32.Kapitel

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"Was?!" Meran verliert alle Kontrolle, er springt von seinem Stuhl auf und packt Ryan am Kragen. Da er ein Stück größer ist, fällt es ihm leicht ihn ein Stück hochzuheben. Er hat seine Zähne fest zusammengebissen, in seinen Augen loderte Wut und purer Hass. Ryan belächelt das nur. Ihn amüsiert Merans Reaktion. Und das gefällt eben diesem natürlich gar nicht. Er ballt seine Hand zur Faust und holt aus. Lilia beobachtet das nur mit weit aufgerissenen Augen. Sie will Meran aufhalten, aber ihr Körper will sich einfach nicht in Bewegung setzen. Ist wie gelähmt. Und sie ist in dieser hilflosen Lähmung gefangen. Doch an ihrer Stelle, setzt Cayden sich in Bewegung. Er greift im letzten Moment ein, hält Merans Hand zurück. Dieser sieht ihn teils wütend, teils verwirrt an.
"Er ist es nicht wert.", meint Cayden ruhig und langsam löst sich Merans Anspannung. Widerwillig lässt er Ryan herunter. Dieser hustet kurz, ehe er leise zu lachen beginnt. Cayden wendet sich wieder Lilia zu, lächelt sie fast schon entschuldigend an.
"Schwächling.", murmelt Ryan, den Blick noch immer auf Meran gerichtet. In diesem Moment reicht es ihm. Ohne Vorwarnung holt er aus und seine Faust trifft genau auf Ryans Nase. Nun ist er es, der lacht, während Ryan auf dem Boden liegt und sich seine blutende Nase hält.
"Komm ihr ja nie wieder zu Nahe." Langsam löst er seine Anspannung und sieht wieder zu Lilia. Diese schaut wie gebannt auf den verletzten Ryan auf dem Boden. Meran geht zu ihr hin und legt seine Hand vorsichtig auf ihren Arm. Zur selben Zeit geht Cayden zu Ryan, hilft ihm vorsichtig auf.
"Komm lass uns gehen." Ein sanftes Lächeln liegt auf seinen Lippen und Lilia nickt zögerlich.

"Danke." Überrascht wendet Meran seinen Blick von der Straße und sieht zu Lilia. Sie hatte die meiste Zeit der Fahrt nicht geredet oder ihn auch nur angesehen. Doch nun lächelt sie ihn leicht an. Meran schüttelt nur den Kopf und sieht wieder auf die Straße.
"Ist doch klar, dass ich dich verteidige. Vorallem gegen so einen Idioten." Sein Griff ums Lenkrad wird fester und seine Knöchel werden weiß. Sobald er an Ryan denkt, kocht erneut Wut in ihm hoch. Doch als Lilia plötzlich ihre Hand auf seinen Arm legt, entspannt er sich augenblicklich wieder.
"Möchtest du noch etwas machen?" Meran schaut Lilia einen kurzen Moment an, doch diese seufzt nur leise.
"Ich möchte nachhause. Der Tag war ziemlich anstrengend.", lächelt sie ihm verlegen entgegen. Auch wenn es ihn ein wenig traurig macht, erfüllt er ihr ihren Wunsch und fährt sie zu sich nach Hause. Sie hatte es sich aber auch verdient, nach diesem Tag ihre Ruhe zu haben. Die restliche Fahrt dauert nicht mehr allzu lange, da sie schon kurz vor ihrer kleinen Stadt waren. Meran stellt sein Auto bei sich ab und begleitet Lilia das letzte Stück bis zu ihrem Haus. Sie reden aber kein Wort, obwohl Meran so gern mit ihr sprechen würde. Aber er weiß einfach nicht was er sagen soll. Und Lilia schwelgt sowieso die ganze Zeit über in Gedanken. Der Tag war zu viel. Alles war einfach zuviel. Sie will nur noch nach Hause. Will ihre Ruhe haben.

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