11 - Kuss mit Folgen✔

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Sweet Revenge - Kapitel 11

Hailey// Verdammt, was ich hatte ich nur getan? Ich konnte nicht glauben, dass Liam mich vorhin wirklich geküsst hatte. Er konnte dabei aber wohl nicht genauso viel gefühlt haben wie ich, denn er wollte den Kuss anscheinend vergessen. Ich wollte das aber nicht. 

Ebenso konnte ich nicht fassen, dass er sich tatsächlich meinetwegen mit Elijah geprügelt hatte. Liam war mit Abstand einer der friedlichsten Menschen den ich kannte und sowas hätte ich ihm nie zu getraut. 

Ich schaute ihn kurz an und bemerkte, dass seine Nase immernoch blutete. 

"Du blutest noch.", stellte ich fest und reichte ihm ein Taschentuch, welches er dankbar annahm. 

Ich konnte aber nicht weiter auf unseren Kuss eingehen, denn wenige Sekunden später polterten Mila und Lukas durchs Gebüsch. "Da seid ihr ja, ich hab mir schon Sorgen gemacht.", Mila schaute mich vorwurfsvoll an. 

"Also ich brauch jetzt Alkohol.", rief ich, stand auf und folgte Mila zurück ins Festzelt. 

"Was ist passiert?", flüsterte sie mir zu, als wir uns ein wenig von den Jungs entfernt hatten. 

Ich seufzte. "Liam hat mich geküsst."

Mila schaute mich mit großen Augen an. "Er hat was gemacht?"

"Mich geküsst. Soll ichs dir buchstabieren?", fragte ich sie belustigt. Sie boxte mir gegen den Arm.

"Hey.", ich rieb mir meinen schmerzenden Oberarm. 

"Stell dich mal nicht so an, er hat dich also geküsst? Wie hat es sich angefühlt?", wir waren mitttlerweile wieder aus dem Festzelt gelaufen und standen in der Nähe der Toiletten, um uns in Ruhe zu unterhalten. 

"Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Es hat sich so anders angefühlt als mit Elijah, ich kann es garnicht beschreiben, mit Liam ist alles einfach so viel besser. Er versteht mich einfach.", ich schloss meine Augen und rieb mir meine Schläfe. 

"Gott, am besten küss ich Elijah einfach nochmal, dann merk ich wahrscheinlich wie viel besser Liam doch ist.", lachte ich, Mila schaute mich aber ernst an. 

"Das ist vielleicht garnicht so dumm.", sagte sie schließlich. 

"Das ist nicht dein Ernst oder? Dafür hab ich wirklich noch nicht genug getrunken.", wie auf mein Stichwort zog Mila mehrere Klopfer aus ihrer Tasche und reichte mir 3 davon. 

"Na los, anders wirst dus nie herausfinden und Elijah ist wahrscheinlich so voll, dass er das morgen garnicht mehr weiß, das ist die Chance um mit ihm endlich abzuschließen.", ich schüttelte nur meinen Kopf. 

"Ich weiß nicht.", ich schaute sie nachdenklich an, sie zuckte aber nur mit ihren Schultern. "Trink erstmal.", ich öffnete den Klopfer und trank ihn mit einem Zug leer. Wenige Sekunde später merkte ich, wie warm es mir in der Kehle wurde. Durch den Apfelwein von vorhin war ich bereit ein klein wenig beschwipst. Nachdem ich noch einen zweiten der Klopfer leergetrunken hatte merkte ich langsam, wie der Alkohol anfing zu wirken. 

Mila fing auch an zu kichern und wir verbachten einige Minuten damit, uns über die Leute lustig zu machen, die an uns vorbei in die Toiletten liefen, oder eher wie manche taumelte. 

"Stell dir mal vor, du küsst Elijah jetzt wirklich." lachte Mila. 

Ich lachte ebenfalls. Elijah hatte ich seit der Sache mit Liam vorhin nicht mehr gesehen, wer weiß vielleicht war er auch schon nach Hause gegangen oder jemand hatte ihn mitgenommen. 

"Wo wir gerade vom Teufel sprechen.", Mila kicherte und zeigte auf den Eingang des Festzelts. Dort stand niemand anderes als Elijah. Obwohl Liam bereits mit seiner blutigen Nase schlimm aussah, Elijah hatte es dann doch mehr erwischt. Mittlerweile hatte sich um sein Auge ein blauer Bluterguss gebildet und seine Lippe war aufgesprungen. Wenigstens schien er ein wenig ausgenüchert, denn er taumete nicht mehr, sondern machte sich mit festem Gang auf in meine Richtung. 

Ich merkte, wie der Alkohol meine Hemmschwelle senkte, denn es machte mir überhaupt nichts aus, Elijah zu sehen. Nüchtern hätte ich ihn sicher angeschrieen. 

"Hey, können wir reden?", er fasste nach meiner Hand und ich zog sie nicht weg. Mila warf mir einen besorgten Blick zu, ich winkte aber schnell ab. "Schon okay.", flüsterte ich ihr zu und sie nickte. 

"Komm.", Elijah zog mich in eine der Toiletten, wo er sich gegenüber von mir an die Wand lehnte. Ich verkreuzte meine Arme und stellte mich vor ihn.

"Also, du wolltst reden?", ich zog eine Augenbraue hoch. Ich war gespannt, was Elijah mir zu sagen hatte, denn seine bisherigen Versuche, mit mir zu reden waren eher nicht positiv ausgegangen. 

"Ich wollte Liam vorhin nicht verletzten.", Elijah schaute beschämt auf den Boden und traut sich nicht, mir in die Augen zu schauen. 

"Red weiter." 

Er steckte seine Hände in seine Hosentaschen, ehe er fortfuhr. "Ich war einfach nur so sauer auf ihn. Ich meine du musst das verstehen, ich hasse ihn einfach. Schon immer und dann muss ich sehen wie er meine Freundin, ich meine Ex-Freundin küsst, ich konnte einfach nicht anders. Das Schlimmste ist einfach, ich merkte selbst dass ich mit Abby scheiße gebaut hab. Ich liebe dich wirklich und würde alles dafür tun, damit ich das ungeschehen machen kann." 

Mir wurde warm ums Herz. Ich wusste nicht genau, ob das am Alkohol oder an Elijahs Entschuldigung lag. 

"Jetzt weißt du wenigstens wie es mir ging, als ich dich mit Abby gesehen hab.", sagte ich leise und Elijah nickte. "Schrecklich.", flüsterte er und trat einen Schritt näher an mich heran. Ich unternahm nichts, um ihn davon abzuhalten und wenige Sekunden später hatte er seine Hand bereits an meiner Hüfte und war kurz davor mich zu küssen. 

Das war meine Chance. Nach dem Kuss konnte ich einschätzen, ob meine Gefühle für Liam echt waren oder ob ich immernoch an Elijah hing. 

Als Elijahs Lippen schließlich meine berührten spürte ich nichts. Nicht mal einen kleinen Funken. Es konnte es garnicht mit Liams Kuss vergleichen. Bei ihm hatte ich das Gefühl ich hätte tausend Schmetterlinge im Bauch, bei Elijah hingegen fühlte ich nichts. Ich war also wirklich über ihn hinweg. 

Elijah unterbrach den Kuss und lächelte mich an. "Das war schön.", er strich mit eine Haarsträne aus dem Gesicht und griff nach meiner Hand. Ich sagte nichts, denn ich war mit meiner Gefühle jetzt ja schließlich sicher. 

Doch ehe ich Elijah erzählen konnte, dass ich nichts mehr für ihn empfand zog er mich bereits aus der Toilette ins freie. Wir stolperten die kleine Treppe runter und ich wollte mich gerade aus seinem Handgriff lösen, als ich ein allzu bekanntes Gesicht erblickte, dass mich und Elijah vorwurfsvoll anblickte.

Liam stand am Ausgang des Festzeltes und hatte mich und Elijah gerade dabei beobachet, wie wir beide kichern aus der Toilette kamen, verdammt. 

***

hallo meine Lieben, ich hab es endlich mal geschafft ein neues Kapitel zu schreiben, hier seht ihr jetzt einmal Haileys Sicht der Ereignisse, die im letzten Kapitel passiert sind. Ich hoffe das Kapitel  gefällt euch :) 

Meint ihr Hailey kann das Missverständnis aufklären?

Seid ihr froh dass sich Elijah entschuldigt hat oder meint er es sowieso nicht ernst? 

[3.05k/22.09.2019]

Sweet Revenge ✔Where stories live. Discover now