| 2 | bury me face down

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Thinkin' that they've won
it's only just begun, when I go into that ground
I won't go quietly,
I'm bringin' my crown
and when I go into that ground
oh, they gotta bury me,
bury me face down
- grandson

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- Victorine -

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- Victorine -

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Nach einer Ewigkeit spürte ich, wie sich mein atmender Oberkörper leicht auf und abhob. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und ruhig in Verbindung zu setzen, was passiert war.

Ich hob meinen Arm und fasste mir ins Gesicht, zuckte zusammen, als ich mir in die offenen Augen fasste und das ein brennendes Gefühl hinterließ. Langsam richtete ich mich auf. Meine Kehle war staubtrocken, meine Augen tränten und ich hustete stark. 

Ich ballte beide Hände zu Fäusten und rappelte mich auf. Eine Welle von Gefühlen überflutete mich. Wut, Verzweiflung und eine durchdringende, verzehrende Ungewissheit. Meine Beine zitterten, als ich den Gang hochging und mich vorsichtig mit den Händen vortastete. 

Irgendwann stieß ich auf einen Widerstand, der sich wie eine Tür anfühlte. Ich fand keine Klinke, also drückte ich mich mit aller Kraft dagegen. Es nützte nichts. Schwer atmend sank ich zu Boden, wobei ich einen kalten, spitzen Gegenstand an meinem Bein fühlte. Ich nahm ihn in die Hand. Es war die Krone meiner Mutter. 

Fassungslos drückte ich sie an mich und tröstete mich an dem Gegenstand, der momentan mein einziger Halt in dieser endlosen Dunkelheit zu sein schien. Ich zwang meinen bebenden Körper aufzustehen. Meine linke Hand war fest um das Metall der Krone geklammert. Mit der anderen tastete ich mich in die andere Richtung des Ganges vor.

Mein eiskaltes Abendkleid klebte an meinem Körper und erschwerte mir das Laufen. Ein paar Mal strauchelte ich und zwang mich, langsamer zu gehen. Mein ganzer Körper schmerzte. Sich nach einem Sturz hoch kämpfen zu müssen würde mich wertvolle Energie kosten. 

Irgendwann wurde der Boden nass und nach wenigen Sekunden standen meine Füße im Wasser. Es stank nach undefinierbaren Gerüchen. Wo war ich? Ich schritt weiter, während das kalte Wasser höher stieg und meine blanken Knöchel unter dem Kleid frieren ließ.

Nach einiger Zeit erblickte ich einen schwachen Lichtschimmer. Erschöpft schob ich meinen Körper weiter voran. Viel zu schnell war ich draußen. Das Tageslicht blendete mich und ich hielt mir eine Hand vor die Augen. Plötzlich hatte ich keinen Boden mehr unter den Füßen und spürte, wie ich stürzte.

Während ich fiel riss ich die Augen auf, erkannte blaues Wasser unter mir und hielt die Luft an. In der nächsten Sekunde klatschte ich auf der Wasseroberfläche auf und tauchte unter. Ich öffnete die Augen, schwamm nach oben und orientierte mich an der hellsten Stelle. Dann stieß ich an der Oberfläche auf und schnappte nach Luft. 

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