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F ü n f - Pizza

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„Ist - ist alles okay bei dir?", frage ich das Mädchen, dessen Name ich immer noch nicht kenne.

Nachdem ich die Wodkaflasche auf den Typen geschmissen habe, bin ich gerannt und wie ich das bin. Mit der Dunkelhaarigen natürlich.

Sie schaut mich mit ihren braunen Augen geschockt an. „Du hast meinem Bruder die Flasche ins Gesicht geschmissen.", sagt sie perplex.

Ich zucke mit meinen Schultern. „Er hat dir wehgetan.", erwidere ich.

Sie umarmt mich stürmisch, was ich perplex erwidere. „Hey, es ist alles okay.", beruhige ich sie sanft.

Sie löst sich aus der Umarmung. „Ich danke dir, wirklich. Er ist mir einfach auf die Party gefolgt, da ich seine Drogen weggeschmissen habe und er sie wahrscheinlich gesucht hat.", erklärt sie und rollt mit ihren Augen.

„Sagen denn deine Eltern nichts dazu?", frage ich besorgt nach.

„Meine Mutter nimmt selbst Drogen, weshalb mein Vater versucht das Sorgerecht für mich einzuklagen. Nur musste ich meine Sachen packen -" Sie unterbricht sich. „Ich denke mal, das interessiert dich nicht. Außerdem kenne ich dich nicht und habe dir jetzt viel zu viel erzählt." Sie grinst unschlüssig.

„Glaub mir, ich werde schweigen.", verspreche ich ihr und reiche ihr meinen kleinen Finger. „Kleiner Fingerschwur."

Sie lächelt und hakt ihren kleinen Finger mit einem, weshalb wir auflachen. „Ich bin übrigens Bea", stellt sie sich vor.

„Ich bin Skye", mache ich es ihr nach.

„Skye Winston? Die kleine Schwester von Ian Winston?", fragt sie überrascht nach.

Das war ja klar, mein Bruder folgt mir überall. Was daran liegt, dass mein Bruder sehr beliebt ist.

„Ja." Genervt rolle ich mit meinen Augen, während ich mich umsehe.

Wo sind wir überhaupt lang gelaufen?

„Tut mir leid, nur habe ich oftmals Ian sagen hören, dass er dafür sorgen wird, dass seine kleine Schwester niemals auf solche Partys gehen wird.", erklärt sie mir.

Anscheinend interessiert ihn sowas nicht mehr, seit Cara da ist.

Ich zucke mit meinen Schultern. „Wir haben kein gutes Verhältnis zurzeit", antworte ich knapp, während ich langsam los laufe.

Wir sind zur Stadt gerannt, was so ziemlich nicht meine Richtung ist. Dazu ist die Stadt abends sehr laut und viele ekelhafte Menschen laufen hier rum, denen ich ungern begegnen möchte.

„Hab' schon gehört, das Drama mit Cara und Ian", murmelt sie und schaut mich entschuldigend an.

„Können wir das Thema bitte lassen?"

Sie nickt und schaut auf ihre Füße, weshalb wir beide lautlos zur Bushaltestelle schlendern.

„Ich hätte jetzt echt Lust auf eine Pizza", seufzt Bea auf.

Und genau in den Moment fängt mein Magen an zu knurren.

„Ich glaube, ich habe auch ein bisschen Hunger", gestehe ich grinsend.

„Ein bisschen?", fragt sie, als mein Magen wieder anfängt zu knurren.

„Ein bisschen viel", korrigiere ich mich und hebe meine Arme hoch.

„Wollen wir uns eine Pizza holen gehen?" Sie hakt sich bei mir ein und zieht mich schon förmlich wieder zurück zur Stadt, da dort die meisten Pizzeria sind.

Gerade als ich antworten möchte, fängt mein Handy an zu klingeln, weshalb ich es aus meiner Hosentasche hole und einen Blick drauf werfe.

Elf verpasste Anrufe von Bruderherz.

Ich rolle mit meinen Augen und lasse mein Handy wieder in die Hosentasche verschwinden. Er kann sich ruhig mal Sorgen machen.

„Lass uns doch direkt zwei Pizzen holen", erwidere ich und schaue sie fröhlich an.

Bea scheint eine nette Person zu sein, vielleicht werden wir ja Freunde?

„Aber sei leise, meine Familie schläft wahrscheinlich!", sage ich lachend.

Nachdem Bea und ich uns eine Pizza bestellt haben, hat sie gefragt, ob sie bei mir schlafen darf, da ihr Vater etwas weiter weg wohnt und sie ihn nicht wecken möchte. Und so wie ich nun mal bin, habe ich natürlich ja gesagt.

Sie nickt grinsend und macht dabei eine komische Grimasse, weshalb ich kichernd die Haustür öffne.

Wo mich schon etwas Grausames erwartet, das nennt sich Bruder.

„WO warst du?", faucht mich dieser auch schon direkt an.

Er steht nur mit einer Schlafhose angelehnt an dem Schuhschrank im Flur.

„Ich war mit einer Freundin unterwegs", sage ich und zeige auf Bea, die sich grinsend ein Pizzastück in den Mund schiebt.

„Du und eine Freundin?", kommt es ungläubig von ihm.

Er glaubt mir nicht, was mal wieder typisch ist.

„Ja, eine Freundin." Ich verschränke meine Arme ineinander.

„Ich habe dich gesucht auf der Party, ich dachte nämlich, du wärst mit zum Auto gekommen und dann musste ich Cara alleine im Auto lassen, um dich zu suchen!" Vorwurfsvoll schaut er mich an.

„Geht es Cara denn gut?", frage ich nach, denn ich mache mir schon Sorgen um meine beste Freundin.

„Ja, sie schläft oben in meinem Zimmer", antwortet er. „Hättest du auf sie aufgepasst, wäre sowas nie passiert", fügt er dann noch hinzu, was meine Stimmung zerstört.

Ich atme zweimal tief ein und aus, bevor ich zu Bea schaue. „Schuhe ausziehen, dann die Treppe hoch und die dritte Tür rechts", befehle ich ihr mit einem leichten Lächeln.

Sie klopft mir auf die Schulter, bevor sie ihre Schuhe auszieht und nebenbei noch die Kartons festhält, dann lässt sie mich mit Ian alleine.

„Weißt du was, Bruder?" Ich schaue zu Ian, als ich höre, wie Bea die Treppen hochgeht. „Ich bin nicht Caras fester Freund, weshalb das nicht meine Aufgabe ist", fauche ich ihn an.

„Du bist aber ihre beste Freundin!", kontert er.

„Ja genau, die beste Freundin, die ihre Haare gehalten hat, damit sie sich übergeben konnte. Noch dazu ist es eigentlich meine beste Freundin, aber hey - die hast du mir ja auch noch gestohlen, wie so alles im Leben", fauche ich ihn an, drücke mich an ihm vorbei und renne die Treppen hoch.

„SKYE!", ruft er laut nach mir, doch ich ignoriere ihn und renne in mein Zimmer, bevor ich auch noch abschließe und mich zu Bea umdrehe.

„Pizza?", fragt sie und hält mir ein Stück entgegen.

„Pizza!", antworte ich seufzend.

Was eine Nacht.


JaxWhere stories live. Discover now