7 - Vektoren und Verzweiflung✔

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Sweet Revenge - Kapitel 7

Hailey// "Oh Gott, ich versteh das einfach nicht." Liam fuhr sich mit der Hand durch seine Haare und schaute verzweifelt auf das Blatt Papier vor sich.

"Okay, also nochmal. Wenn du einen Vektor berechnen willst, dann musst du lediglich die Zahlen der einzelnen Koordinaten zusammen rechnen, schau." ich löste die Aufgabe, die ihm als Übung gestellt hatte, aber Liam runzelte nur mit seinen Augenbrauen.

"Oh man, ich dachte ja, es kann kaum schlimmer als Analysis werden. aber Analytische Geometrie ist ja noch viel schlimmer.", er blähte seine Wangen auf und lies die Luft heraus.

"Das wird schon noch." versuchte ich ihn aufzumuntern. "Das ist eigentlich nur auswendig lernen, wenn dir der Zusammenhang fehlt, dann wird das nichts. Ich kann dir meine Lernzettel geben und meine Formelsammlung, da kanns du dir mal anschauen, was ich so markiert habe." Liam nickte nur.

Nachdem Liam und ich heute Morgen den Schulhof betraten, spürten wir sofort, wie uns Elijah ansah. Nachdem er ein paar dumme Sprüche raushaute, die wir beide einfach ignorierten, ließ er uns für den Rest des Tages in Ruhe. Mittlerweile war es schon 18 Uhr und Liam und ich saßen im Aufenthaltsraum der Oberstufe, und lernten ein wenig Mathe. Obwohl Vektoren nicht gerade mein Lieblingsthema waren, versuchte ich doch alles, um es ihm so verständlich wie möglich zu machen. Aber das war einfacher gesagt als getan.

"Wann schreibst du deine Klausur?", fragte ich Liam schließlich, nachdem er weiter vergeblichst versuchte, die Aufgabe, die ich ihm hingelegt hatte, zu lösen.

"Am Freitag.", murmelte er und kaute auf seinem Kugelschreiber herum. Bis Freitag waren es noch 4 Tage, das würden wir noch schaffen.

"Genug gelernt für heute, würde ich mal sagen." Liam atmete erleichtert auf und packte seine Sachen zusammen. "Na endlich. Ich glaube nicht, dass ich das ich alles in mein Gehirn bekommen werde."

"Schau dir am besten die Videos von The Simple Club an, die helfen immer." versuchte ich ihn aufzumuntern, aber er seufzte nur. "Mir wäre das sogar eigentlich egal, aber meine Mutter macht sich wirklich Sorgen um mich. Sie hat Angst, dass ich wegen Mathe mein Abi nicht schaffen werde.", Liam seuzfte und ich packte den Rest meiner Sachen zusammen.

"Seitdem mein Dad gestorben ist, hat sie sich schon immer viel um mich gesorgt, ich glaube sie hat Angst, dass mir auch etwas passieren könnte."

"Ist doch eigentlich ganz süß, oder?"

"Hm.", wir schwiegen uns einen Moment an, ehe wir unsere Sachen zusammenraften und die Bibliothek verließen.

Da Liam mit mir gefahren war, wollte ich ihn noch nach Hause fahren. Er wollte das zunächst nicht, aber ich konnte ihn schließlich doch dazu überreden.

***

"Willst du noch mit reinkommen?" Liam wohnte nur ein paar Minuten zu Fuß von mir entfernt, weswegen der Weg zu ihm nach Hause nicht besonders lange dauerte.

Ich überlegte kurz, meine Eltern hatten meinen Bruder bereits abgeholt und die meisten Abende verbrachte ich meistens mit Elijah, also hatte ich nicht besonders viele Pläne.

Ich nickte und folgte ihm nach draußen zum Eingang seiner Haustür. In der Einfahrt erkannte ich ein weiteres Auto neben dem von Liam, seine Mutter war wohl auch Zuhause.

Liam schloss die Tür auf und ließ mich vor ihm in den Flur eintreten.

"Liam? Ich bin in der Küche.", hörte ich eine weibliche Stimme aus einem anderen Zimmer rufen.

"Ich komme." rief Liam zurück und zog mich an meiner Hand in einen Raum, der sich als Küche entpuppte. Dort angekommen erblickte ich eine eine Frau mit dunklen Haaren, die mit dem Rücken zu mir stand und gerade dabei war einen Auflauf aus dem Ofen zu holen.

"Hey, mein Schatz.", sagte sie, drehte sich um und gab Liam einen Kuss auf die Wange. "Oh,"sagte sie, als sie mich entdeckte und ihre Augen auf Liams Hand fielen, die meine immernoch locker umgriff. Sie schaute Liam fragend an, welcher rot anlief

"Ich bin Nicole.", stellte sie sich mir vor und wischte sich mit ihrer Hand eine Haarsträhne hinter das Ohr.

"Hi, Hailey.", stellte ich mich ihr vor. "Schön Sie kennenzulernen.", sie lachte.

"Ach sag einfach du, jede Freundin von Liam ist auch eine Freundin von mir. Habt ihr Hunger? Ich hab Nudelauflauf gemacht, der reicht sicher auch für uns drei." sie deutete mit ihrer Hand auf die Auflaufschale, die hinter uns auf der Spüle dampfte.

Wie auf Kommando knurrte mein Magen und Liam lachte. Ich wurde rot. "Ein wenig vielleicht."

Wir deckten gemeinsam den Tisch und Liams Mutter gab uns beiden jeweils eine Portion ihres Nudelauflaufs. Ich versenkte meine Gabel in den warmen Nudeln und steckte mir etwas davon in den Mund. "Mhm, das schmeckt richtig lecker.", sagte ich schließlich und Nicole lächelte mich an. Liam nickte nur.

"Also, woher kennt ihr euch?", fragte Liam Mutter uns schießlich nach einer Weile, die wir schweigend nebeneinander aßen.

"Wir gehen zusammen zur Schule." antwortete Liam. Irgendwie tat er mir etwas leid, es war einr Sache, unseren Freunden eine Beziehung vorzuspielen, aber unsere Eltern anzulügen war noch mal eine andere Liga.

"Ach, wie schön. Apropo Schule, wie läuft es eigentlich mit Mathe, Liam?", fragte seine Mutter schließlich etwas ernster.

"Ganz gut. Hailey gibt mir ein wenig Nachhilfe und hilft mir für die Klausuren.", sagte Liam nur und ich merkte, wie sich Nicoles Gesichtszüge entspannten.

"Okay gut."

"Schöne Küche übrigens.", sagte ich und schaute mich ein wenig weiter um. Die Küche war sehr einfach gehalten und hatte dunkelbraune Küchenschränke in Kombination mit einer Marmorfarbenen Arbeitsplatte.

"Danke, ich hab damals auch wirklich lange dafür gebraucht, mich zu entscheiden was ich wirklich haben wollte. Mein Mann ist damals fast durchgedreht.", sie lachte, aber ich erkannte in ihren Augen etwas Traurigkeit.

Liam stocherte ein wenig in seinem Essen herum. Der Tod seines Vaters war wohl immer noch ein sensibles Thema.

"Willst du hochgehen?", fragte er mich schließlich, nachdem wir zusammen den Tisch abgeräumt hatten.

Ich nickte und folgte ihm die kurze Holztreppe, die von der Küche aus in den zweiten Stock führte, nach oben. Zuvor hatte ich mich aber noch von Liams Mutter verabschiedet.

"Deine Mom ist nett.", sagte ich ihm auf dem Weg nach oben. "Danke.", sagte Liam leise.

In seinem Zimmer angekommen setzten wir uns beide auf sein Bett. Ich schaute mich ein wenig um. Sein Zimmer war im Dachgeschoss und hatte eine Schräge Wand, unter der eine Komode mit einem Fernseher stand. Die Wände waren grau gestrichen und hatten unzählige Fotos von Freunden in Bilderrahmen an sich hängen. Ich entdeckte sogar eins, auf dem ich drauf war. Das war die Siegesfeier vom letzten Jahr, nachdem unsere Mannschaft gegen unsere Rivalen gewonnen hatten.

"Hast du Durst?", fragte mich Liam und ich nickte. "Bin gleich wieder da.", sagte er und verschwand wieder nach unten. Ich zog kurz meine Sneaker aus und zog meine Beine an mich heran. Der Plan, es Elijah heimzuzahlen, verlief nicht so ganz wie ich es mir erhofft hatte. Außerdem war Liams Mutter wirklich nett und ich hatte jetzt schon keine Lust auf die Reaktionen meiner Eltern, wenn sie von Liam und meiner 'Beziehung' erfahren würden. Ich fasste mir nachdenklich an die Stirn, wo hatte ich mich da nur hineingeritten.

***

Na, meine Lieben ich bin von den Toten auferstanden hehe, tut mir leid dass es so lange kein neues Update gab, aber ich hatte privat ein paar Probleme, die ich erstmal klären musste. Was haltet ihr vom dem Kapitel?

Meint ihr, Elijah wird noch mal richtig ausrasten oder wird er das mit Liam einfach abhaken?

Übrigens vielen Dank für 1000 Reads :D, votet und kommentiert doch bitte, ich hoffe wir sehen uns bald wieder :) x

Sweet Revenge ✔حيث تعيش القصص. اكتشف الآن