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Am nächsten Tag waren wieder 3 Spender verschwunden. So langsam wurde das echt komisch! Ich trug mich bei jemand anderem ein und ging danach Frühstücken. Als mir jemand plötzlich von hinten die Augen zu hielt, erschrak ich so sehr, dass ich fast geschrien hätte. „Na, wer bin ich?“ Ich seufzte erleichtert und verstand jetzt auch, wieso Dimitri nicht dazwischen gegangen ist. Ich betastete die Hände auf meinen Augen und lächelte. „Ha ha, sehr witzig!“ sagte ich und er nahm sie wieder runter. Ich drehte mich zu Leo um und sah in sein grinsendes Gesicht. Ich warf Dimitri einen bösen Blick zu, der daraufhin nur lächelte. „Sie sind mir ja ein toller Wächter!“ warf ich ihm vor und er verschränkte lachend die Arme vor der Brust. Dann wandte ich mich wieder an Leo. „Du hast mich erschreckt“ sagte ich und er strich mir kurz über die Wange. „Das tut mir aber leid!“ Ich lief leicht rosa an und wandte mich der langen Schlange zu. Wir nahmen unsere Tabletts und gingen dann zu einem freien Tisch in der Mitte. Lexy saß schon auf einem Stuhl und bestrich sich ihr Brötchen mit Marmelade. Ich setzte mich neben sie und er sich gegenüber von mir. „Wo ist denn Nathan?“ fragte ich und in dem Moment ließ er sich neben Leo auf den Stuhl fallen. „Ich habe eigentlich das Sagen, aber ich vergesse das jetzt einfach mal“ sagte er zu ihm und Leo lächelte. Nathan warf mir ein matchohaftes Lächeln zu, dann biss er von seinem Bagel ab. Ich und Leo tauschten einen Blick und dann stocherte ich wie immer in meinem Müsli herum. In letzter Zeit hatte ich irgendwie nicht mehr so großen Appetit auf menschliches Essen. Das war echt seltsam!

„Hey, wie heißt du eigentlich?“ fragte mich Nathan und lächelte Lexy charmant zu, die es zu meiner Enttäuschung erwiderte. „Vasilisa...Dragomir“ antwortete ich und seine Augen weiteten sich. „Dann habe ich dich wirklich unterschätzt“ sagte er an Leo gewandt und sagte dann zu mir „Na schön, ich nenne dich einfach mal Lisa, okay?“ Ich sagte nichts, sondern schob mir einen Löffel Müsli in den Mund. Leo warf Nathan einen wenig freundlichen Blick zu. „Also Lisa, hast du heute schon was vor?“ fragte er mich und ich zog eine Augenbraue hoch. „Warum?“ „Naja, weil heute die geilste Party des Jahres statt findet. Hast du nicht Lust zu kommen?“ Ich stocherte wieder in meinem Müsli herum und bemerkte Leos wütenden Blick. Nathan lachte. Ich sah Adrian, der an meinem Tisch vorbei ging. Ich packte ihn am Handgelenk und zog ihn neben mich auf einen Stuhl. „Sorry, aber heute mache ich leider schon etwas mit meinem Freund, nicht wahr?“ Ich sah Adrian auffordernd an, der mich zuerst nur blöd anstarrte, dann aber begriff und einen Arm um meine Schultern legte. „Richtig. Und wer bist du, wenn ich fragen darf?“ Nathan wirkte etwas aus der Fassung gebracht, doch dann antwortete er „Nathan Zeklos.“ Adrian zog beeindruckt eine Augenbraue hoch. „Und was willst du von meinem Mädchen?“ Ich verschluckte mich fast an meinem Müsli, da ich das echt lustig fand. Leo sah etwas angespannt aus, doch auch er musste jetzt lächeln. „Wisst ihr was, ihr könnt beide kommen. 20 Uhr in Zimmer M070.“ Er stand auf und bedeutete Leo mitzukommen. Der stand widerwillig auf und folgte ihm. Ich prustete los und schob seinen Arm von meiner Schulter. „Danke, du hast mich gerettet“ sagte ich zu ihm und er lachte. „Immer wieder gerne, Süße!“

Nach der Schule überredete ich Dimitri dazu mit mir zu trainieren. Wir übten Schwertkampf. Ich, und auch Er, merkten wie stark ich geworden war. Das tägliche Laufen bringt echt etwas. „Heaven passt jetzt übrigens auf jemand anderen auf, genauso wie Meggie“ erzählte er mir und ich nickte. „Alles klar!“ Nach einer Stunde wurde die Tür der Kampfhalle geöffnet und Rose kam herein. Wir hörten auf und sahen sie an. „Ich wollte nicht stören“ entschuldigte sie sich, doch ich sagte schnell „Tust du nicht. Hier, du kannst mit ihm kämpfen, ich bin erledigt!“ Sie nahm mir das Schwert aus der Hand und band sich einen Pferdeschwanz. Ich lächelte ihn an und er schüttelte nur den Kopf. Ich setzte mich an eine Hallenwand und trank meine ganze Flasche aus. Ich sah den beiden eine Weile lang zu, bis die Tür erneut aufging und Leo hereinkam. „Hey!“ Ich sprang auf und er kam zu mir. „Na, schon wieder am kämpfen?“ fragte er mich und ich nickte. „Wollen wir raus gehen?“ fragte er und Dimitri machte anstalten zu mir zu kommen, doch ich hielt eine Hand hoch. „Bleiben Sie hier! Ich habe doch einen Beschützer an meiner Seite. Gehen Sie mal wieder ihrem Tagesplan nach!“ Er sah mich streng an, dann nickte er jedoch und ich verschwand mit Leo aus der Halle. Wir gingen den Rasen entlang und dann hinter das Moroi Heim. Ich machte mir meinen Pferdeschwanz neu und blieb stehen. „Wegen dem letzten Kampf...“ begann er und kratzte sich am Hinterkopf „Ja?“ fragte ich langsam und er sah mich an. „Das mit dem Feuer...kannst du es immer noch?“ Ich zuckte die Achseln. „Ich konnte es nicht ausprobieren mit Dimitri an meiner Seite“ erklärte ich und er nickte. „Ja, aber jetzt ist er grade nicht da!“ Ich lächelte und richtete meinen Blick auf einen Stock vor seinen Füßen. Er ging in Flammen auf. Leos Blick weitete sich und er trat ihn aus. Ich seufzte. „Oh man, das geht doch gar nicht!“ „Solltest du das etwa nicht können?“ fragte er und ich schüttelte den Kopf. „Mh..“ Er sah sich um und kam mit einem 1 Meter großen Ast zurück. „Okay...Zünde ihn an“ forderte er mich auf und ich tat es. Der Ast brannte sofort ab. Er runzelte die Stirn, sah jedoch belustigt aus. Das machte mich echt wütend. „Das ist nicht lustig“ sagte ich laut und er sah auf „Das ist eine Katastrophe!“ Er kam näher und nahm mich in den Arm. „Dafür gibt es bestimmt eine logische Erklärung“ versicherte er mir. Ich beließ es dabei, obwohl ich es nicht glaubte. „Warum ich?“ flüsterte ich und er strich mir über den Kopf. Ich löste mich von ihm und trat einen Schritt zurück. „Du...“ begann ich und sah nervös hin und her. Er kniff die Augen zusammen. „Ja?“ Ich wusste nicht wohin mit meinen Händen, weshalb ich sie einfach vor der Brust verschränkte. „Wegen..was beim zweitem Kampf passiert ist..“ Gott Lissa, reiß dich zusammen dachte ich und atmete tief durch. Wie ich es hasste über so etwas zu sprechen. „Ja?“ fragte er und sah mich neugierig an. „Das ich dich so angeschrien habe tut mir leid“ erfand ich und er lachte. „Schon okay. Ich hab es ja auch darauf ankommen lassen!“ Ich sah ihn verwundert an. „Hast du?“ Er nickte grinsend. „Ich...wollte etwas herausfinden“ erklärte er verschwörerisch und trat vor mich. „Was denn?“ fragte ich und er lächelte. „Mh...kannst du dir das nicht denken?“ Er berührte mich an der Wange und mein Herzschlag beschleunigte sich wieder. Ich schluckte „Nein.“ Er lächelte. Dann legte er eine Hand an meine Taille und zog mich näher an sich. Hätte ich nicht grade in dem Moment hinter ihn geguckt, hätte ich das heran fliegende Messer nicht bemerkt. Doch ich sah in dem Moment hinter ihn und zog ihn zur Seite. Es flog knapp an meinem Kopf entlang und landete im Gras. Leo reagierte schnell und drehte sich um und stellte sich schützend vor mich. Er versperrte mir die Sicht, weshalb ich mich rechts und hinter mir umsah. Er zog mich zur Seite und ein zweites Messer streifte seinen Arm den er schützend um meine Körper gelegt hatte. Dann sahen wir sie. Eine Person kam auf uns zu und richtete eine Pistole auf uns. Oh man, Strigoi in der Nacht und ein Killer am Tag?! Das wird mir jetzt aber dann doch entschieden zu viel! Die Person drückte ab und eine Kugel flog knapp an uns vorbei. Leo stellte sich wieder vor mich. Wenn wir zum Wald gelaufen wären hätte er uns in den Rücken geschossen. Ich lugte an ihm vorbei. Die Person hatte sich seine dunkle Kapuze bis ins Gesicht gezogen, weshalb man sie, es war eindeutig eine Frau, nicht erkennen konnte. Sie richtete die Waffe auf Leos Brust. „Nein!“ rief ich und streckte meine Hand aus. Ich hatte erwartete, dass ich wieder Feuer abschießen würde, doch dieses Mal war es Luft. Sie zog sich zusammen und die Kugel prallte ab. Wir beide erstarrten und auch die Frau zuckte zusammen. Leo zog mich wieder hinter sich, doch die Frau verschwand. Ich zitterte. Das konnte nicht sein! Er drehte sich zu mir um und sah mich erstaunt an. „Bist du etwas eine Super Moroi, oder was?“ Ich zuckte die Schultern und er lächelte mich beruhigend an. Dann nahm er mich bei der Hand und brachte mich in mein Wohnheim, wo wir erst einmal sicher sein würden. Wir gingen in mein Zimmer, wo er hinter uns die Tür schloss und ich mich auf mein Bett warf. „Oh man, was ist nur los mit mir?“ fragte ich panisch und er setzte sich neben mich. Ich setzte mich auf und löste meine Haare. Sie fielen mir über die Schulter und ins Gesicht, woraufhin er sie mir sanft weg strich. Seine Berührung löste ein kribbeln in meinem ganzen Körper aus. „Mach dich nicht verrückt, Lissa. Dann hast du eben drei Elemente, na und?“ Ich bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Na und? Das ist nicht...“ ich brach ab, da ich mich sonst nur wieder und immer wieder wiederholen würde.

Kuss der PrinzessinKde žijí příběhy. Začni objevovat