Kapitel 40

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Taika POv:

„Mom?Dad?"

Ich blickte ihn die Gesichter meiner Eltern, die im Eingang des Raumes standen.Ich lächelte und rannte zu ihnen, um sie in die Arme zu schließen.Ich hatte sie so vermisst.

Ich wollte meine Mutter umarmen, da schoss ein starker Schmerz durch meinen Körper.Ich riss die Augen weit auf und hustete einen Schwall Blut aus meinem Hals.Ich sah nach unten und in meinem Bauch steckte eine Klinge, welche mein Shirt mit meinem Blut durchtränkte.Ich sah hoch zu meiner Mutter, welche mich kalt anstarrte und das Messer wieder aus meinem Bauch zog.

"Mom..."wisperte ich und taumelte einen Schritt zurück.Eine Träne rann über meine Wange als sie meinen Blick kalt erwiderte.

"W-wieso?"Ich presste mir eine Hand auf die Wunde an meinem Bauch.Meine Hand war schon feucht von dem ganzen Blut und ich presste auch meine zweite drauf.Ich hörte ein tiefes Knurren hinter mir und erzitterte.

"Wie können sie es wagen!"knurrte Hayato, welcher sich erhoben hatte und einen Schritt in unsere Richtung tat.Meine Mutter packte mich und hielt mir ein Messer an den Hals."Einen Schritt weiter und er ist tot!"drohte sie mit kalter Stimme und ritzte mit dem Messer leicht meine Haut am Hals auf.

"Sie elendige Hure!"knurrte Hayato aggressiv. "Lassen sie ihren Sohn sofort los!"knurrte er.

"Meinen Sohn?"meine Mutter lachte."Er ist nicht mein Sohn"

Ich keuchte laut auf."Mom i-ich-."Tränen tropften meine Wangen hinunter als sie das Messer noch fester an meinen Hals presste."Ich bin nicht deine Mutter.Du bist nicht mein Sohn."Ich spürte etwas in mir zerbrechen.

Mein Herz zersprang in zwei Teile.

Ich wollte es nicht glauben.Ich will es nicht glauben!"Hast du dich noch nie gefragt, warum es keine Baby oder Kinderfotos von dir gibt?Das ist so weil du im Labor aufgewachsen bist.Wir sind nicht deine Eltern, nur deine Erschaffer."meine Knie zitterten, als ich sie sprechen hörte."D-das ist nicht wahr!"keuchte ich und sank auf die Knie.

Ich erinnerte mich gut an meine Kindheit.Sie war fröhlich,schöner hätte ich sie mir nicht vorstellen können."A-aber ich erinnere m-mich an-."meine Mutter unterbrach mich indem sie lachte."Erinnerungen kann man manipulieren."Sie deutete zu Felix."Er hat dir diese Erinnerungen gegeben.Ich schluchzte laut auf."Das ist nicht wahr!".Mein Vater packte mich am Kragen und schüttelte mich."Doch!Wieso glaubst du, dass wir genau heute nicht zu Hause waren?Wieso die Haustüre offen war?Weil wir wussten dass du wieder zu uns kommen würdest, am Tag deiner Erschaffung.Und sieh da, du hast uns gebracht was unsere Familie seit Generationen sucht.Den Inkubus aus dem Labor in Tokio."Ich sah Hayato mit meinen geschwollenen Augen an.

"Hayato..."flüsterte ich und sah ihn flehend an."Ich w-wusste nicht."wimmerte ich und schluchzte auf."Sicher wusstest du es!"rief mein Vater und packte mich grob an den Haaren."Du hast es schon immer gewusst.Es war deine Aufgabe.Und sieh da, er hat dich sogar selbst gefunden"meinte er und schubste mich abwertend zurück auf den Boden.Ich stützte mich mit meinen zittrigen Armen auf dem Boden ab und schluchzte laut.Mein Leben war eine Lüge.Meine Eltern sind nicht meine Eltern.Ich habe keine Eltern.Also wer bin ich?Was bin ich?Wie bin ich?Warum existiere ich?Um ihnen Hayato zu bringen?War das der einzige Grund für meine Existenz?

"Sabine, bring ihn um.Wir brauchen ihn nicht mehr"meinte der Mann von dem ich geglaubt hatte dass er mein Vater wäre.Erschrocken sah ich zu ihr auf und rollte mich im letzten Moment weg als sie mir das Messer abermals in den Bach rennen wollte.

Mein Vater ging zu Hayato, welchen er packen wollte, jedoch wich Hayato ihm aus und stellte ihm ein Bein, sodass er mit dem Gesicht und der Pfütze aus Salzsäure rannte.Er schrie vor Schmerz auf und Hayato rannte zu mir.

"Komm schon!"rief er und zog mich auf die Beine.Ich stolperte einen Schritt und schrie auf, als ein Messer in meine Seite gestoßen wurde."Ihr bleibt gefälligst hier!"befahl meine Mutter verärgert und zog eine Pistole aus der Tasche.Hayato zog mich zu ihm und drückte mich fest an ihn."Alles gut"murmelte er als ich einen Schuss hörte und zusammenzuckte."Nein!"kreischte meine Mutter, als er mich mit sich zog, uns wo anders hin teleportierte.

Wir landeten auf dem nassen Beton eines verlassenen Parkplatzes und ich taumelte einige Schritte, bis ich zusammensackte und mein Körper dumpf am Boden aufschlug.Der Regen und das Blut hatten meine Kleidung längst durchnässt und das Atmen wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer.Ich drehte meinen Kopf zur Seite um nach Hayato zu sehen.

Er lag in einer Pfütze aus Wasser und Blut und keuchte laut."Hayato!D-du hast-."rief ich erschrocken als ich eine Schusswunde an seiner Seite ausmachen konnte."S-schon g-gut Taika."keuchte er schwer, Blut rann seinen Mundwinkel hinab.Mühevoll zwang ich meinen schmerzenden Körper dazu,zu ihm zu kriechen und meinen Kopf neben meinen auf den Asphalt zu legen.

"T-Taika."murmelte Hayato und ich sah in seine halb geöffneten Augen."I-ich wollte dir noch etwas g-geben."murmelte er und griff in seine Jackentasche.Mit seinen zitternden und blutenden Händen holte er zwei Ringe hervor.Ich keuchte und sah ihn an.Deshalb war er weg gewesen, als wir einkaufen waren."Es tut m-mir leid, das ist k-kein Antrag, aber ich wollte es trotzdem besonders machen"murmelte er und lachte traurig."Wie es scheint habe ich die Chance verpasst."murmelte er und nahm mit zitternden Händen meine rechte Hand.Er brauchte mehrere Versuche, bis er mir den Ring auf den Finger geschoben hatte und auch dasselbe bei sich getan hatte.Tränen traten in meine Augen als er seinen nächsten Satz sprach.

"Sieh es als Abschiedsgeschenk."Er hustete und Blut rann aus seinem Mund."Falls i-ich nicht mehr aufwache,m-möchte ich, möchte ich dass du weißt dass ich d-dich liebe.Ich liebe dich über alles.I- ich verspreche dir, dass ich dir, wenn das alles vorbei ist, einen Antrag mache.I-ich liebe dich"wisperte er mit zitternder Stimme und verschränke unsere blutigen Finger miteinander, bevor er seine Augen schloss und sein Atem sich verlangsamte.

"Hayato!"rief ich besorgt und schüttelte ihn vorsichtig."I-ich...m-mir geht e-es gut...brauche nur e-etwas Ruhe..."murmelte er.Ich kuschelte mich noch näher an ihn und flüsterte leise"Ich liebe dich auch".Danach begann ich, sanft seine Hand zu küssen und vorsichtig, ihm seine vom Blut und Regen nasse Haare aus dem Gesicht zu streichen.

Langsam schloss auch ich die Augen und kuschelte mich an ihn.Es war ungewiss, ob wir morgen aufwachen würden, doch ich war bei ihm.

Er war bei mir.

Das war alles, was zählte.

FateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt