12. Kapitel - Eirene - Göttin des Friedens

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"Was ist hier los?", mein Vater und Luca stürmten in den Saal. Luca schnappte sich Sky und mein Vater hielt Liam fest. Beide wehrten sich nicht, aber sie sahen sich immer noch an.

"Büro. Jetzt", sagte Luca laut und ließ Sky los. Auch Liam wurde losgelassen und lief hinter Sky her.

"Wir sollten hinterher", sagte Mya und zog mich mit sich.

"Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass so was hier nicht geduldet wird!", schrie Luca und schlug wütend auf den Tisch.

"Ich weiß... Es tut mir leid", Sky klang anders als sonst. Sie hatte Respekt vor Luca.

"Das musst du mir nicht sagen!", Luca war immer noch auf 180.

"Liam, ich - es tut mir leid. Wirklich", entschuldigte Sky sich.

"Wenn Sky sich entschuldigt, dann meint sie es ernst. Sie entschuldigt sich sonst nie. Egal, ob ihr es befohlen wird oder nicht. Solange sie glaubt, dass es richtig war würde sie sich nie entschuldigen", erklärte Mya.

"Mir tut es auch leid. Ich hab dich wütend gemacht. Es ist auch meine Schuld, dass es eskaliert ist", hörte ich Liam sagen.

"Ich versuche so was nie wieder zu sagen. Zumindest nicht, wenn alle dabei sind", ich wusste, dass Sky grinste.

"Danke", sagte Liam. Die Tür wurde geöffnet und die beiden traten aus dem Büro. 

Sky kam auf Mya und mich zu.

"Wir sollten unsere Sachen holen. Julie bringt uns um, wenn wir zu spät kommen." Ich sah auf mein Handy und Sky hatte recht. Es war zehn vor neun. In zehn Minuten würde unsere erste Stunde anfangen. Kochen. Mit Julie. Wir rannten zu unserer Hütte, stürmten zusammen ins Badezimmer und putzten unsere Zähne. Ein paar Minuten später kamen wir außer Atem am Klassenzimmer an und setzten uns an einen der wenigen Tische. Ich sah mich im Raum um und staunte nicht schlecht. Überall standen Küchengeräte. Backöfen, Herde, Kühlschränke, Mixer, Backformen und viele weitere Geräte. Es war ein Koch- und Backparadies. Der Raum war hell gestrichen und durch die vielen Fenster kam so viel Licht rein, dass man gar kein Licht mehr anmachen musste. Kochbücher standen in einem riesigen Regal. Julie betrat den Raum und begrüßte uns zu unserer aller ersten Stunde dieses Jahres. Sie erklärte uns, wie die Geräte genau funktionierten und gab und Tipps. Die Stunde war viel zu schnell vorbei.

Meine nächsten zwei Stunden waren Geschichte. Ich hatte schon viel von der Lehrerin gehört. Sie hieß Miss Sanders und war ein Werwolf. Jeder mochte sie gerne und auch ich war sofort angetan von ihr. Die Art und Weise, wie sie auftrat und unterrichtete war unglaublich. Sie war die perfekte Lehrerin.

"Wie jedes Jahr", begann sie, "werden wir auch dieses Jahr mit unserer Geschichte beginnen. Ich weiß, ihr kennt sie alle schon auswendig und könnt sie nicht mehr hören", vereinzelt wurde geknickt, "aber es gibt auch Leute, die unsere Geschichte noch nie gehört haben", sie sah zu mir, "und daher möchte ich euch bitten ruhig zu sein. Macht, was ihr wollt, aber bleibt ruhig."

"Können wir Musik hören?", fragte Abigail respektlos.

"Wenn du es schaffst dabei leise zu sein", antwortete Miss Sanders.

"Ja", sie kramte in ihrer Tasche und zog pinke Kopfhörer raus. "Hier", sie reichte Josh einen der Kopfhörer.

"Nein Danke. Ich höre gerne nochmal zu", antwortete Josh und ich sah, wie Abigail ihn entgeistert ansah. Ich hingegen begann zu grinsen und auch die anderen Schüler mussten sich ihr Lachen unterdrücken.

"Es freut mich, dass Joshua zuhören möchte", sagte Miss Sanders und fuhr ihren Laptop hoch. Ihr Bildschirm wurde über den Beamer auf eine Wand projiziert und sie startete ihre Powerpoint mit dem Titel 'Unsere Geschichte'. "Unsere Geschichte begann mit der Tochter von Zeus und Themis im Jahr 1226. Eirene - Göttin des Friedens - schuf uns, um den Frieden auf Erden zu halten. Um die Menschen zu schützen. Eirene nahm einen Rubin, der ihr von der Erde überlassen wurde. Sie schuf zwanzig Feen. Danach nahm sie den Onyx", sie zog ihre Kette hervor und ein schwarzer Stein kam zum Vorschein, "und schuf zwanzig Werwölfe. Aus dem Aventurin schuf Eirene zwanzig Hexen und aus dem blauen Diamant zwanzig Vampire. Zu guter Letzt nahm sie den gelblich schimmernden Bernstein und schuf zwanzig Gestaltwandler. Sie segnete Aurelia, eine der Feen, Tara, eine der Werwölfe, Delaja, eine der Hexen, Nafi, einen der Vampire und Yuki, einen der Gestaltwandler und machte sie zu ihren Erben. Die fünf Erben sorgten für Frieden und bauten eine gute und erfolgreiche Politik auf. Jede Art hatte seinen König, aber alle Könige zusammen regierten harmonisch nebeneinander und auch miteinander. Bis sich Nathaniel zum Vampirfürst krönen ließ und den Vampir König und die Königin ermordete. Nathaniel fing an die Werwölfe zu diskriminieren und es wurde von Generation zu Generation schlimmer. Sie wurden wie Tiere gesehen und behandelt. Verachtet. Die derzeitige Feen Königin beschloss zu handeln und nahm die Werwölfe in Schutz. Sie wurde gehasst und Nathaniel's Nachkommen begannen nun die Feen auszurotten. Sie hatten Angst vor den Feen. Sie wurden zuerst geschaffen und man glaubte, dass sie mächtiger seien. Die Werwölfe schossen sich den Vampiren, Hexen und Gestaltwandlern an. Der neue Feind war der Rubin. Die Feen. Sie begannen sich zu verstecken und tauchten unter. Nicht, weil sie feige waren. Nein. Sie suchten Anhänger der anderen Arten um gegen ihren Feind zu kämpfen. Der Kampf dauert immer noch an. Es ist nicht bekannt, wie viele Feen es heute noch gibt. Es ist nicht bekannt, wo sie sich aufhalten. Aber eins ist sicher. Sie kämpfen immer noch tapfer für Gerechtigkeit und Frieden, so, wie Eirene es immer gewollt hatte", Miss Sanders war so in ihrem Element, dass sie vergessen hatte die Folien der Powerpoint zu ändern. Der Titel der Powerpoint war immer noch zu sehen. "Gibt es Fragen?", sie sah mich spezifisch an.

Child of flame - TrustWhere stories live. Discover now