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Hat der Typ mich gerade allen ernstes Tory genannt?

Er ist so ein, so ein... Aaarghh!

Für einen Moment vergesse ich dir Übelkeit und bleibe stehen.
Tja, du bist halt so unwichtig, dass man deinen Namen vergisst. Ohne deine Schwester und dazu noch mit einer grässlichen Tat bist du nicht mehr nur noch wertlos, sonder ein Stück Sc*eiße, was anderen auf den Sack geht.

Die Stimme tat mir weh.
Psychisch und physisch.
Psychisch, weil ich auf der Schwelle stehe Selbstmord zu begehen und physisch, weil sie mich dazu bringt, mich tot zu hungern.
Bewusst.

Tja, aber du weißt, dass ich recht habe. Warum solltest du dich sonst umbringen? Außerdem schiebst du alle Schuld auf mich. Wer hat hier zugelassen, dass seine Schwester sich umbringt. Denk mal scharf nach, du nutzloses Ding.

Und plötzlich war es wieder da.
Das Gefühl unendlicher Schuld. Es nahm mir den Atem.
Jetzt kam mir das Stehen unendlich, unüberwindbar anstrengend vor. Als ob ich die Tonnen Last, die täglich auf unseren Schultern liegen, tatsächlich spüren könnte.

Ich rang verzweifelt nach Luft. Aber hier war keine. All die Leute nahmen mir die Luft zum Atmen. So viele Menschen. Sie erdrücken dich. Sie nehmen dir den Platz zum Atmen.

Und sie haben sogar allen Grund dazu.

Es war, wie immer, die Stimme, die es mir unmöglich machte, mich wieder zu beruhigen.

Ich will schreien.
Ich muss schreien.
Ein letztes Mal.

Denn ich war mir sicher, dass das mein Ende war. Ich war in einem Flur, der jetzt überfüllt von Schülern war und bekam keine Luft mehr.
Aber ich hatte nicht die Chance, meinen letzten Wunsch erfüllt zu bekommen.

Womit, meine Liebe, hast du dir einen letzten Wunsch verdient?

Und, das war die Erleuchtung.
Ich versuchte nicht mal mehr, mich zu retten. Ich würde Twill wieder sehen. Ich würde endlich von dieser Welt gehen, ohne, dass sich meine Eltern die Schuld daran gaben. Obwohl, meine Mutter würde es trotzdem tun. Und mein Vater wahrscheinlich auch.

Aber für diesen Augenblick war es mir egal.

»Hilfe! Ich brauche Hilfe! Sie atmet nicht mehr! Hilfe!«

Eine wunderschöne Stimme riss mich aus meinen Fantasien. Das müsste ein Engel sein. Niemand auf der Welt war so schön. Er hatte seidige Haare und irgendwie kam er mir bekannt vor. Mir war es egal, was er da gerade sagte, denn er war dabei so unendlich schön.

»Hilfe, Leute, sie stirbt!«

Bei dem Wort sterben war es, als ob mein Gehirn sich wieder hoch fuhr.

Vielleicht war er ja doch kein Engel. Und was war mit sterben? Ich sterbe? Endlich. Ich habe es lange genug ohne Twill hier aus gehalten.

Und plötzlich, ohne Vorwarnung, fand ich meinen Frieden.

⊙°⊙°⊙°⊙°⊙

Vielen Dank an _Kaetzchen_ und ChiaraAbrell für die Votes und die süßen Kommentare...

Das Kapitel ist für euch...❤

Thin, Thinner, Sick.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt