| 28 | destroy a monster

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How do you destroy a monster without becoming one?
- Unknown

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- Nicolas -

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- Nicolas -

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Ich konnte nichts anderes tun, als Victorine den Rücken freizuhalten. Natürlich wollte ich mich lieber darauf konzentrieren, Cephas' Soldaten abzuschlachten. Aber die Königstochter rannte wie in besessener Rage umher, um die Dorfbewohner zu schützen.

Ich hatte den leichten Verdacht, dass sie mich mit ihrem Schwert bedrohen würde, sollte ich versuchen, sie davon abzuhalten. Also hielt ich ihr gemeinsam mit Tryphosa die Soldaten vom Leib, wobei sich das Kampffeld immer weiter leerte, weil die gegnerischen Soldaten eindeutig in Unterzahl gewesen waren und nun einer nach dem anderen fielen. Auch die Bewohner hatten es schließlich alle weg geschafft, Verletzte stützend und mit sich tragend.

Ich war schon in so einige Kriege gezogen. Das war wohl der Grund, warum ich den Leichen zu meinen Füßen nicht viel Beachtung schenkte. Victorine jedoch schritt umher, um sich die Menschen am Boden anzusehen und zu überprüfen, ob nicht doch noch jemand am atmen war. Ich im Gegensatz schritt umher, um Cephas Soldaten sicherheitshalber noch einmal durch den Hals zu stechen und ihren Tod zu garantieren. Einen Überraschungsangriff von hinten konnte ich wahrhaftig nicht gebrauchen.

Tryphosa trat auf mich zu und zog sich den Helm vom Kopf. Sie wischte sich glänzenden Schweiß von der Stirn und fuhr sich durch das kurze, am Kopf klebende Haar. "Was tun wir jetzt, König Nicolas?"

Ich wandte meinen Blick zu den Schlossmauern und zu Cephas Königreich, welches in der Ferne bedrohlich in die Höhe ragte. Was ich von Victorines Warnung halten sollte, wusste ich nicht. Waren die Armeen von Cephas wirklich unüberwindbar? Hatte ich nicht einmal den Hauch einer Chance?

Doch wenn ich Cephas heute nicht stürzen würde, dann würde ich es niemals tun können. Meine Chancen wurden mit jeder verstreichenden Minute immer geringer, wenn seine Hexe wirklich unaufhörlich tödliche Wesen herbeirief.

Ich hatte keine Zeit für weitere Verzögerungen. Keine Zeit für Zweifel. Ich hatte mich jahrelang auf diesen Tag vorbereitet. Jahrelang Kriegspläne geschmiedet, Strategien ausgearbeitet, Truppen ausbilden lassen. Viele dunkle Nächte lang hatte ich gewusst, dass ich meine Seele nur befreien konnte, wenn ich Cephas töten würde. Die Erinnerungen an die Ermordung meiner Eltern waren nur einzig und allein deshalb zu ertragen gewesen, weil sie immer mit Vorstellungen über Cephas Tod einhergingen. Beides war vom Schicksal verbunden und nicht mehr zu trennen.

Ich war kein guter Mensch. Besonders im Vergleich zu Victorine. Wenn ich sie anblickte, dann erinnerte mich alles an ihr an Licht und Hoffnung. Sie tat alles, um ihre Liebsten und um Unschuldige zu schützen. Sie wollte die Welt retten, während ich nur meine eigene Rettung wollte. Meine eigene Befreiung.

Imprecate | ✓Where stories live. Discover now