Ich habe lange einen Partner auf Tinder gesucht. In meiner Beschreibung stand, dass ich chronisch krank sei, ich wollte Menschen die faire Chance lassen nicht "die Katze im Sack zu kaufen", immerhin bin ich etwas eingeschränkt in meinem Alltag und sowas würde ich über meinen Partner auch wissen wollen.
Ich bekam viele Anfragen von Medizinstudenten oder Typen, die wissen wollten wie behindert ich bin und ob körperlich alles fit geht oder sich über meine Erkrankungen unterhalten wollten.
Hab das dann aus meiner Bio raus genommen, ab da bekam ich nur die üblichen Anfragen. Klartext habe ich dann erst gesprochen, wenn man sich schon etwas näher kennengelernt hatte und da war es plötzlich für die wenigsten ein Problem. Vielleicht weil ich ab da dann eine Frau war und keine Behinderung und ich Leuten zeigen konnte, dass ich auch gehandicapt bin und nicht nur gehandicapt bin.
Gezeigt hat es mir trotzdem, dass ich nicht begehrenswert bin - als Bettgefährtin oder Lebenspartnerin - wenn ich krank oder behindert bin.
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100 Days of Twilight Zone
Non-FictionCN: • Suizidalität • Psychische Erkrankungen • Krankenhäuser und Kliniken • Homo- und Transphobie "Stell dich mal nicht so an." "Ach, das bisschen Kopfweh." "Ach Sie sind behindert? Das sieht man ja gar nicht!" Ich habe gleich mehrfach abgesahn...