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Die nächsten Tage verbrachten wir damit, zu üben. Er zeigte mir alle Techniken einen Strigoi zu töten, und so langsam wurde ich richtig gut. Der Unterricht fand auch wieder statt, weshalb wir nur danach trainieren konnten. Die Schule war wieder vollkommen geschützt und es waren auch keine Strigoi Angriffe mehr erfolgt. Ich setzte mich grade mit Lexy zusammen an unseren Tisch im Klassenraum, als Marie Moli, eine nicht königliche Moroi, uns mitteilte, dass wir heute die Stunde draußen verbringen würden. Ich stöhnte auf und wir gingen alle nach draußen vor die Schule. Unsere Lehrerin, Mrs Water, wartete dort schon auf uns. „Ich weiß, ich weiß, es ist die letzte Stunde, aber bitte reißen Sie sich zusammen“ ermahnte sie uns und ich verdrehte die Augen. „Nun, heute werden wir mal wieder etwas praktisches machen“ verkündete sie uns und wir alle lächelten. Wir sollten unsere Elemente jetzt mal ausprobieren. Sie gab uns einige Aufgaben. Die Leute mit dem Element Wasser sollten einen kleinen Bach machen, die Feuerbenutzer ein Lagerfeuer, die Luftbenutzer Wind erzeugen und wir Erdbenutzer Blumen wachsen lassen. Das war zwar extrem langweilig, aber immer noch besser als theoretisch zu arbeiten. Meine Lehrerin und Direktorin Kirova hatten mich ermahnt ich solle meine Macht nicht noch einmal zum Kämpfen einsetzten. Ich fand das eine Verschwendung, doch ich musste gehorchen. Viele waren meiner Ansicht. Als unsere Lehrerin den Wasserbenutzern den Rücken zukehrte, schufen die heimlich Wasserbälle und bewarfen sich damit gegenseitig. Ich lachte und wich einem Wasserball aus. Christian setzte unsere grade neu erschaffenen Pflanzen in Brand, woraufhin ich dem Ast hinter ihm befahl ihm eine Klaps auf den Kopf zu geben. Christian zuckte vor Überraschung zusammen. „Aufhören!“ befahl die Lehrerin uns allen und wir machten grinsend unsere Vorgeschriebenen Aufgaben weiter. Dann endete die Stunde und wir gingen wieder rein um unsere Taschen zu holen. Dann aßen wir zu Mittag und lachten immer noch über die letzte Stunde. Leo war noch nicht da weshalb ich mich mit Adrian unterhielt. Er sollte eigentlich an den königlichen Hof zurückkehren, doch er weigerte sich und hatte deshalb im Moment mit der Königin Streit. Es fiel sofort auf, dass Nessa, Rose und Christian die Königin nicht sonderlich mögen, doch ich fragte nicht nach. Dann sah ich Leo hereinkommen, doch neben ihm stand Emily und textete ihn eifrig zu. Ich verdrehte die Augen und sah weg. Lexy stieß mich unterm Tisch an und zog fragend eine Augenbraue hoch. Ich schüttelte den Kopf und sie lächelte. Sie war der festen Überzeugung, dass ich in Ihn und er in Mich verliebt ist, doch ich bestritt das jetzt schon seit Tagen. Ich dufte nicht mehr als Freundschaft für ihn empfinden! Doch das ständige Training mit ihm erleichterte mein Vorhaben nicht grade. Und diese blöde Eifersucht auch nicht!

Die beiden setzten sich zu uns und ich versuchte Emily zu ignorieren. Dann ging ich mit Lexy in unser Wohnheim und wir machten unsere Hausaufgaben. Nach einer Weile klopfte es und ein Junge, den ich nicht kannte, trat ein. Ich sprang auf und verließ das Zimmer und stieß unten an der Treppe fast mit Emily zusammen. Ich blieb abrupt stehen und sie ebenfalls. „Hast du keine Augen im Kopf?“ fragte sie mich ärgerlich und ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich? Du hast doch nicht aufgepasst!“ Sie schüttelte den Kopf und legte den Kopf schief. „Naja, von so einer verwöhnten Prinzessin wie dir kann man ja auch nichts anderes erwarten!“ „Aber von so ner Bluthure wie dir schon, oder was?“ entgegnete ich und sie funkelte mich an. Das war gemein, ich weiß, doch sie war ja auch nicht grade freundlich zu mir. Bluthure ist ein ziemlich gemeines Wort. Das ist jemand, der sich beim Sex beißen lässt. Also das Wort erklärt sich quasi dadurch von selbst. „Tja, immerhin schmeiß ich mich nicht so billig an einen Typen ran wie du!“ meinte sie und ich lachte auf. Das sagte ja grade die Richtige! „ Lass mich einfach in Ruhe, okay“ forderte ich und trat an ihr vorbei. „Weißt du, er hat kein Interesse an dir!“ rief sie und ich drehte mich wieder zu ihr um. „Sollte ich wissen von wem du sprichst?“ fragte ich und sie lächelte hönisch. „Leo ist in mich verliebt, nicht in dich! Und das du etwas anderes denkst ist einfach nur peinlich!“ Ich starrte sie an. „Weißt du, es ist einfach nur peinlich, dass du nicht kapierst das er nichts von dir will! Hätte er wirklich Gefühle für dich dann wüsste ich das“ meinte ich und sie lachte. „Oh klar, weil er dir ja immer alles erzählt!“ „Wow, du hast ja doch was in deinem kleinen Gehirn“ entgegnete ich und drehte mich um. „Dann weißt du ja auch bestimmt, dass wir uns geküsst haben!“ sagte sie und ich erstarrte. Ich drehte mich wieder zu ihr um. Sie lügt dachte ich und setzte eine gleichgültige Miene auf. „Ach, wirklich?“ fragte ich und sie lächelte. „Ja, an dem Tag der Schlacht. Oh, und gestern, als ihr beide eigentlich verabredet wart, war er bei mir“ erzählte sie und ich knirschte mit den Zähnen. Gestern Abend wollten wir uns zum Boxen treffen, doch er war nicht gekommen, und erklärt hatte er es mir heute auch noch nicht. „Ihr wart zusammen?“ fragte ich ungläubig und schüttelte den Kopf. „Du gehst aber früh ins Bett, wenn du schon um 20 Uhr so etwas träumst“ meinte ich und sie lief dunkel rot an. „Tja, immerhin lande ich mit ihm im Bett, und mache mich nicht so vergeblich an ihn heran wie du!“ Das saß! Ich funkelte sie an und verkrampfte mich. „Aber, da er dir ja alles erzählt, hast du davon natürlich gewusst“ sagte sie lächelnd, drehte sich um und stolzierte nach oben. Ich starrte ihr wütend hinterher. Dann lief ich nach unten und trat an die frische Luft. Sie beruhigte mich etwas. Selbst wenn das wahr war, dürfte es mich nicht stören. Leo ist 18 und darf machen was er will! Doch ich war trotzdem sauer. Gefühle lassen sich nun mal schlecht abschalten!

Kuss der PrinzessinWhere stories live. Discover now