Kapitel 6

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Was sich da vor mir bot, war keineswegs irgendeine normale mit Unkraut bewachsene Lichtung. Nein, das war das Paradies. Wildblumen säumten eine kleine Wiese mitten im Wald. Überall wuchs weiches Moos und das beste war die Quelle ziemlich in der Mitte. Jetzt wurde mir auch bewusst, warum ich die ganze Zeit ein Plätschern gehört hatte. Luis führte mich in die Mitte zur Quelle und setzte sich auf einen von Moos bewachsenen Stein, schloss die Augen und ließ die Sonne auf sein Gesicht strahlen. In diesem Moment sah er so wunderschön aus. So ruhig und friedlich, aber auch mysteriös. Irgendetwas an ihm zog mich einfach an. War es seine Art , sein Aussehen, oder etwas Anderes...? Ich wusste es nicht.

"Setz dich zu mir.!" Forderte mich Luis auf. Ich setzte mich einfach ins Moos neben ihn. "Woher kennst du diese Stelle?" Fragte ich. "Auf meiner ersten Erkundungstour durch den Wald bin ich auf eine Quelle gestoßen und bin ihr gefolgt ... ja so kam ich dann hierher." Er erzählte weiter, doch ich verlor mich in seinen Augen.

Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen. Moment mal küsste er mich gerade etwa?! Meine Herz machte einen Sprung und meine Schmetterlinge im Bauch stoben auf.

Sein Kuss war ganz behutsam und dauerte nicht lange, doch er war der schönste den ich je bekommen hatte. Als er sich von mir löste, schaute er mir zur Abwechslung tief in die Augen. Dann lächelte er nahm mich bei der Hand und zog mich hoch. "Es wird bald dunkel, ich sollte dich nach Hause bringen." Da ich für den Moment keine Wort mehr rausbringen konnte, nickte ich einfach und ließ mich von ihm aus dem Wald heraus führen. Er brachte mich schnell nach Hause. Während dem ganzen Weg sprachen wir nicht viel. Ich dachte immernoch über den Kuss nach, weshalb mich das nicht störte. Als wir zu Hause ankamen verabschiedete ich mich und ging ins Haus. Verdammt das würde eine lange Nacht werden. Warum? Ich würde die ganze Zeit, die ganze Nacht, über einen bestimmten Kuss und eine bestimmte Person nachdenken. Aber erstmal musste ich mir den Kopf freimachen. Ich ging also schnell in mein Zimmer, zog mir Sportsachen an und ging in unseren Fitnessraum. Mit Sport und Musik schaltete ich mein Denken für eine kleine Zeit einfach aus.

Run - VerratWhere stories live. Discover now