Zurück nach Hogwarts

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Die letzten vier Wochen waren die schönsten und lustigsten, die ich je hatte. Remus wirkte die ganze Zeit glücklich und nicht so, wie ich ihn aus Hogwarts kannte. Am letzten Abend, bevor Remus wieder nach Hause fuhr, und drei Tage vor Schulbeginn, saßen wir drei bei James im Zimmer. Draußen stürmte es leider.

„Sag mal, Remus. Du bist irgendwie wie ausgewechselt. In der Schule bist du immer so vernünftig und still ... und hier so gar nicht", bemerkte James.

„Ja. In der Schule habe ich den ganzen Monat lang Angst vor dem Vollmond. Es sind so viele Menschen, die ich verletzen könnte. Aber hier brauche ich keine Angst haben. Vollmond ist noch nicht und bevor es losgeht, bin ich wieder zu Hause", sagte er leicht grinsend.

Ich verstand, was er meinte. Ich hätte vermutlich dieselben Ängste.

In diesem Augenblick flogen drei Eulen durchs offene Fenster. Jede hatte einen Brief dabei. Wir nahmen den Eulen die Briefe ab und gaben ihnen Eulenkekse.

„Hogwarts", stellte ich fest und öffnete ihn.

Sehr geehrter Mr. Black,

das Schuljahr beginnt wie immer am 01. September. Eine Liste mit den benötigten Büchern liegt bei. Ich wünsche Ihnen noch angenehme Tage und einen guten Start ins neue Schuljahr.

Minerva McGonagall

Stellvertretende Schulleiterin

Es war derselbe Text wie jedes Jahr. Ich überflog die Bücherliste und stockte bei einem Buch. Ich sah zu James, der grinsen musste. Remus jedoch saß geschockt da.

„Hey, Remus. Was ist los?", fragte ich und sah ihn besorgt an.

„Sie ... sie ... äh ... sie haben mich zum Vertrauensschüler gemacht."

Remus hielt geschockt einen Anstecker hoch. James und ich mussten lachen.

„Ach komm, so schlimm wird es nicht werden. Kopf hoch."

Ich grinste ihn an. Den Rest des Abends verbrachten wir damit, über Hogwarts zu reden.

Am nächsten Morgen wurde Remus von seinem Vater abgeholt, der mit Remus zusammen disapparierte.

„Also, wollen wir in die Winkelgasse und unsere Sachen kaufen?", fragte James.

Ich nickte.

„Glaubst du, wir bekommen in Verteidigung dieses Thema? Ich meine, wegen des Buches", fragte ich ihn, als wir in der Winkelgasse ankamen.

„Hoffentlich. Dann können wir angeben", grinste er und wir gingen zusammen in Flourisch & Blotts, um unsere Bücher zu kaufen.

„Als wenn du nicht schon genug angeben würdest, oder willst du Evans etwa beeindrucken?"

Ich grinste ihn an.

„Das brauche ich gar nicht. Sie ist schon in ich verliebt, sie weiß es nur noch nicht", sagte er.

„Kein Wunder, wenn sie die ganze Zeit bei Snivellus abhängt", sagte ich abfällig.

Auch James sah nun abschätzig drein.

„Hoffentlich schaffen wir es dieses Jahr, Animagi zu werden", sagte ich hoffnungsvoll.

James grinste jetzt.

„Kannst du bitte mal aufhören, jedes Mal zu grinsen, wenn ich auch nur irgendwie Remus erwähne? So langsam nervt das."

„Ich sagte doch, ich höre erst auf, wenn du es endlich kapierst. Außerdem finde ich, dass du und Remus voll das süße Paar wärt."

Er grinste nun hoch in den Himmel.

„Du bist doch verrückt", murmelte ich und verdrehte die Augen.

„Mag sein. Aber zumindest nicht verrückt nach Remus, so wie du."

Er sah mich schadenfroh an.

„Zum letztenMal. Ich bin nicht in Remus verliebt und werde es auch nie sein. Er ist und bleibt mein bester Freund. Außerdem bin ich ja nicht einmal schwul, und ich kann mich nicht erinnern, dass Remus eine Frau ist."

Zum Ende hin lachte ich.

„Lach nur. Aber ich habe Recht", sagte er nun.

Am 01. September trafen wir Remus und Peter im Zug. Wir nahmen uns ein freies Abteil. Peter sah ein wenig kränklich aus, aber er sagte nur, er hätte sich in Ägypten was eingefangen.

„Ich muss jetzt zu den Vertrauensschülern, wir sehen uns heute Abend", sagte Remus und ging.

„Wir haben Glück, dass Remus Vertrauensschüler ist. Dadurch ist er öfter beschäftigt und wir können öfter üben", sagte James grinsend.

„Glück? Wir sehen Remus dann viel weniger. Das ist doch kein Glück", sagte ich.

James schüttelte nur grinsend den Kopf, Peter stimmte mir jedoch zu. Die Zugfahrt verlief ohne weitere Vorkommnisse.

In der großen Halle trafen wir dann auf Remus. Auch das Festessen verlief wie eigentlich immer. Am ersten Tag hatten wir direkt in den ersten beiden Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste. Unser Lehrer betrat das Klassenzimmer. Remus und ich saßen auf einer Bank nebeneinander, James und Peter direkt neben uns auf der anderen Bank. Natürlich saßen wir ganz hinten.

„So. Ich möchte zu Jahresbeginn keine großen Reden mehr halten und gleich anfangen. Wir werden als erstes Werwölfe durchnehmen."

Bei diesem Satz fing ich lauthals an, loszulachen, genau wie James.

„Mr. Potter, Mr. Black. Wollen Sie mir sagen, worüber Sie lachen?", fragte er sofort.

Remus sah erschrocken aus. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, dieses Thema zu bekommen.

„Nein, Sir. Das bleibt unter uns", sagte ich grinsend.

Er schüttelte den Kopf.

„Wir werden Werwölfe durchnehmen.", sagte ich lachend zu Remus.

„Oh ja, total lustig. Wie alt bist du? 12? Über sowas lacht man nicht mehr als 15-Jähriger", sagte Remus und schüttelte den Kopf.

„Ja, schon. Aber es ist mehr als nur lustig, wenn man einen kennt. Und diese Zweideutigkeit des Satzes sollte man nicht außer Acht lassen. Vielleicht passiert dir das ja mal, Remus", flüsterte James grinsend.

Remus lief rot an und guckte schnell nach vorne.

„Wer kann mir sagen, wie man infiziert wird?", fragte der Professor.

Vier Arme gingen sofort in die Luft. James', Remus', der dieser Evans und meiner.

„Ah ... nun, Mr. Lupin."

Er sah zu Remus. Wussten die Lehrer, dass er einer war? Oder nur Dumbledore?

„Nun, wenn man von einem gebissen wird. Man kann allerdings auch das Pech haben, oder Glück, je nachdem, wie man es nennen will, an eben diesem Biss zu sterben. Von da an ist man dazu verdammt, sich jeden Monat in eine scheußlich mordende Kreatur zu verwandeln", sagte er und blickte finster.

„Sehr gut, sehr gut. 20 Punkte für Gryffindor. Wer kann mir noch was erzählen?"

Mein Arm ging in die Höhe. Das viele Lesen im letzten Jahr machte sich bezahlt.

„Mir. Black?"

„Werwölfe haben keinen eigenen Willen, so wie ein Animagus, der sich zu jeder Zeit verwandeln kann und zudem bei vollem Verstand bleibt. Der Werwolf hingegen würde nach der Verwandlung auch seinen besten Freund töten. Außerdem wurde schon oft bewiesen, dass Werwölfe nur Menschen gegenüber so mörderisch sind. Tiere sehen sie als ihre Gattung an und lassen sie in Frieden", erzählte ich.

Remus neben mir sah mich überrascht an.

„Sehr gut, Mr. Black, woher wussten Sie das?", fragte er mich.

„Ach, ich hab mich nur mal über Werwölfe informieren wollen und hab dann letztes Jahr ein paar Bücher gelesen", sagte ich grinsend.

„Hervorragende Leistung. 50 Punkte für Sie."

Keep me SafeWhere stories live. Discover now