~20~

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Die goldene 20... ^-^ Und ja, mir gehts gut.

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„Können wir kurz anhalten? Sonst halten wir nämlich automatisch an. Zumindest ich. Und ich kann dann auch nicht mehr weiter laufen. Beziehungsweise atmen. Weil ich dann...", presste ich hervor und wurde schließlich unterbrochen.

„Ist ja gut, ich hab's schon beim ersten Mal verstanden!", zischte Louis dezent genervt zurück und stoppte doch tatsächlich.

„Aber da vorne ist die Stadt, falls man das Stadt nennen kann. Und willst du wirklich so kurz davor aufgeben? Ich meine... Stadt, Menschen, sehen... Wir wären in Sicherheit!", fügte er hinzu und sah mich abwartend an.

Er hatte recht. Wieso hatten Luke und Louis nur immer recht? Und wie sah dann ein Streit - mit Worten... - zwischen den beiden aus? Endlos, vermutlich. Genauso wie mit mir...

Ich nickte langsam und setzte mich seufzend wieder in Bewegung. Woher nahm Louis diese verdammte Ausdauer?

„Kann es sein, dass du das gar nicht wirklich ernst nimmst?", fragte er, als wir endlich am ersten Haus angekommen und stehengeblieben waren.

Zu unserem großen Glück war hier im Garten eine Frau, die gerade Wäsche aufhing oder sonst was tat, sodass wir vorerst in Sicherheit waren. Vorausgesetzt, diese Frau war kein Verturer.

Außerdem hatten wir diese Typen weitgehend abgehängt. Bis jetzt. Dass das auch so blieb, glaubte ich kaum. Die würden nicht so einfach aufgeben, nur weil da eine Frau im Garten stand.

„Was?" Ich blinzelte verwirrt und Louis verdrehte seufzend die Augen.

„Merkst du nicht, was hier passiert? Das hier ist der Anfang eines Krieges! Und du bist so ziemlich mittendrin!" Louis sah mich ernst an.

Bei seinen Worten bekam ich eine Gänsehaut. Er hatte schon wieder recht. Und mir wurde erst jetzt bewusst, wie beschissen meine Situation als Wasser-Verturer wirklich war.

Ich schloss kurz die Augen, um nachzudenken und vor allem, weil ich wieder Sauerstoff tanken musste.

„Und du hast es also auch gemerkt?", wechselte Louis das Thema. Ich runzelte die Stirn und öffnete meine Augen wieder.

„Was?", fragte ich verwirrt und gleich darauf stellte ich mir selbst die Frage, ob Louis nicht langsam genervt war von meiner Begriffsstutzigkeit. Dieses Mal antwortete er jedoch ganz normal und nicht einmal eine Spur von Genervtheit lag in seiner Stimme.

„Dass Verturer in der Nähe waren. Du hast es auch gespürt, oder?", fragte er und sah mich erneut ernst an. Das konnte man spüren?

„Nicht direkt... Ich habe gemerkt, dass etwas nicht stimmt, aber mehr nicht... Geht das denn? Also hast du das denn gemerkt?"

„Ja. Irgendwann wirst du das auch können. Eigentlich solltest du das schon längst", meinte Louis und schaute jetzt irgendwohin in die Ferne, „Und...verdammt, komm schon, wir müssen weiter!"

Seine Stimme wurde plötzlich wieder hektisch und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, zog er mich einfach mit sich.

Nach einem kurzen Blick hinter mich, wusste ich, was los war. Die Typen, die vermutlich - und zu unserem großen Glück - nicht allzu schnell waren, hatten uns wieder eingeholt.

Was mich eigentlich wunderte, war ja die Tatsache, dass sie keine Blitze aussandten. Wäre das nicht eigentlich logisch gewesen?

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Burning Ice (II)Where stories live. Discover now