Kapitel 1

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"Verdammt, mit so einem perfekten Kleid im Kleiderschrank sollte es verboten werden, dass du nicht zum Winterball gehen willst." Wild gestikulierend stand meine beste Freundin Frieda vor meinem Pult. Ihre großen blauen Augen funkelten und ihr perfekt aussehender Pferdeschwanz wippte hin und her. Ich lächelte etwas traurig und antwortete:"Ich würde ja wirklich gerne, aber erstens hat mich noch kein Junge gefragt und zweites kann ich sowieso nicht sonderlich gut tanzen." Bei Friedas entsetzen Gesichtausdruck über die Bemerkung musste ich lachen. "Was? Du weist doch ganz genau, dass ich finde, dass du super tanzen kannst. Ja dein Rythmusgefühl lässt wirklich zu wünschen übrig aber mit einem guten Tanzpartner lässt sich das leicht überspielen." Sie untertrieb maßlos was mein Rythmusgefühl anging. Ich hatte schon desöfteren versucht daran zu arbeiten, hatte zu Hause vor dem Spiegel getanzt, hatte mit Frieda geübt, doch letztendlich hatte ich es aufgegeben. "Da müsste dieser Tanzpartner aber ein echter Meistertänzer sein, aber naja mich fragt eh keiner alle sind schon vergeben. Dann mach ich mir eben einen schönen Filmabend mit Popcorn zu Hause. Wenn du willst kannst du auch das Kleid anziehen."

"Auf gar keinen Fall. Ich kauf mir ein Eigenes und für den höchstwahrscheinlichen Fall, dass du doch noch gefragt wirst schnapp ich dir das Kleid doch nicht weg. Außerdem würde ich sowieso aus dem Kleid rausfallen du bist viel größer als ich." Da hatte sie recht.Ich war mit meinen 1.76 fast einen Kopf größer als sie. Außerdem hatte ich etwas mehr Kurven als sie. Ich war nicht dick, nein, eigentlich war ich sogar ziemlich durchtrainiert da ich drei Mal in der Woche ins Fitnessstudio ging. Ich hatte einfach eine weiblichere Figur als Frieda

"Hast du heute Nachmittag Zeit ein Bisschen in der Stadt bummeln zu gehen?" fragte sie mich.

"Natürlich um 15:00 Uhr?" "15:00 Uhr abgemacht. Lass uns den Zug nach Greenville nehmen ich hab gehört, dass dort ein neues Café geöffnet hat."

"Gute Idee"

"Frieda, Antonia braucht ihr eine Extraeinladung, oder seid ihr jetzt endlich still, sodass wir mit dem Unterricht beginnen können!?"

Mr. Linkol, wie ich diesen Lehrer hasste. Er war der Einzige der es nicht auf die Reihe brachte Toni zu mir zu sagen, anstatt diesen ätzenden Namen Antonia.

Während des Unterrichts passte ich nicht sonderlich auf, da dieser Lehrer sowieso nur von irgendwelchen Methoden sprach. Ich konnte ihn nicht ernst nehmen.

Der Rest des Tages verlief ganz normal. Die ersten vier Stunden Hauptfächer und in den letzten beiden Sport und Medizin. Ja an unserer Schule gab es das Fach Medizin. Hier lernte man alles über dieses Thema. Angefangen bei Medezintechnik bis zu der chemischen Analyse verschiedener Medikamente. Ich liebte diese Fach. Ja man könnte mich bezüglich dieses Fachs einen Streber nennen aber es interessierte mich einfach. Am liebsten hätte ich mich nach dem Abitur einem Medizinstudium gewidmet, aber seitdem mein Dad, der Medeziner gewesen war, gestorben war, war meine Mom strickt dagegen, dass ich Medizin studiere. Sie redete die ganze Zeit davon, dass das zu viel Stress sei. Aber ich denke sie wollte einfach nicht an meinen Dad erinnert werden.

Nach dem Gong, der das Ende des Schultages verkündete, ging ich zu meinem Auto und fuhr nach Hause.

Run - VerratWhere stories live. Discover now