Sweet Revenge ✔

Epilog✔

Sweet Revenge - Epilog

Als ich an diesem Morgen aufwachte, war ich ziemlich aufgeregt. Die letzten Monate mit Liam waren wirklich unglaublich und ich hatte in meiner Beziehung mit Elijah nie das Gefühl so geliebt zu werden, wie mit Liam. Aber das 'L' Wort hatte bisher noch keiner von uns so wirklich benutz. Ich wollte einfach nicht den 1. Schritt machen und Liam ging es wahrscheinlich ähnlich.

Aber der eigentliche Grund, warum ich so dermaßen aufgeregt war, war nicht Liam. Es lag eher daran, dass wir es jetzt geschafft hatten. Wir hatten alle unser Abitur geschrieben und sowohl die mündlichen als auch schriftlichen Prüfungen hinter uns gebracht.

Außerdem war heute der Tag unseres Abiballs. Natürlich hatte ich mit Mila schon vor Monaten zusammen ein Kleid ausgesucht, dass seitdem bei mir im Kleiderschrank hing und nur darauf wartete, von mir ausgeführt zu werden. Sogar mit Liam war ich schon shoppen, um mit ihm einen passenden schwarzen Anzug zu finden. Das passte dann perfekt zu meinem dunkelroten Kleid.

Wir saßen gerade in der großen Halle unserer Schule und lauschten einer der langweiligen Reden, die unser Schulleiter vorbereitet hatte und wenn ich langweilig sage, meine ich auch langweilig. Mir fiel wirklich keiner ein, der diese Reden besonders spannend fand und mit einem Blick um mich herum bemerkte ich, dass es den anderen ebenso ging.

Liam saß leider nicht neben mir, da wir unsere Abiturzeugnisse nach Leistungskursen überreicht bekamen. Mathe hatte Liam übrigens nach unseren zahlreichen Mathenachhilfestunden, in den wir auch nicht immer nur Mathe gemacht haben, bestanden. Zwar hatte er in der Abiturprüfung gerade mal 5 Punkte erreicht, aber da er in den andern Prüfungen um einiges besser war, hat es noch für einen guten Abi Schnitt gereicht.

Er saß einige Reihen weiter links und zwinkerte mir zu, als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte. Mit Elijah hatte ich nicht mehr besonders viel zu tun. Wir sahen uns ab und zu in der Schule aber nach seinen Aktionen hatten sich auch viele unserer gemeinsamen Freunde von ihm abgewendet. Seine Freundin hatte er auch nicht mehr, aber das war mit mittlerweile auch ziemlich egal.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war unserer Abi Verleihung vorbei und wir konnten uns endlich dem spannenden Teil widmen, dem Abiball. Denn im Gegensatz zu der Abi Verleihung konnte ich da wenigstens mit meinen Freunden reden. Meine Eltern waren unglaublich stolz auf mich. Mein kleiner Bruder verstand nicht wirklich, was gerade passierte, aber er freute sich trotzdem für mich. Sie hatten aber trotzdem entschieden nicht zu meinem Abiball mitzukommen, da sie sowieso nur an einem Tisch sitzen würden, während ich mich mit meinen Freunden amüsierte.

Sie verabschiedeten sich also von mir und ich machte drückte mich durch die Menschenmenge, um mich auf die Suche nach Liam zu machen. Kurz darauf entdeckte ich ihn. Er lehnte gegen eine der Säulen und unterhielt sich angeregt mit seiner Mutter. In den letzten Monate hatte Nicole es geschafft, sich mit ihren liebevollen Art in mein Herz zu schleichen, genauso wie Liam es geschafft hatte, das lag wohl in der Familien.

Als Liam mich entdeckte, lächelte er und zog mich, als ich nah genug an ihm war, an sich heran. "Hi.", er gab mir einen Kuss auf die Wange und Nicole lächelte mich an. In ihren Augen erkannte ich Freudentränen. "Hailey, Hi.", begrüßte sie mich ebenfalls und umarmte mich kurz. "Ich kann gar nicht fassen, dass ihr schon euer Abitur hat.", sie kramte ein Taschentuch hervor und schnäuzte einmal kräftig hinein.

"Ich auch nicht, Nicole.", gab ich zu. Ich hatte das Gefühl die letzten Monate waren wie im Flug vergangen, das lag aber vielleicht auch daran, dass ich so unglaublich glücklich mit Liam war. Unserer Beziehung war so anders wie die, die ich mit Elijah hatte. Erwachsener, reifer.

"Ich auch nicht, Mum.", sagte Liam und tätschelte ihre Schulter. Ich entdecke Mila und Lukas, die einige Meter von uns weg standen. Mila winkte mich hektisch zu ihr herüber. Wir verabschiedeten uns von Liams Mutter, die ebenfalls wie meine Eltern nach Hause fahren würde, und gesellten uns zu Lukas und Mila. Die beiden hatten es aber tatsächlich immer noch nicht geschafft, sich ihre Gefühle für einander einzugestehen, obwohl jeder den Verdacht hatte, dass sie insgeheim doch etwas am laufen hatten.

Nach einigen Minuten war es soweit und wir liefen gemeinsam durch die große Eingangshalle in den Saal, in dem unser Abiball stattfinden würde. Unser 'Lauf' wurde dabei von Musik untermalt und ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht loszulachen. Einige meiner Mitschüler schafften es nämlich nicht unbedingt, besonders elegant auf ihren High Heels herumzulaufen. Ich hatte mich bewusst dagegen entschieden und hatte unter meinem langem Kleid meine heißgeliebten Air Force an.

Liam hielt mein Hand fest und fing ebenfalls an zu Lachen, als er meinem Blick folgte.

Als wir im Saal angekommen waren, fing der Abend so langsam an. Wir amüsierten uns prächtig und liefen von Freundesgruppe zu Freundesgruppe, schossen zahlreiche Fotos und tauschten uns über unsere Zukunftspläne aus. Ich wollte mich für Jura in der Uni einschreiben und Liam hatte bereits eine Zusage für ein Duales Studium in der gleichen Stadt.

Nach einer Weile fing der DJ an, etwa langsamere Musik anstatt der üblichen Party Hits zu spielen und Liam zog mich an meiner Hand auf die Tanzfläche. Gerade spielte 'Perfect' von Ed Sheeran. Ich liebte diesen Song einfach, das wusste Liam auch. Seine Hand ruhte auf meiner Hüfte und wir bewegten uns leise im Takt zur Musik.

"Weißt du eigentlich, wie glücklich du mich machst?", flüsterte Liam. Ich spürte, wie mein Herz immer schneller schlug. Ich nickte. "Wahrscheinlich genauso so sehr, wie du mich.", antwortete ich ihm.

"Ich liebe dich, Hailey.", sagte Liam schließlich. Ich merkte ihm direkt an, wie nervös er war. "Ich weiß, wir haben das bisher noch nicht gesagt, aber so ist es einfach. Du musst das auch nicht erwidern, wenn du noch nicht soweit bist, aber ich wollte dir das einfach sagen."

Ich schaute ihn mit großen Augen an. Er lächelte mich an und zeigte mir dabei sein strahlend weißes Lächeln und genau in dem Moment wusste ich, warum ich mich in ihn verliebt hatte.

"Ich liebe dich auch.", flüsterte ich und zog ihn als Antwort näher an mich heran, um ihn zu küssen.

Der Moment war einfach perfekt. Ich hatte zwar eine schmerzhafte Erfahrung mit Elijah machen müsse, aber dadurch hatte ich schließlich Liam besser kennengelernt und ich war schon unglaublich gespannt, was unsere Zukunft für uns bereit halten würde.

***

So Leute, der Epilog wäre geschafft. Ich weiß, das Ganze kommt ziemlich unerwartet, aber ich musste einfach ab- und zu an Liam und Hailey denken, vor allem weil ich ihnen so ein abruptes Ende gegeben habe. Das hat meinen inneren Monk jetzt befriedigt, HAHAHAH.

Ich hoffe, er hat euch trotzdem einigermaßen gefallen :))

[42.6K|21.06.2020]