10. Kapitel - Joshua Carter

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Plötzlich lief ich in jemanden rein und der Junge schüttete sein Getränk über mir aus.

"Pass doch auf!", sagte Josh genervt.

"Tut mir leid...", murmelte ich. Hexe, Vampir, Gestaltwandler...

"Zo, ich hab es nicht so gemeint. Ich hätte auch aufpassen können", er nahm seine Kopfhörer aus den Ohren und sah mich an. "Oh verdammte Scheiße!"

"Was?"

"Deine Kleidung... Es tut mir echt leid."

Ich sah an mir herunter und fing an zu schreien.

"Ist das Blut? Joshua! Ist das Blut?"

"Tomatensaft", sagte Josh ruhig und legte seine Hände an meine Arme, um mich zu beruhigen.

"Saft?"

"Tomatensaft. Kein Blut."

"Gott sei Dank!"

"Ist ansonsten alles okay bei dir? Was machst du überhaupt hier bei den Lehrer Hütten?"

"Wollte zu meinem Vater."

"Er ist gerade in die Stadt gefahren. Abigail's Auto Reifen ist geplatzt."

"Ja wunderbar", seufzte ich. Jetzt war nicht mal mein Vater hier.

"Hast du es erfahren?", fragte Josh und ich wusste direkt, was er mit "es" meinte. Ich nickte. "Willst du - ähm - willst du mit jemandem - mit jemandem darüber reden?", fragte er und ich wusste, dass er auf ein "Nein." hoffte.

"Nein", sagte ich deshalb und vergaß, dass er ein Vampir war.

"Wollen wir zum Fluss? Da ist es ruhig", er ging los und ich folgte ihm. Ich hatte noch nie wirklich mit ihm geredet und wusste nicht, warum er jetzt anbot mit mir über das Thema zu reden. Wir schwiegen den ganzen Weg und als er sich ins Gras setzte setzte ich mich ebenfalls. "Also?"

"Hexe, Vampir, Gestaltwandler", sagte ich nur und er sah mich überrascht an. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber es kam nichts raus. "Ich bin ein Freak."

"Nein. Alles nur kein Freak! Weißt du, wie selten so was ist?"

"Ja. Deswegen ja Freak."

"Alle anderen vor dir waren super mächtig. Zo, du bist wahrscheinlich mächtiger als alle anderen hier."

"Ich glaube ich wusste, dass ich Vampir-Gene in mir habe."

"Du hast Liam und mich gehört, richtig?", fragte Josh mich vorsichtig.

"Woher weißt du das?"

"Dein Herzschlag."

"Wie macht ihr das?"

"Ähm... ich weiß nicht genau. Wir wissen wie das Herz normal klingen soll und bei Unregelmäßigkeiten ist was falsch. Entweder lügt die Person, ist aufgeregt, sauer oder hat Angst."

"Ich höre nicht mal meinen Herzschlag", ich musste lachen.

"Den eigenen blendet man nach einer Zeit aus. Ich höre meinen nur ganz selten. Konzentrier dich und versuche meinen Herzschlag zu hören."

Ich tat, was er sagte, aber ich hörte nichts. Nur die Vögel und die Blätter, die vom Wind bewegt wurden.

"Ich höre nichts."

"Das kommt mit der Übung."

"Muss ich jetzt Blut trinken?", fragte ich und mir wurde schlecht bei dem Gedanken.

"Du kannst beim Tomatensaft bleiben. Nur mit dominanten Genen brauchst du Blut zum überleben."

"Gut", ich war sehr froh, dass ich kein Blut trinken musste. "Ich bin kein Fan von Blut."

Child of flame - TrustWhere stories live. Discover now