Kapitel 59

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Ich steckte den Schlüssel mit zitternden Händen in das Schloss und drehte ihn herum, bis ich ein klickendes Geräusch hörte.

Aber es war nicht das Geräusch des Schlosses.

Es war das der Sicherung einer Pistole.

Einer nun entsicherten Pistole.

Ich fuhr herum und erstarrte, als ich keine fünf Meter meine Mutter aus dem Schatten des Ganges treten sah.

Sofort griff ich nach der Pistole, die ich früher von ihrem Arbeitszimmer mitgenommen hatte und zeigte mir ihr auf sie.Ich entsicherte meine Pistole und sah meine Mutter wütend an.

"Hunter hatte recht.Matthew hat dich nicht umgebracht.Meine beiden Söhne verraten ihre Mutter."meine Mutter machte einen traurigen Gesichtsausdruck, grinste dann aber.

"Wenigstens einer von euch konnte sich besinnen."
lachte sie und Matthew trat hinter ihr aus dem Schatten.Ich kniff die Augen zusammen und knurrte.

Verrat.

Sobald ich eine Person fand, der ich vertraute verriet sie mich.

"Matthew."flüsterte ich mit erstickter Stimme."Es tut mir leid Taika"murmelte er und senkte seinen Kopf."Sie ist meine Mom."

Ich riss die Augen auf und sah ihn wütend an, meine Hand zitterte als ich meine Pistole auf ihn richtete.

"Und ich bin dein verdammter Bruder."wisperte ich verletzt."Hat das gar nichts zu bedeuten?"fragte ich wütend und legte meinen Finger auf den Abzug.

"Hach wie schön, meine Jungs verstehen sich ja so gut."lachte meine Mom und strich sich die Haare aus dem Gesicht."Misch dich da nicht ein!"knurrte ich und richtete meine Pistole wieder auf sie.Sie lächelte nur.

"Auf Wiedersehen Taika."

Ein, nein zwei Schüsse ertönten.Ich hatte geschossen.Meine Mutter lachte und taumelte rückwärts, hielt sich den Bauch, wo ich sie mit meiner Kugel erwischt hatte.

"Haha, du hast verfehlt."lachte ich und schoss ein zweites Mal, die Kugel landete ebenfalls im Bauch meiner Mutter, die sich nun auf der Wand neben ihr anlehnte.

"Oh Taika.Ich habe nicht verfehlt, ich habe mein Ziel getroffen.

Du warst nie mein Ziel."

Ich spürte einen Schauer meinen Rücken hinunter laufen, als ich den dumpfen Aufschlag eines Körpers hörte.

Ich riss meine Augen vor Unglauben weit auf und ließ die Pistole fallen.

"Hayato!"rief ich und drehte mich um.Mein Freund lag am Boden, sein Hemd an der linken Brust durchnässt vor Blut.

"Nein!"rief ich und ich brach in Tränen aus."Hayato."Ich ließ mich auf die Knie fallen und drückte meine Hand auf die Wunde."Hayato.Scheisse!"schrie ich und riss mir meine Hemd vom Körper, im es auf die Wund zu drücken.

"Taika ich-."würgte Hayato hervor doch ich unterbrach ihn."Ich muss nur die Blutung stoppen.Du schaffst das."murmelte ich und lächelte.

"Taika."sagte Hayato leise und ich sah zu ihm.Blut rann aus seinem Mund und er lächelte mich traurig an.

"Ich sterbe."

Ungläubig starrte ich ihn an."Nein.Das darfst du nicht."Ich nahm seine Hand und drückte sie.

"Ich-ich bin bei dir.Alles wird gut.B-bitte s-s-sag sowas nicht.Es macht mit Angst-."

"Taika.Du kannst mich nicht retten.Ich habe eine Blutvergiftung und eine verdammte Schusswunde."keuchte er."Ich sterbe."sagte er bestimmt und sah mich traurig an."A-aber..."schluchzte ich."Du hast mir versprochen dass du mir einen Antrag machst.D-du musst dein Versprechen halten.Versprechen bricht man nicht Hayato."schluchzte ich und wischte mir meinen Ärmeln meine Tränen aus dem Gesicht.

"I-ich wollte doch mit dir sein, bis wir alt sind.Bedeutet dir das nichts mehr"schluchzte ich und er griff nach meiner blutbedeckten Hand.

"Ich muss mein Versprechen brechen."murmelte er und hob seine andere Hand und griff sich an den Ringfinger.Unter Tränen sah ich zu, wie er seinen Ring abnahm.

"W-was tust du?"fragte ich als er ihn in meine Hand legte und meine Hand zu einer Faust formte.

"A-Abschiedsgeschenk."murmelte er, verschluckte sich an dem Blut, das ununterbrochen aus seinem geöffnetem Mund rann.

"I-ich liebe dich Taika."keuchte er, bevor sein Arm kraftlos nach unten fiel.

Seine Augen glasig wurden.

Und seine Atmung verstummte.

Sein Herzschlag verschwand.

Die Wärme aus seinem Körper wich.

"H-Hayato"flüsterte ich mit zittriger Stimme.Ich spürte, wie mein Herz zerfetzt wurde."T-tu nicht so Hayato.Das ist nicht lustig!"rief ich und schüttelte ihn.

"Hayato!"rief ich und schluchzte auf.Ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge und schluchzte, als ich seinen toten Körper umarmte.

"Ich hasse dich."wimmerte ich."D-Du bist ein verdammter Lügner.Warum versprichst du mir Dinge, die du eh nicht halten kannst!"schrie ich und rammte meine Hand in den Beton unter mir.

"Du bist ein verdammter Lügner Hayato!"schrie ich laut und schluchztet, bevor ich meinen Kopf wieder auf seinem Körper ablegte.Ich verstummte und die Tränen tropften meine Wangen hinunter.

"Hayato."murmelte ich schluchtzend, meine Finger verkrampften sich als ich nach seiner kalten Hand griff, die mit schwarzen Adern überzogen war.

Er war der zweite Teil meiner Seele gewesen.Bis zu dem Tag, als ich diesen Teil von mir trennte indem ich ihn umbrachte.Es war meine Schuld.Ich fühlte mich für seinen Tod verantwortlich.Hätte er mich nicht getroffen, wäre er nicht gestorben.Ich habe ihn getötet und es war meine Schuld.Ich war es immer schon, ich bin es und ich werde es immer sein.Ein Monster.Ein verdammtes Monster.

Ich wünschte, ich hätte ihn nie getroffen, ihn geliebt und gehasst, denn dann hätte es mir mein Herz nicht auf schmerzhafteste Weise zerrissen.Hätte ich ihn bloß nie getroffen, hätte mein Schicksal sich bloß so nicht verändert.

Ende

FateWhere stories live. Discover now