Bienen im Trenchcoat

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Wie ein gutes altes lgbtqai+-Meme behauptet, kommt nach der Frage nach der Sexualität gerne mal die Frage nach dem Gender. Kann ich nur bestätigen.

In einer Therapiesitzung hatte ich einen Breakdown und begonnen heulend meiner Therapeutin zu erklären dass ich es nicht ertrage wie feminin mein Körper ist, dass Menschen mich als Frau ansprechen und ich Männer oft um ihren Körper beneide. Stattdessen habe ich mich oft in maskuliner Kleidung wohl und in der männlichen Geschlechterrolle zuhause gefühlt. Länger dachte ich das sein internalisierte Homophobie - wer eine Frau sexuell attraktiv findet, muss männlich sein, aber auch das hat sich nicht wirklich sinnig angefühlt.

Also schlug sie mir vor einen nonbinären Namen auszusuchen und mich mit verschiedenen Pronomen ansprechen zu lassen. Das hat sich dann überhaupt nicht komisch angefühlt, stattdessen ist ein gigantisches Gewicht von mir abgefallen.

Ich fühle mich wohl ohne den Druck weiblich sein zu müssen, ohne eine feste Rolle, in die man mich presst, ohne das Konzept mich entscheiden zu müssen ob ich eine Frau bin oder ein Mann. Mich davon zu befreien hat mir die Möglichkeit gegeben mich zu entfalten wie ich glücklich damit bin. Ich entscheide immer nach Gefühl wie ich mich präsentieren will (ich bin quasi ein Genderbender (oder manchmal GenieimBinder (rip Rippen))).

Also meine Pronomen sind jetzt: Er/(sie) , im Englischen They/them.

Danke fürs Beherzigen. Und wer absichtlich deadnamed wird gevierteilt.

Falls ihr jetzt noch Fragen habt, sucht mich heim, dann fühle ich mich wenigstens mal irgendwie nicht allein, uff.

Ps: Dieses Weihnachten bekam ich Armbänder von einer Freundin gemacht - es waren die Regenbogenfarben und die der Genderfluid-Fahne. Hab geheult.

PPS: Bekam zudem ein Schwert von ihr, damit bin ich jetzt offiziell nicht mehr genderneutral, sondern genderevil.

100 Days of Twilight ZoneWhere stories live. Discover now