3) Den Anfang schreiben

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3.
Oft weiß man nicht, wie man anfangen soll oder euch fallen mehrere Anfänge ein und ihr könnt euch nicht entscheiden. Darum: Es wird leichter sein, wenn ihr einfach ein paar mögliche Anfänge aufschreibt und euch dann davon einen aussucht. Falls ihr euch nicht entscheiden könnt, welcher der Beste ist, fragt doch ein Familienmitglied oder einen Freund, ob derjenige sich die Anfänge mal anschauen kann und welcher ihm am besten gefällt.
Das Gute daran ist auch, dass ihr die anderen Anfänge nicht wegschmeißen müsst, sondern sie aufheben und entweder für eine andere ähnliche Geschichte nehmen oder aufbewahren, bis ihr bei der nächsten Geschichte wieder einen Anfang braucht und ihr euch dann wieder einen aussuchen könnt.

Was auch hilft ist den Anfang erstmal auf einem Zettel zu notieren, bevor ihr ihn bei Wattpad eintippt oder ihn in ein Notizbuch schreibt. So könnt ihr erstmal in Ruhe streichen, einfügen und strukturieren. Ich schreibe gerne bevor ich anfange ein paar Stichpunkte auf oder überlege mir (oft kommen mir diese Ideen abends im Bett, wenn ich eigentlich schlafen will) ein paar gute Sätze, die ich dann aufschreibe.

Tipps: - Womit man sein Buch nicht anfangen sollte ist damit, dass der Protagonist aufsteht oder dass der Wecker klingelt. Zumindest nicht wenn es ein Schultag wie jeder andere ist.
Das ist nicht nur langweilig und eine gewöhnliche Situation, die den Leser nicht fesselt, sondern auch eine negative Situation, da nahezu jeder aufstehen hasst und deshalb nicht begeistert sein wird.

- Es sollte gleich beim ersten Satz interessant sein, denn dieser Satz wird im Gedächtnis des Lesers bleiben und sollte spannend sein und zum weiterlesen bewegen.

- Schaut euch mal berühmte Buchanfänge an, oder auch einfach von Buchanfänge von beliebigen Büchern, die ihr zu Hause habt. Euch wird direkt ein Unterschied auffallen!
Hier mal ein paar kleine Beispiele, die ich sehr sehr gut fand:

Zwei Fragen.
Erstens: Ist es sinnvoll, weiterzuleben?
Zweitens: Ist es sinnvoll, alleine Geburtstag zu feiern?" aus „Niemand liebt November" von Antonia Michaelis.

„Montagmittag in der Schul-Cafeteria spürte ich es zum ersten Mal." aus „Rubinrot" von Kerstin Gier.

„Okay. Keine Panik. Keine Panik." aus „Die Schnäppchenjägerin" von Sophie Kinsella.

„Alle wissen, wie toll ich bin. Mein Leben ist toll. Meine Klamotten sind toll. Und meine Familie ist es erst recht." aus „Du oder das ganze Leben" von Simone Elkeles.

Habt ihr es gemerkt? Der erste Satz ist EXTREM wichtig und sollte gut überdacht und gewählt werden.
Fangt mit einer Situation, die entscheidend für den Rest des Buches ist an und nicht einfach nur irgendein Morgen oder Schultag. Im ersten Kapitel muss das kommen, worauf euer Buch aufbaut.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Kapitel ein bisschen bei einem der schwersten Themen beim Bücherschreiben helfen.
Vielleicht ist es sogar das schwerste. Ich meine, es heißt ja nicht umsonst: „Aller Anfang ist schwer", oder?

How to: Eine gute Geschichte schreibenWhere stories live. Discover now