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Um 10 Uhr Morgens klopfte jemand bei uns an die Zimmertür und Dimitri öffnete sie auf ein Zeichen von mir. Ich war grade dabei mir meine Socken anzuziehen. Ich sah auf und Leo kam herein. „Morgen“ begrüßte ich ihn und lächelte ihn an. „Ich habe das von gestern Abend gehört“ sagte er und ich stand auf, ein Socken angezogen, der andere in meiner Hand hängend. „Ach das“ sagte ich „Wie geht es..äh“ Scheiße, ich kannte den Namen des verletzten Jungen nicht einmal. „Mr Mellos geht es gut“ antwortete Dimitri und setzte sich auf seinen Stuhl. „Und dir?“ fragte Leo mich und ich nickte „Auch gut. Ich stand ja am Rand, ich habe nicht gekämpft!“ Er lächelte erleichtert und ich schlug ihm mit der Socke gegen den Arm. „Hey, du weißt doch, ich halte meine Versprechen!“ „Daran habe ich auch keine Sekunde lang gezweifelt!“ versicherte er mir lachend. Ich setzte mich wieder hin und zog mir auch meine andere Socke an. „Vasilisa, Ihr müsst los“ informierte mich Dimitri und ich seufzte und stand auf. Leo reichte mir meine Tasche und zu dritt gingen wir rüber zur Schule. Ich hatte jetzt Biologie und machte mich auf den Weg zu meinem Klassenraum. Dimitri ging neben mir. Viele Moroi, vor allem die königlichen, haben ihre persönlichen Wächter bekommen, da ihre Eltern so besorgt waren. Ich setzte mich neben Lexy und Dimitri stellte sich mit den anderen Wächtern hinten in die Klasse. „Und, hat sich dein Vater gemeldet?“ fragte ich sie und sie lächelte. „Ja sicher....Er meinte, sie wäre heute Mittag hier“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Sie?“ Sie sah mich schmollend an. „Ja, ist das nicht voll scheiße? Aber nun ja, er kennt mich einfach zu gut!“ Ich lachte und holte meine Arbeitsmaterialien raus. Mrs. Martch betrat den Raum und schrieb etwas an die Tafel. Als sie sich umdrehte, konnten wir alle das umrahmte Wort erkennen. Sexualkunde. Wir stöhnten auf und ich verdrehte die Augen. „Ja, das muss sein!“ sagte sie sofort und ließ die Blätter austeilen. „Ihr habt nun alle das Alter der Fortpflanzung erreicht“ erklärte sie uns und lehnte sich an ihr Pult. „Es ist Vorschrift, dass ich euch über die Risiken und über...nun ja, eben alles aufkläre“ erzählte sie und ließ Rebecka vorlesen. Dort stand alles wesentliche drauf, was wir alle auch schon wussten. „Nun, wichtig ist vor allem die Verhütung. Wie ihr wisst müsst ihr da alle etwas vorsichtiger sein“ sagte sie und viele fingen an zu kichern. Ich drehte mich zu Lexy, die belustigt aussah. Sie bemerkte mich und grinste. „Was für Verhütungsmittel gibt es denn?“ fragte sie und Finger schnellten in die Luft. „Hey“ sagte ich und stupste sie an. „Darin bist du doch Expertin!“ Sie lachte leise und zwinkerte mich an. „Stimmt!“

In der Mittagspause trafen wir uns wieder alle im Speisesaal und holten unser Essen, Tomatensuppe, und setzten uns an einen Tisch hinten links. Dimitri stellte sich an die Wand und sah sich um. Ich tat es ihm gleich, doch ich suchte nicht nach Feinden, sondern nach einem Freund. Ich entdeckte Leo und winkte ihm zu. Er kam zu mir geschlendert und setzte sich neben Lexy, sodass er mir gegenüber saß. „Na, habt ihr auch Sexualkunde?“ fragte Lexy ihn und er zog eine Augenbraue hoch. „Unser Schwerpunkt liegt im Moment im Kampf, aber ja, haben wir“ antwortete er und sie nickte. „Das ist so unnötig, ich meine, jeder weiß doch, dass man verhüten muss und das Dhampire nur mit uns Kinder zeugen können.“ Ich nickte und trank einen Schluck Sprite. Sie plapperte weiter, doch ich schaltete ab. Meine Gedanken schweiften zu einer Szene ab über die ich noch nicht weiter nachgedacht habe. Ich dachte daran, als Leo mich geküsst hatte. Ich hatte gar keine Zeit gehabt um darüber nachzudenken. Doch jetzt hatte ich sie. Hatte das etwas bedeutet? Ich musterte ihn unauffällig und rührte in meiner Suppe herum. Er begegnete meinem Blick und hielt ihm stand. Ich sah weg und mein Blick viel stattdessen auf Rose. Sie sah zu Dimitri. Klar, er ist Rund um die Uhr mit mir zusammen, was heißt, dass sie nicht mehr zusammen trainierten und sich natürlich auch nicht mehr häufig sahen. Ich fühlte mich irgendwie schuldig. Ich meine, abgesehen davon ob es falsch oder richtig von den beiden war zusammen zu sein, wollte ich nicht dafür verantwortlich sein sie zu trennen. Niemand kann schließlich etwas für seine Gefühle! „Also, würdest du das machen?“ Ich riss mich los und sah Lexy verwirrt an. „Was?“ „Lissi, wo bist du denn mit deinen Gedanken?“ fragte sie mich und ich lächelte. „Sorry....was willst du wissen?“ fragte ich und Leo musterte mich forschend. „Ob du heute vielleicht mitkommen würdest?“ wiederholte sie und ich sah sie fragend an. „Wohin?“ „Zu Miles und Luke“ antwortete sie und ich überlegte kurz. „Was ist bei denen?“ Sie seufzte. „Ich will mich mit Luke treffen, und dachte mir...ich...könnte dich doch mal mit Miles bekannt machen.“ Sie legte den Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch. „Was?“ fragte sie und ich schüttelte lachend den Kopf. „Danke, aber ich habe kein Interesse“ Ich sah Leo kurz an, dann wieder weg. Sie seufzte und aß ihre Suppe weiter. Dann klingelte es und ich hatte Hauswirtschaft.

Kuss der PrinzessinWhere stories live. Discover now