Die Aquarellmalerei

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Aquarell - Was ist das überhaupt?

Ein Aquarell ist ein mit nicht deckenden Wasserfarben angefertigtes Bild.

Die Aquarellfarben bestehen aus sehr feinen Farbpigmenten, wasserlöslichen Bindemitteln wie Gummi arabicum oder Dextrinen, sowie Netz- und Feuchthaltemitteln.

Diese lasierenden Farben werden nur mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf Papier, Pergament oder andere Materialien aufgetragen. Im Unterschied zu Gouache und Tempera schimmert der Malgrund durch die Aquarellfarben hindurch.

Farbmischungen entstehen in der Regel durch das Übereinander malen verschiedener transparenter Farbschichten. Weiß entsteht dort, wo der Papiergrund ausgespart wird.

Die Grundlagen

In der Aquarellmalerei kommen zahlreiche Techniken zum Einsatz, deren Bezeichnungen aber uneinheitlich sind. In der Regel sind die Techniken Variationen zweier Grundtechniken: Lasieren und Lavieren. Ihnen zugrunde liegt wiederum ein bestimmter Umgang mit Malgrund, Pinsel und Farbe. Aus ihnen entsteht bei allen Unterschieden im Detail das Charakteristische eines Aquarells.

Der Untergrund

In dem Kapitel ,,Verschiedene Untergründe" habe ich bereits verschiedenste Variationen thematisiert. Dort ist auch zu finden, welches Papier sich am besten für Aquarell eignet.

Das zum Aquarellieren geeignete Papier muss saugfähig, mit einer rauen Textur versehen und dennoch glatt genug sein, dass sich die im Wasser gelösten Farbpigmente gleichmäßig verteilen und anhaften können. Das übliche Papiergewicht liegt zwischen 180 und 400 Gramm.

Pinselführung

Gemalt wird normalerweise mit einem Pinsel, der in unterschiedlicher Weise über das Papier geführt wird (variable Linienstärken, Tupfer, Drehungen).

Wichtigste Pinselbewegung ist der Pinselstrich, also das Malen mit dem Pinsel. Auch wenn das flächige Malen typisch ist für die Aquarellmalerei, können Aquarelle nur aus Pinselstrichen bestehen. Man spricht in diesem Fall von einer Pinselzeichnung. Die Pinselzeichnung selbst bildet bereits einen Vorläufer der modernen Aquarellmalerei, und zwar als monochrome Zeichnung mit verdünnter Tusche. Mit Aquarellfarben gezeichnet, verlangt das Bild ein schnelles, improvisierendes Arbeiten.

Wird die Farbe mit viel Flüssigkeit auf das Papier gebracht, verteilt sich die Farbe gleichmäßig auf dem Papier, wobei sich in den kleinen Versenkungen mehr Farbe sammeln kann als auf den Erhöhungen der feinen Papiertextur. Dadurch entsteht der typische Aquarelleindruck. Wird dagegen der Pinsel mit wenig Wasser schnell über das Papier geführt, bleibt die Farbe nur auf den erhöhten Stellen liegen. In diesem Fall spricht man von Granulieren. Beim Tupfen spricht man vom Punktieren, eine Technik, die dem Pointillismus zuzuordnen ist.

Einsatz von Farben

Von großer Bedeutung für die Aquarellmalerei ist die Arbeit mit den Primärfarben. Zwar gibt es sämtliche Farben fertig gemischt in Näpfenund Tuben zu kaufen, doch durch das Mischen der benötigten Farbe gemäß den Regeln der Farblehre kommt man den Techniken der alten Meistern näher. (Mischen ist auch eine Kunst für sich. ;))

Bevorzugt wird dabei die Mischung der Farben durch das Lasieren, also das schichtweise Übermalen. Zwar lassen sich die Farben auch im Wasser mischen, doch nimmt diese Methode den Aquarellfarben ihren typischen, strahlenden Glanz.

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