6. Kapitel - Leo

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Wir rannten durch die Straßen. Nachdem Leo mit einem Ohrenbetäubenden Knall durch die Scheibe bei mir im Garten gelandet war, hatte er sich meine Hand geschnappt und war mit mir im Schlepptau in Richtung Stadtzentrum gerannt. Tja, und da waren wir jetzt immer noch. Ich hatte keine Puste mehr und mörderisches Seitenstechen, doch Leo zog mich mit dem gleichen Mordstempo durch die Stadt, mit dem wir gestartet hatten. "Ich....kann nicht...mehr..!", keuchte ich und blieb stehen. Leo drehte sich um. "Komm schon Kira. Es ist nicht mehr weit." "Wohin gehen wir überhaupt?!" Das wollte ich aber wirklich langsam Wissen. Kommt einfach mal so ohne zu Klopfen in mein Leben geschneit und schleppt mich dann ohne zu fragen durch irgendwelche Gässchen! Ernsthaft! Was dachte sich der?! Und jetzt sah der auchnoch mit so einem Blick in meine Richtung, als wäre das auch noch meine Schuld! Ich schnaubte zornig und trat einen Schritt auf ihn zu. "Was soll das alles hier?!" "Erklär' ich dir später..." "Nein, jetzt! Ohne eine Erklärung bewege ich bich keinen Zentimeter mehr in deine Richtung!" Er seufzte genervt und fuhr sich mit einer Hand durch die silbernen Haare. Dann schaute er mir mit seinem genervten Blick direkt in die Augen. Ich starrte zurück. "Hör zu...", meinte er schließlich und brach den Blickkontackt ab, "Was ich dir jetzt erzähle könnte ein bisschen absurd klingen. Aber ich versichere dir, dass es die Wahrheit ist." Er holte tief Luft und hob seinen Blick um die Sterne zu sehen. "Mein Name ist Leo Shohuro und ich bin der vierte Vertreter der Nördlichen Stammes." Er wandte seinen Blick zu mir. "Aha? Und was heißt das?" "Ich wurde vom höchsten Rat geschickt um dich zu holen." Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Und wohin willst du mit mir gehen?" "Nach Hause. In die Welt aus der deine Eltern stammen. Du bist ein Werwolf, Kira. Du gehörst dahin wo ich herkomme! Deshalb musst du mit mir dorthin zurück kommen!" Wow. Das war jetzt aber ne lange Ansprache. Ohne Sinn. Haha. Werwölfe existierten nicht. Sonst hätten die Wissenschaftler schon lange etwas über sie herausgefunden. "Bist du aus der geschlossenen abgehauen oder so?" Sein Blick sagte mir, dass er mein Kommentar absolut nicht lustig fand. "Ich habe doch gesagt dass es verrückt klingt." "Beweis mir, dass es stimmt und ich werde mit dir mitgehen, Leo."

So unglaublich das auch klingen mochte, ich meinte es Ernst. Wenn er mir die Sache mit der anderen Welt beweisen konnte (was ich übrigens bezweifelte) würde ich mit ihm in diese "andere Welt" gehen. Hier hielt mich sowieso nichts. Da konnte ich mich auch einfach auf ein Abenteuer mit einem Geistesgestörten Minderjährigen einlassen. Leo grinste und hielt mir seine Hand hin. "Deal?" "Deal.", murmelte ich und schlug ein. "Na dann!", lachte er und drehte sich um. Dann spitz mal schön die Augen!" Innerlich verdrehte ich die Augen. Na toll. Ein Vollkoffer der sich auch noch lustig findet... Doch was dann kam, brachte mich dazu einen Überraschten Ausruf auszustoßen und ein Paar schritte zurück zu weichen. Was zum Teufel...? Da wo vorher Leo, mit seinen unauffälligen Klamotten und den seltsamen Haaren stand, thronte jetzt ein Hund. Ein sehr großer Hund. Mit silbernem Fell. Ich war mir sicher, dass ich mich führ meinen Gesichtsausdruck selber auslachen sollte, aber Hallo?! Der Typ hat sich gerade in einen verdammten Hund verwandelt! Das ist ein Wolf. Und woher zum Teufel weiß ich das?! Du weißt es nicht. Ich hab es dir gesagt. Der Hund...Wolf was auch immer legte den Kopf schief. Dann ergab alles einen mehr oder weniger logischen Sinn.

"Du bist ein Werwolf", stellte ich nüchtern fest um meine innere Überraschung zu verbergen. Der Wolf zeigte die Zähne als würde er grinsen. "Korrekt!" "Und ich kann das auch?" Leos Augen funkelten belustigt. "Na, jetzt natürlich noch nicht!" Langsam aber sicher kam ich mir sehr verarscht vor. Was dachte sich der eigentlich? Das Tier vor mir machte einen Satz wandelte im Sprung seine Gestalt und landete als Mensch wieder leichtfüßig hinter mir. "Ich würde sagen, das war Beweis genug oder?" Ich schwieg nur. Eine andere Welt. Die Chance auf einen Neuanfang. Ein lächeln huschte über mein Gesicht. Leo klopfte mir auf die Schulter. "Gehen wir." "Wohin?" Er fing wieder an zu grinsen. Was für ein unsympathischer Kerl! "Zum Tor in unsere Welt. Zum Tor der Schatten!"

Jaa ich lebe noch! Und ich habe ein megakurzes Kapitel geschrieben! Das nächste kommt sicher bald! *hust* (Nein, wirklich!) Ich hoffe es hat euch gefallen!

Tor der SchattenWhere stories live. Discover now