7. Kapitel - Reise

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"Das Tor" stellte sich als alte, vergammelte Lagerhalle am anderen Ende der Stadt heraus.

Leo stand mit einem fetten Grinsen da. Ich sehr angepisst daneben und starrte ihn an. " Na? Was sagst du?", fragte er als er meinen Blick bemerkte. Meine Laune sank noch weiter. "Ich frage mich ob du mich grade verarschst." Er lächelte. " Ich weiß dass das ziemlich verwirrend für dich sein muss." Ich schnaubte. Vollidiot.

Mit einem Zwinkern drehte er sich um und ging mit festem Schritt auf das große Tor der Halle zu. Er untersuchte kurz das Schloss und holte dann einen alten, rostigen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Er schob ihn ins Schloss und drehte ihn mit einem lauten knirschen um. Mit einem quietschen öffnete es sich.

Leo schnappte sich meine Hand und zog mich ins innere, wodurch ich fast bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. Ich wollte mich gerade schimpfend zu ihm umdrehen, als mein Blick von einem leuchtendem, roten Kristall eingefangen wurde. Überrascht starrte ich ihn an. "Das ist es. Das Tor.", hörte ich Leo hinter mir sagen. Ich spürte wie ich eine Gänsehaut bekam. Er ging an mir vorbei und half mir auf die Füße. "Gehen wir" "Meinetwegen" Ein erneutes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Höre mich an, Herrscher über Licht und Schatten, Gut und Böse, Himmel und Hölle!", sprach Leo mit lauter, fester Stimme, "Wir erbitten Einlass in die verborgene Welt."

Was dann folgte, war zu schnell um es mit den Augen zu verfolgen: der Kristall leutete auf und tausende Strahlen aus Licht umschlangen unsere Körper. Mir entfuhr ein überraschter Aufschrei als sich plötzlich ein Loch aus schwarzem Licht unter uns auftat und uns geradezu einsog.

Mir wurde übel. Die Temperatur wurde eisig und meine Zähne begannen zu klappern. Alles in mir schrie förmlich danach mich irgendwo festzuhalten. Ich kniff meine Augen zu und zog meine Gliedmaßen so gut es ging an meinen Körper. Als der Aufprall kam presste es mir alle Luft aus der Lunge. Hustend und Keuchend richtete ich mich auf und warf einen schnellen Blick zu Leo, dem es auh nicht besser zu gehen schien. Mein Rücken und mein Kopf schmerzten höllisch und ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. "Das...machen wir...aber..nicht nochmal..oder?", brachte ich hustend heraus. "Zum Glück nicht", kam es zurück. Erleichtert atmete ich auf, was aber leider einen erneuten Hustenanfall zur Folge hatte. Nachdem ich mich halbwegs beruhigt hatte richtete ich mich auf und betrachtete zum ersten Mal die Umgebung. Was ich sah raubte mir schon wieder den Atem. Soweit das Auge Reichte sah ich nur Wald. Dicke Stämme bohrten sich in den Himmel und standen so dicht beieinander, dass ihre Äste ein undurchdringliches Dach bildeten. "Wow", flüsterte ich. Leo trat neben mich. "Das ist der Wald zwischen dem Östlichen und Südlichen Dämonenreich", murmelte er leise," weiter hinten ist das Territorium des nördlichen Rudels, aber bis dahin gilt der Wald als unabhängig. Wer weiß was sich da noch für Kreaturen aufhalten. Auf dem Weg hierher durfte ich mich dreimal mit Geisterdämonen rumschlagen. Wir sollten besser still sein" Er nickte als wollte er seine eigenen Worte bestätigen und es schien so, als wäre es ihm schnurz ob ich bei seinen Erklärungen  überhaupt mitkam. Ich schnaubte kurz und ignorierte Leos schlussworte indem ich mich mit voller Lautstärke darüber aufregte, dass er sich gefälligst klarer ausdrücken sollte, da ich keinen Plan hatte was zum Teufel Geisterdämonen waren. Alles was ich dann noch bemerkte war ein bedrohliches Knacken und Leos Blick der mich wohl töten sollte.

*hust* zu kurz *hust*

Tor der SchattenWhere stories live. Discover now