Kapitel 3.1 Ein verletzter Mithäftling

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Man führte mich in eine kleine Zelle die anscheinend für Zwei Personen gedacht war, zumindest lagen hier zwei alte und dreckige Matratzen auf den Boden die vermutlich schon seit Jahren hier auf den Boden lagen und von Wanzen und anderen Insekten verseucht waren, der Raum war sogar noch kleiner als die Zelle aus der man mich zuvor geholt hatte nur das ich mir diese Zelle auch noch mit jemanden Teilen musste. Hoffentlich war diese Personen einigermaßen Nett sodass ich immerhin hier drin ein wenig Ruhe hatte, wenn sie es jedoch nicht war konnte ich nur darauf hoffen das entweder er oder ich verkauft würden. Dieses Wort, verkauft, für mich war gehörte es mittlerweile zum Alltag doch die meisten Menschen nutzten es vermutlich nur wenn sie etwas in Internet oder den Markt hatten aber sie meinten damit immer Technik oder Essen und nie Menschen. Den meisten Menschen war es gar nicht mal bewusst das jeden Tag tausende Menschen verkauft wurden, legal und Illegal, nur wenige kamen mit den Sklaven, oder wie sie Offiziell hießen Verkauften, in direkten Kontakt und wenn nur Arbeitsbedingt sodass sie nicht das wahre Leid ihrer Kurzzeitigen Kollegen sehen konnten. Mir hingegen war es schon seit meiner Kindheit bewusst, als ich noch bei meinen Eltern lebte hatten sie öfters über dieses Thema gesprochen, sie hatten überlegt ob es Sinn machen würde mich oder einen von Ihnen zu verkaufen, sie hatten sich schlussendlich für mich entschieden. Eigentlich konnte ich es sogar verstehen, meine Eltern waren so gut wie pleite, hatten keine Jobs und dafür aber hohe Schulden, es machte also Sinn den größten Kostenfaktor zu beseitigen und damit sogar noch Geld zu machen, nur das der größte Kostenfaktor eben ich war. Meine Eltern waren nicht die einzigen die so etwas machten, bei der ärmeren Schicht der Bevölkerung war so etwas Gang und gebe, teilweise zeugten Eltern sogar nur Kinder um sie anschließend wieder zu verkaufen, das fanden sogar viele Käufer und Reiche abstoßend und wollten von solchen Eltern keine Kinder kaufen deswegen verkauften viele dieser Eltern ihre Kinder später auf den Schwarzmarkt, dort wurde alles gekauft was billig Arbeiten oder andere Dinge tun konnten. Meine Eltern gehörten zum Glück nicht zu dieser Gruppe, das war auch der Grund wieso die ersten Jahre meines Lebens noch einigermaßen normal und Schön waren auch wenn ich es bevorzugt hätte in einen zumindest halbwegs wohlhabenden Haushalt aufzuwachsen, nur leider konnte man sich sein Leben nicht aussuchen, wenn so etwas funktionieren würde hätte ich es bestimmt schon gemacht. Alles war besser als ein Leben in Gefangenschaft, meiner Meinung nach war sogar ein Leben in Armut deutlich besser aber wer war ich schon, ich fand vermutlich alles besser als das hier, ich hatte die Freiheit noch nie in vollen Zügen ausgelebt, als Kind war man altersbedingt noch nicht in der Lage alles zu machen und aktuell sowieso nicht, der eine Tag in freien den mir mein Chef gegeben hatte war unglaublich schön gewesen auch wenn ich an diesen Tag nur drei Stunden frei war. Mittlerweile fragte ich mich auch ob mein Chef von all dem hier wusste, es kam auch nicht selten vor das höhere Angestellte die Sklaven ihres Chefes verkauften um Profit zu machen oder um sich an diesen zu rechnen. Eigentlich musste es ein angestellter sein, mein Chef war zwar garantiert kein netter Mensch aber er war immerhin einer der wenigen die ihre Sklaven fair behandelten, zumindest so fair es ging. Zudem war er sehr gesetzestreu und würde nie ein Gesetz brechen um seinen Gewinn zu Steigern. Es musste sein Angestellter sein, der Angestellte der mich auch damals in der Zelle besucht hatte, er musste mich verkauft haben nur warum, er wirkte eigentlich wie einer der netteren Angestellten die nicht Respektlos auf die Sklaven hinabblickten und diese nicht als Menschen sahen, er kam eher nach den Chef, ein gerissener Geschäftsmann der seine Angestellten Schätzte und niemals auch nur ein Gesetz brach aber da hatte ich mich anscheinend geirrt, man konnte leider nie Wissen was für ein Mensch hinter der äußeren Fassade steckte ein auf den ersten Blick netter Mensch konnte sich als Psychopath entpuppen und andersrum. Ich seufzte einmal kurz laut auf, es war eigentlich kaum vorstellbar wie sehr sich meine Leben durch diesen Mann verschlechtert hatte, vor allem da ich einige Monate vorher noch dachte das mein Leben bereits an Tiefpunkt angekommen war. Damals hatte ich noch keine Ahnung was auf mich warten würde, auch jetzt dachte ich das ich nicht mehr tiefe sinken würde aber ich würde mich vermutlich wieder irren, Menschen die einmal Illegal einen Sklaven scheuten sich auch nicht davor diese wieder zu verkaufen, man könnte mich mich wie einen Wanderpokal immer weiterreichen sodass ich immer bei anderen Sklaventreibern arbeiten musste bis ich irgendwann starb, das ich starb war so ziemlich das einzige was in meiner aktuellen Lage sicher war, nur der Zeitpunkt und die Todesart war unklar aber ich nahm an das ich in spätestens fünf Jahren bei einen Arbeitsunfall umkommen würde. Die Tür wurde schwungvoll aufgerissen, ich fuhr panisch herum, wollte man mich etwas jetzt schon verkaufen oder wollte man mich bestrafen weil ich irgendetwas falsch gemacht hatte. Einer der Wächter kam hinein, er zog einen Menschen mit sich und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen, dann ging der Wächter wieder, er machte sich nicht einmal die Mühe den Mann die Handschellen abzunehmen welche seine Arme auf den Rücken zusammenbanden. Direkt nachdem die Tür wieder ins Schloss fiel sprang ich auf und beugte mich über den Mann, sein Gesicht war Blutüberlaufen sodass man sein Gesicht nicht erkennen konnte, seine Haare waren ebenfalls mit Blut getränkt genauso wie seine Kleidung und der Rest seines Körpers, ich fragte mich was man diesen Armen Menschen angetan hatte das er sich in solch einen Zustand befand, zumindest schien er noch zu leben. Ich zog mir mein Gewand aus sodass ich nur noch eine Unterhose an hatte und entfernte ebenfalls das Gewand des Mannes sodass ich einen besseren Blick auf seine Verletzungen hatte. Das Blut lief aus mehreren Stellen doch an schlimmsten schien es eine Stelle an Bein erwischt zu haben, ich schaute mir die Stelle genauer an, es war eine Schuss Verletzung, dieser Mann war der Sechszehnjährige der probiert hatte zu fliehen, diese Menschen hier waren grausame Bestien wenn man so etwas einen Jugendlichen antat. Ich riss ein Stück Stoff von meinen Gewand ab und verband die Wunde so gut es ging, eigentlich sollte man die Wunde vorher noch reinigen aber hier hatten wir Tücher geschweige den Wasser. Ich verband die Beinwunde so gut es ging, die Kugel hatte man schon entfernt, vermutlich ohne Betäubung und extra Schmerzhaft aber man hatte sie immerhin entfernt, ich kümmerte mich auch um die anderen Verletzungen und schaffte es tatsächlich jede Wunde zu Verbinden. Den Restlichen Stoff nutze ich um sein Gesicht ein wenig zu Reinigen, es brachte zwar nicht viel aber immerhin erkannte man wieder den Sechszehnjährigen von vorhin. Ich warf die Blutgetränkten Stofffetzen in eine Freie Ecke und ließ mich auf meine Matratze fallen, ich sollte probieren zu schlafen auch wenn ich mir nicht sicher war ob ich überhaupt in der Lage war einzuschlafen, ich musste es immerhin probieren, schließlich wollte ich immer bei vollen Bewusstsein sein, nur so konnte ich eine Flucht die mir und den Sechszehnjährigen das Leben retten sollte planen. Den mittlerweile wusste ich eine Sache genau, ich wollte hier weg, ich wollte endlich Wissen wie es ist Frei zu sein, endlich Wissen wie man sich als freier Mann fühlte. Das was man uns hier antat würde uns irgendwann umbringen, das dürfte ich nicht zulassen.

Auf eine glorreiche ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt