Kapitel 12 - Lieber ausbrennen, als langsam zu verblassen

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Triggerwarnung: Drogenkonsum. Wer das nicht lesen möchte: bitte nicht lesen 😅

Wie schnell hatte Harry denn den Typen von seinem Schoß befördert, dass der jetzt hier stand?

"Nein, danke. Ich habe genug.", sagte Louis mit möglichst fester Stimme.
"Wie viele Ladungen hast du denn rein gekriegt?", fragte jemand von der Seite aber Louis wusste nicht so genau was der meinte. Also er konnte es sich denken. Aber er wollte da lieber nicht drüber nachdenken. Deshalb sagte er nichts dazu.

Harry drehte ihn zu sich herum.
"Komm schon, Süßer. Wir wollten doch Zeit zusammen verbringen. Komm zu mir...", raunte Harry, überbrückte dann aber selbst den Abstand und legte eine Hand in Louis' Nacken, um ihn zu küssen.

Der stand da und war nicht weniger überfordert. Im Gegenteil. Er hatte keine Ahnung, was er machen sollte. Gehen. Dazu würden ihm wohl die Meisten raten. Allerdings waren die auch noch nie so geküsst worden, wie Louis gerade geküsst wurde. Wenn man alles um sich herum vergaß und alles dafür geben würde, damit nur der Moment nicht endete.

Dummerweise taten diese Momente das aber immer. Und so fand Louis sich auf dieser sündigen Sexparty hier wieder. Oh weh, er klang wie ein kleiner Mönch. Sündig... Das klang wie etwas, was seine Oma sagen würde. Okay. Hier an seine Oma denken taten wohl auch die Wenigsten.

"Ich... Ich...", stammelte er, als Harry seinen Hals mit Küssen übersäte.
"Bleib bei mir, Sweetheart. Komm mit. Ich liebe deinen Körper.", hauchte Harry gegen seinen Hals, während seine Hände sich längst hinten in die Shorts des Kleineren geschoben hatten.

Louis merkte, dass Harry ihn wieder mit sich zog, aber er konnte sich dagegen einfach nicht wehren. Sobald Harry ihn berührte schien sein Hirn einfach vollkommen auszusetzen.

So landete er schließlich mit Harry knutschend auf einem Sofa.
Sobald der aber seine Hose öffnete, wurde Louis wieder allzu klar, dass sie nicht allein waren.
Schnell schloss er die Hose wieder, die im Grunde eh nichts verdeckte, als viel mehr betonte.

"Du musst Mal ein bisschen lockerer werden.", murrte der Muskeltyp aus dem Sessel neben ihrem Sofa und drückte den Kleinen mit dessen Kopf in seinen Schritt. Na, der war ja viel beschäftigt, dachte Louis kurz und glotzte den Typen an. Das machte ihn mal sowas von überhaupt nicht locker, wenn man ihm sagte, er solle locker werden.

"Entspann dich, Baby. Weißt du, es gibt da was, dass dir helfen kann.", sprach Harry verheißungsvoll.
"Und was?", fragte Louis atemlos.

Harry machte kurz was, was Louis nicht sehen konnte und dann küsste er ihn. Seine Lippen waren kälter als sonst, fiel Louis auf. Und dann wurde sein Mund geflutet. Er schmeckte den scharfen Alkohol und spürte ihn im Hals brennen. Oh Gott. Immerhin nur Alkohol, dachte Louis und wusste, dass er morgen keinen leichten Tag haben würde.

Harry hielt eine Flasche über sie und goss den Inhalt in einem dünnen Rinnsal auf sie herab.
Louis öffnete selbst den Mund. Er schmeckte nicht, was das war. Aber es war definitiv sehr sehr sehr alkohollastig. Und er bekam viel in den Mund, konnte aber längst nicht alles schlucken.
Harry leckte ihm das, was er nicht schlucken konnte von seinem Hals. Kühle Flüssigkeit traf auf erhitzte Haut und Louis war sich sicher, noch nie so eine Gänsehaut gehabt zu haben.

"Lass uns tanzen.", Raunte Harry irgendwann eine ganze Weile später, in der sie herum gemacht hatten. Er zog Louis hoch und zu der provisorischen Tanzfläche.
Normalerweise fühlte Louis sich bei sowas absolut affig. Er hatte immer den Eindruck er sähe aus wie eine Mischung aus Kleinkind und Senior nach frischer doppelter Hüft-OP.

Aber gerade fühlte sich das einfach vollkommen natürlich an. Er konnte gar nicht anders, als sich zu bewegen. Und da Harry eine Hand um ihn gelegt hatte, war er auch gar nicht so allein.
Louis schloss die Augen. Fühlte den Beat bis in seinen Bauch wummern und bewegte sich einfach so, wie er das meinte. Es war ihm scheißegal. Sollten die anderen doch gucken. Er war ein Teil dieses Pulks. Sie alle waren gemeinsam hier. Sie alle waren entspannt und das fühlte sich unglaublich gut an. Und je mehr er tanzte, desto besser wurde es. Er verschmolz immer mehr mit der Menge. Fühlte sich frei. Wie gut, dass er hier geblieben war. Er wollte am Liebsten nie wieder aufhören zu tanzen. Er fühlte sich so frei, so glücklich und ausgelassen tanzte er mit Harry. Das hier. Das war der verdammte beste Abend seines Lebens.

Innocent - Wird fortgeführt auf StorybanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt