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Moi. Isch bin wieda daaa!!

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Langsam setzte ich mich wieder hin und stellte den Kakao vor mir ab. Wieso war ich nicht schon vorhin auf die Idee gekommen, mir Kakao zu holen?

Gedankenverloren rührte ich mit meinem Löffel darin herum und bemerkte nicht einmal, wie jemand auf mich zukam.

„Mum? Dad? Das ist Lily!", ließ mich eine Stimme zusammenfahren.

Ich stand langsam auf und sah einen hochgewachsenen Mann, Katie vom Schultreffen, Jessie und ihre Schwester auf mich zukommen. Freudestrahlend setzte sich Josie neben mich.

„Hallo, Lily. Mich kennst du ja schon", begrüßte mich Katie mit sanfter Stimme.

„Ihr kennt euch?", fragte Jessie verwirrt und sah ihre Mutter mit großen Augen an.

Diese nickte. „Ich war mit Josie auf dem Schultreffen, hab ich dir doch gesagt", lächelte sie ihre große Tochter an.

Den Kommentar, dass Jessie nach mir sowieso der größte Schnellchecker war, verkniff ich mir. Sonst lief ich auf die Gefahr hinaus, dass Jessie dasselbe von mir behauptete und ein geistreiches Ja-Nein-Gespräch war vielleicht nicht gerade eine vorteilhafte Grundlage für das Kennenlernen ihrer Eltern.

„Ich bin Scott und so kannst du mich auch nennen", unterbrach mich der freundliche Mann neben Katie und reichte mir die Hand.

„Hey, schön Sie kennen zu lernen. Lily", entgegnete ich leicht lächelnd und schüttelte sie kurz.

„Jessie hat dir sicher schon übermäßig viel von uns erzählt...", murmelte er scherzhaft und ließ meine Hand wieder los.

Ich grinste. Scott Evans war mir sofort sympathisch.

„Auf jeden Fall!", antwortete ich lachend, „Sie hat gesagt, Sie sind die allerbesten Eltern der Welt und sie möchte später liebend gerne..." Weiter kam ich nicht, da Jessie mir lachend auf den Arm schlug.

„Weißt du, wo Louis ist?", wechselte abrupt das Thema, sodass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte, und hüpfte auf einer Stelle.

Ich verneinte lächelnd. Seit er vorhin einfach mal so abgehauen war, hatte ich ihn nicht wieder gesehen. Luke war ebenfalls abgehauen, aber seine Stalkerposition wieder eingenommen.

Ich sollte ihm vielleicht mal sagen, dass er kein guter Stalker ist, weil die da so eine geheime Taktik benutzten. Nannte sich Unauffälligkeit. Aber dazu müsste ich mit ihm reden. Und das hatte ich immer noch nicht vor.

„Dann suchen wir ihn eben jetzt... Kommt ihr?", riss mich Jessies aufgeregte Stimme aus meinen Gedanken und sie riss ihren Vater mit sich, während sich ihre Mutter kopfschüttelnd und seufzend wieder erhob und ihnen folgte.

Da ich nicht genau wusste, ob ich jetzt mitgehen sollte oder nicht, tat ich es einfach. Was sollte ich auch sonst tun? Den Boden stalken? Nein, Stalken war Lukes Job. Außerdem tat ich das sowieso oft genug.

Erst dachte ich ja, dass Louis nur lachend mit dem Kopf schütteln würde, als Jessie angehüpft kam, aber nein. Er wurde einfach mal genauso aufgedreht wie sie.

Ich schlug mir die Hand vor die Stirn. Wieso nur?

Vielleicht sollte ich doch lieber meinen geliebten Boden mit zu meiner Mum nehmen. Der drehte wenigstens nicht durch bei einem gewissen Mädchen. Immerhin konnte ich nicht wissen, ob Louis zu gebrauchen war, wenn er den Namen Jessie hörte. Vermutlich nicht. Ich könnte ja Luke fragen, ob der Boden auch dazu fähig wäre, eine Woche Babysitter zu spielen...

„Lily? Du wurdest etwas gefragt!", riss mich Jessie schon wieder aus meinen Gedanken und schnippte mir mit dem Finger vor dem Gesicht herum. Ups.

„Ähm... Was?", fragte ich mit entschuldigendem Lächeln.

Katie lachte. „Ich habe gefragt, wie lange du schon hier bist. Außerdem kam es mir beim Schultreffen so vor, als würdest du Nick kennen. Ist das so?", fragte sie mit mitleidiger Stimme.

Ich kniff die Lippen zusammen und nickte. „Ja, leider. Ich weiß nicht, wie er es auf die Schule geschafft hat, aber ein paar Wochen vorher war er noch auf meiner Schule. Auf meiner alten Schule, meine ich. Aber vielleicht hat er die Schule in den Sommerferien gewechselt und mir nichts gesagt... Und ich bin seit knapp einem Jahr hier", antwortete ich höflich und versuchte, meine Stimme nicht allzu säuerlich klingen zu lassen, was jedoch leider nach hinten losging.

„Das denke ich auch. Josie hat bis vor Kurzem dieselbe Schule besucht. Ich habe sie hierher geschickt, aber da muss wohl irgendetwas schief gelaufen sein. Zum Glück haben du und die mit den weißen Haaren sie gefunden. Ich wollte mich da noch bei euch bedanken. Wo ist die andere?" Katie sah sich nach ihrem Redeschwall suchend um.

Ja, klar. Als ob Zeus genau jetzt rein zufällig auf diesem Flur stehen würde.

„Naja, egal, wir suchen sie später. Jedenfalls haben wir vorhin Josie auch hier offiziell angemeldet, was bedeutet, dass sie ein eigenes Zimmer bekommt und am Unterricht teilnehmen darf und wird. Wir haben das so geregelt, dass sie das Zimmer neben Jessies kriegt, weshalb du leider...", erklärte sie weiter und brach dann ab, um mich entschuldigend anzusehen. Im Ernst?

„Aber...", setzte ich an, doch ich wusste nicht, wie ich fortfahren sollte. Eigentlich fand ich es ja ganz angenehm neben Jessie... Toll.

Ich verzog missmutig das Gesicht und seufzte. Welches Zimmer würde ich dann bekommen? Bei meinem Glück eines neben Nathalie.

Obwohl ich sie eigentlich gar nicht kannte, konnte ich nur bei dem Gedanken daran die Augen verdrehen. Ein paar Mal hatte ich sie bisher gesehen und ihr Blick sprach quasi Bände. Die Erzählungen der anderen gaben mir den Rest.

Wenn sie schon mit Lisa und Jessie sprach, als wären sie die eklige Spinne, die Nathalie auf dem Weg zur Cafeteria zertreten hatte, was würde sie dann erst bei Wasserbändigern tun?

Emma und Louis hatten jedenfalls nicht vor, ihr in irgendeiner Form zu begegnen. Und ich im Übrigen auch nicht.

„Tut uns Leid, aber Josie kennt sich noch nicht gut aus und wir dachten, es wäre vielleicht besser, wenn sie da ihre Schwester im Zimmer nebenan hat", schaltete sich nun auch Scott ein.

„Ja ja, ich versteh das schon... Ist okay...", murmelte ich und nickte. Wenn es sein musste...

Als ich Jessie einen Da-Kann-Man-Nichts-Machen-Schicksal-Blick zuwerfen wollte, bemerkte ich, dass sie nicht mehr da war. Louis auch nicht. Und ich würde sie jetzt nicht suchen gehen.

Und: Wollte Jessie nicht mit mir reden?

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Cut. Fail. Baum. Banane. Minion.

Das Ende musste jetzt sein. xDD Und nein, das mit dem Zimmerwechsel ist kein Klischee, ich fand es nur irgendwie angebrachter, wenn Josie das Zimmer neben ihrer Schwester bekommt... Außerdem muss es doch auch mal eine Handlung in einer Story ohne irgendwelche gravierenden Wendungen und Hintergründe geben, oder? ^^ Ich meine, wenn ich hier Minion schreibe, hat das doch auch keine gravierenden Folgen auf meine Zukunft oder sehe ich das falsch? (oder Bob, Kevin und Stuart kommen vorbei und finden in mir den Bösewicht ^-^ xD)

Und ich weiß, dass in diesem Kapitel nicht viel passiert. #

Over and out.

Elena aka Sunny


Burning Ice (II)Where stories live. Discover now