfirniss zu zulegen und eines in flüssiger Form.

Techniken

Alla Prima: Die Primamalerei strebt zügig das fertige Bild an. Die Farben werden bei der Primamalerei direkt und deckend aufgetragen. Auf die Schichtenmalerei wird ebenso verzichtet wie auf Lasuren, Retusche, Übermalung und Korrekturen. Die Bilder der Primamalerei wirken durch ihren spontanen Charakter und den gekonnten Farbauftrag.

Nass-In-Nass: Eine sehr wirkungsvolle Variante der Nass-in-Nass-Technik ist das Auftragen einer kleinen Menge verdünnter Farbe. Die Farbe kann sich auf dem noch feuchten Untergrund ausbreiten, sich vermischen und sanfte, unscharfe Übergänge zu anderen Farbschichten bilden. Diese Methode verleiht dem Bild Ausdrucksstärke und den Formen Weichheit. Sie ist bestens für die Gestaltung von Himmeln und Wasserflächen geeignet, da feine Abstufungen der Farbtöne entstehen.

!! Vorsicht ! !

!! Bitte, bitte achtet genau darauf, was ihr macht. Wenn ihr noch unerfahren seid, sollte unbedingt ein Erwachsener, oder am besten Jemand mit Ahnung euch behilflich sein. Ansonsten ist es unglaublich schädlich für euren Körper !!

!! Arbeitet niemals in eurem Zimmer oder in einem Raum, indem ihr oft seid, und man ihn nicht lüften kann! Es reicht schon, dass ihr die Dämpfe beim Malen einatmet. Wir wollen doch nicht, dass ihr auch noch darin schlaft. Ich empfehle: Malt am Sommer im Garten, das ist viel schöner und Lungenschonender. !!

!! Ich kann es nur wiederholen: Lasst die Farben und Stoffe wenn möglich nicht offen liegen. !!

Beispiele aus der Kunst

Ölmalerei: Jan Vermeer, Ansicht von Delft, 1660/61

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Ölmalerei: Jan VermeerAnsicht von Delft, 1660/61

Paul Cézanne, Selbstporträt mit Palette, um 1890, Stiftung Sammlung E

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Paul Cézanne, Selbstporträt mit Palette, um 1890, Stiftung Sammlung E. G. Bührle, Zürich


Gerhard Richter, Lesende, 1994 72 cm x 102 cm

Ich, A tribute to Jeanny, 2017

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