37. Kapitel - Erde und Luft

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Am frühen Morgen wurde ich durch ein lautes Geschrei geweckt. Es war Isabella.

"Wie konntest du uns nur verlassen!", schrie sie. Ich sprang aus dem Bett auf und stieß auf dem Flur mit Josh zusammen.

"Isabella!", sagte wir zeitgleich und stürmten die Treppe runter. Liam stand vor der Couch und ließ sich von Isabella anschreien. Josh stürmte auf seine beste Freundin zu und umarmte sie. Sie stieß ihn beiseite.

"Oh ich würde euch beiden so gerne den Hals umdrehen!", schrie Isabella. "Wie konntet ihr beide auf seine Seite wechseln? Und du Joshua! Wie konntest du dieses Mädchen heiraten?"

"Ich habe sie nie geheiratet...", murmelte Josh und zog den Ring vom Ringfinger. Er gab dem Ring meiner Mutter und nickte ihr kurz zu. "Es ist schön, dass es dir gut geht!"

"Isabella sollte was essen", sagte meine Mutter. Sie hatte nun den Verlobungsring am Finger und reichte Alex eine Schüssel Suppe.

"Gib schon her", sagte Isabella und griff hungrig nach der Schüssel.

"Schatz, ich glaube du kannst das nicht wirklich", sagte Alex ruhig.

"Oh ich kann sehr wohl eine Suppe essen", fauchte Isabella und Alex reichte ihr die Schüssel. Doch er behielt recht. Isabella zitterte am ganzen Körper und gab schließlich nach. "Du darfst mich nur füttern, weil ich Hunger habe. Sonst nie wieder!"

"Ist okay, Schatz." Alex sah glücklich aus.

"Ich hole dir neue Sachen", sagte ich und ging nach oben zu Isabellas Rucksack. Ich nahm ein neues Shirt und eine Schlafanzughose aus ihrer Tasche und brachte sie nach unten. "Ich bin duschen." Ich zog mich in meinem Zimmer aus, band mir ein Handtuch um und ging ins Badezimmer.

Ich genoss die Dusche und stand fünfzehn Minuten später, in ein Handtuch gewickelt, auf dem Flur um in mein Zimmer zu gehen. Als ich die Zimmertür öffnete sah ich Sky und Will, die sich küssten und schloss die Tür sofort wieder. Sie schienen mich nicht bemerkt zu haben. Leise schlich ich ein paar Schritte von der Tür weg und lief nach unten um Ally nach ein paar Anziehsachen zu fragen.

"Die sind alle unterwegs", sagte Josh und grinste mich an.

"Hör auf zu grinsen", zischte ich und hielt vorsichtshalber das Handtuch fest.

"Ich leih dir was", sagte Josh.

"Nein danke. Ich warte auf eins der Mädchen."

"Das kann noch dauern. Sie suchen wieder Kräuter für Isabellas Salbe.

"Dann nehme ich mir einfach was."

"Du kannst was von mir haben", meldete sich Isabella zu Wort.

"Das Problem ist, dass Will und Sky in unserem Zimmer gerade...", begann ich, wurde aber von Josh unterbrochen.

"Die haben Sex?", fragte Josh und begann zu lachen.

"Nein, aber sie küssen sich."

"Dann geh doch einfach rein."

"Man geht nicht einfach rein, wenn zwei Leute sich küssen und wahrscheinlich alleine sein wollen."

"Verstehe ich nicht", murmelte Josh. "Ich gebe dir jetzt was von mir. Du kannst nicht im Handtuch hier stehen bleiben."

"Kann ich sehr wohl."

"Wirst du aber nicht", Josh hob mich hoch und trug mich die Treppe hoch und schließlich in sein Zimmer. Isaac's Bett war leer.

"Lass mich runter!" Josh ließ mich runter und ich umklammerte das Handtuch. Es war hinten hoch gerutscht und ich versuchte meinen Po bestmöglichst zu bedecken.

"Hier", sagte Josh und reichte mir eine Jogginghose und ein T-Shirt.

"Du hast eine Jogginghose mitgenommen?", fragte ich ihn.

"Ja. Man weiß ja nie, wann ein Mädchen ohne Klamotten in seinem Zimmer stehen." Er grinste. "War ein Spaß. Jetzt zieh sie schon an."

"Ähm gehst du dann raus?", fragte ich.

"Nein."

"Doch!"

"Warum gehst du nicht raus?"

"Weil mein Handtuch verrutscht ist", antwortete ich.

"Und wo ist das Problem?"

"Das Problem... Ach vergiss es einfach." Ich ging rückwärts aus seinem Zimmer raus.

"Zo, ich geh schon", lachte er und verließ das Zimmer. Wir standen nun beide auf dem Flur. Ohne zu überlegen lief ich in sein Zimmer und schloss die Tür. "Ah da lag also das Problem", rief Josh durch die Tür und ich wusste was er meinte.

"Wehe du kommst rein!" Schnell zog ich mir die Jogginghose und das Shirt an.

"Fertig?", fragte Josh und ich öffnete die Tür. "Willst du noch ne Jacke?", fragte er.

"Gerne." Josh zog seine Jacke aus und gab sie mir. "Ich gebe sie dir wieder, sobald mein Zimmer wieder betretbar ist."

"Alles gut."

"Nicht, dass dir jetzt kalt wird", sagte ich. "Die Klimaanlage hier im Haus ist echt sehr gut. Es ist kalt hier drin, finde ich."

"Zo, ich bin ein Vampir."

"Das heißt jetzt was?"

"Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber mein Körper ist immer kalt."

"Oh ja klar ist mir noch nie aufgefallen", sagte ich ironisch. "Danke nochmals", fügte ich hinzu und verließ sein Zimmer. Zehn Minuten später kam Sky nach unten.

"Warum hast du Josh's Shirt an? Ihr habt doch wohl nicht etwa..."

"Spinnst du? Ich war gezwungen seine Sachen anzuziehen, weil du und Will im Zimmer ein wenig Privatsphäre haben wolltet."

"Oh...", murmelte Sky. "Aber sag es ja keinem."

"Keine Sorge. Ich zieh mich um, bevor die anderen kommen und das gleiche denken wie du."

"Sorry!", rief Sky mir hinterher. Ich ging in unser Zimmer und zog mich schnell um. Ich klopfte bei Josh an und trat nach einem 'Herein' ein. Josh saß Oberkörperfrei auf seinem Bett.

"Oh Zo. Ich dachte die anderen wären wieder da."

"Nein. Ich will auch nicht stören oder nerven... Hier", ich legte die Sachen auf sein Bett und ging wieder zur Tür.

"Du würdest mich nie stören und nerven." Ich atmete tief ein und nickte kurz.

"Die anderen sind wieder da", sagte ich, denn ich hörte Sky mit Sidney reden. "Ich bin unten."






"Wir werden morgen wieder nach Texas fahren", erklärte Isabella. "Alex hat das dritte Auto vom Hotel abgeholt."

"Bist du fit genug?" Josh sah Isabella besorgt an.

"Ja. Außerdem müssen wir euch alle und vor allem Lily zur Schule bringen, wo Jack erst mal nicht angreifen wird."

"Dann sollten wir schlafen gehen", schlug Ally vor und wir nickten. Lily, Sky, Mya, Sydney und ich teilten uns ein Zimmer. Eric, Ally, Isabella und Alex teilten sich ein weiteres und die restlichen Jungs schliefen im dritten Zimmer zusammen.

Es war zwei Uhr am nächsten Morgen, als ich aufwachte. Ich hatte Durst und schlich mich aus dem Zimmer.

"Was machst du?", Sidney war wach geworden.

"Was trinken", flüsterte ich leise und ging zur Treppe. Ich hörte die Stimme meiner Mutter. Sie redete mit jemandem und dieser jemand war niemand anderes als mein Vater. 

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Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich. - Hermann Hesse

Child of flame - TrustUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum