Kapitel 2.2 Mithäftlinge

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Wir blieben vor einer kleinen Tür stehen und wurden mit dem Rücken zur Wand gestellt sodass wir auf den Flur und die gegenüber liegende Tür blicken konnten. Jetzt konnte ich auch zum ersten mal meine Mithäftlinge sehen, einer stand drei Meter rechts von mir er war gerade mal Sechszehn oder Siebzehn Jahre alt, seine Blonden Haare waren Zerzaust und sein Auge war Blutunterlaufen, mehrere Blutende Wunden und Blutergüsse zierten seine Haut. Er hatte anscheinend den Fehler gemacht und sich Gewehrt, er würde irgendwann lernen das es sowieso keinen Sinn hatte sich zu widersetzen. Vermutlich wurde er nicht zuerst auf Legale Art und Weise verkauft sondern wurde direkt aus seinen früheren Lebensraum gerissen, es war normal das er jetzt noch jede Chance nutzte um zu fliehen auch wenn es zu nichts führte. Die Person links von mir war in meinen Alter, er hatte braune Haare und blaue Augen, im Gegensatz zur Person rechts hatte er sich nicht widersetzt er besaß keine nennenswerten Verletzungen und anhand seines Leeren Blickes konnte ich erkennen das er schon Lange ein Sklave war. Im war es anscheinend egal das er nun Illegal weiterverkauft wurde, er hatte sich mit seinem derzeitigen Leben abgefunden, etwas wozu ich nicht bereits war. Ich würde wieder nach draußen kommen, irgendwie würde ich das schaffen, selbst wenn es mehrere Jahre dauern würde. Die drei Wächter bezogen in unserer nähe Position und behielten uns in Auge. Hin und wieder blickte einer von ihnen nach Links zum offenen Gang, sie warteten auf jemanden, vermutlich ihren Chef. Mehrere Minuten lang geschah gar nichts, keiner von uns traute sich zu bewegen, die Wächter wurden langsam unruhig und blickten mit der Zeit teilweise Panisch nach links und rechts. Ihr Chef schien nicht zu kommen, vermutlich dachten sie das irgendwas schief gelaufen war. Leider schien auch der Blondhaarige die Nervosität zu bemerken und wollte diese Chance anscheinend zur Flucht nutzen. Er schaute sich immer wieder um, auf der suche nach der besten Gelegenheit zur Flucht, am liebsten hätte ich in Gewarnt doch das würden die Wachen sofort merken, ich musste also wohl oder übel zusehen wenn wir nicht beide bestraft werden wollten. Irgendwann schien der junge eine gute Situation gefunden zu haben und stürmte spontan los, er schaffte es an den Überraschten Wachen vorbei zu kommen. "Halt stehen bleiben." Schrie einer der Wachen nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, zwei der Wachen zogen ihre Waffen während der andere ein Tablet rausholte und die Tür an ende des Ganges verschloss, der Blondhaarige hatte die Tür schon fast erreicht als sie Zischend zuging und im den Fluchtweg versperrte. Eigentlich war der Fluchtversuch jetzt schon vorbei doch der Junge Mann wollte anscheinend nicht aufgeben, er fürchtete sich verständlicherweise vor einen Leben in Sklaverei. Der ältere Mann neben mir hatte sich während der ganzen Aktion nicht einmal bewegt, er hatte noch nicht einmal geblinzelt, doch in mir tobte ein Kampf, auf der einen Seite verstand ich die Gefühle des jungen Mannes und wollte ebenfalls fliehen auf der anderen Seite wusste ich genau das ein Fluchtversuch Zwecklos war und konnte nicht eingreifen ohne selbst später bestraft zu werden. Ich beschloss mich zurück zuhalten während die Zwei Wächter immer näher an den Blondhaarigen herantraten, die Waffen hatten sie dabei auf seine Brust gerichtet und ich zweifelte nicht daran das Sie sie auch benutzen würden. "Gib auf Junge, dann wird das ganze hier für dich viel Angenehmer und wir lassen dich vielleicht sogar ohne Strafe davonkommen." sagte einer der beiden Wächter und richtete seine Waffe auf den Kopf des Jungen Mannes. Dieser verfiel in Panik, er wusste nicht wie er mit dieser Situation umgehen sollte, er wollte unbedingt fliehen sah aber für sich selbst keinen Ausweg mehr und wusste eigentlich das er verloren hatte. Ich wusste das er nicht aufgeben würde, egal was passierte, die Wachen mussten ihn wohl oder übel gewaltsam aufhalten und das würden. "Nein, nein ich möchte hier raus, ich möchte nicht an andere Menschen verkauft werden, ich bin ein Freier Mensch." schrie der sechzehnjährige verzweifelt und blickte sich panisch in der suche nach einer Fluchtmöglichkeit um, er fand keine. Die Wächter schienen den Jungen nicht beruhigen zu wollen, einer von ihnen näherte sich den Blondhaarigen und sagte: "Wenn du Friedlich aufgibst wird nichts passieren, doch wenn du dich weiterhin wehrst werden wir dich mit Gewalt beruhigen müssen, also gib lieber auf." Der junge schüttelte verzweifelt den Kopf. "Ich werde nicht aufgeben, ich bin ein freier Mensch, ihr habt kein Recht mich festzuhalten." schrie der Junge, seine Panik schien seinen Verstand benebelt zu haben, sonst würde er sofort aufgeben. Die Wächter näherten sich den Mann weiter und kamen den Jungen immer näher, kurz bevor sie ihn erreichten stürmte der Blondhaarige schlagartig nach vorne, einer der Männer richtete seine Waffe auf das linke Bein des Jungen Mannes und schoss. Die Kugel traf den rechten Oberschenkel des Mannes und blieb in eben diesen Stecken, mit einen Schrei stürzte der Mann zu Boden, Blut ran sofort aus der Frischen Wunde und bildete eine große Lache auf den Grund des Bodens. Die Zwei Wächter ignorierten die Wunde des jungen Mannes, packten ihn und zerrten ihn wieder auf die Beine. Sie schleppten ihn gemeinsam zur Wand und ließen ihn dort liegen, auf der anderen Seite ging genau in diesen Moment die Tür auf und ein Hochgewachsener Mann hohen Alters trat ein, er war der Anführer und würde, so schätzte ich es, über unser Schicksal entscheiden. Sein Gesicht war kalt und er sah jeden von uns einmal Abschätzend an bis sein Blick auf den verletzten Jungen hängen blieb, er beobachtete ihn kurz lächelnd und ging dann zu seinen Büro.

Auf eine glorreiche ZukunftWhere stories live. Discover now