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S i e b e n - Megan

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Nachdem wir gemeinsam gefrühstückt haben, wollte Bea unbedingt den Rest unseres Hauses sehen, weshalb ich ihr eine kleine Haustour gemacht habe.

Unser Haus ist schon groß, dazu ist der Flur auch noch ziemlich lang und groß. Die Treppe befindet sich im Wohnzimmer und die Küche ist direkt neben dem Wohnzimmer angeschnitten. Das erste Badezimmer ist im Flur, sowie der Eingang zur Garage, was ein bisschen komisch gebaut wurde. Dazu haben wir einen großen Garten, mit einem eingebauten Pool und zu viele Pflanzen, wo Bea total drauf abgefahren ist. In der oberen Etage befinden sich dann alle Schlafzimmern, sowie Gästezimmer und zwei weitere Badezimmer.

Wieso wir uns sowas leisten können? Mein Vater und meine Mutter können sich das leisten, da mein Vater Pilot ist, was eine Menge Geld bringt.

Danach habe ich mich entschlossen Bea nach Hause zu begleiten, da Cara sowieso mit Ian am Streiten ist, weil er nicht mit mir reden möchte.

Was ich aber nicht schlimm finde. Im Gegenteil, ich begrüße es herzlich Willkommen.

„Deine beste Freundin ist komisch", unterbricht Bea das Schweigen, als wir draußen sind.

Ich seufze. „Früher war sie es nicht", gebe ich zu.

Wir beide laufen los. „Kommst du heute Abend vielleicht mit auf ein illegales Boxtreffen?", fragt mich Bea plötzlich.

Mit großen Augen schaue ich sie an. Ein Boxtreffen? Das klingt nicht gerade gut, vor allem da meine Familie ziemlich streng ist.

„Ich weiß nicht... nicht, wenn ich Ärger bekomme, vor allem heute?", denke ich laut nach.

Wir kommen an einer Ampel an und warten bis es grün wird, dabei schaue ich Bea an, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen anschaut.

„Ach komm. Es ist ja nur einmal! Ich treffe mich da mit ein paar Freunden und dachte, du könntest mitkommen, so könntest du doch auch mal neue Leute kennenlernen", schlägt sie begeistert vor.

Aber was für Leute sind das, wenn sie auf illegale Treffen gehen. Und was wenn die Polizei kommt und ich erwischt werde? Oh Gott, meine Eltern würden mich köpfen, geschweige denn Ian. Ach Ian, dieser Idiot-

„Skye?" Sie holt mich aus meinen Gedanken.

Ich nicke ihr zu. „Okay, machen wir das!" So kann ich meinen Bruder beweisen, dass ich Freunde haben kann.

„Ach wie cool!" Freudig umarmt mich Bea, bevor wir zügig weiterlaufen, da die Ampel auf Grün gesprungen ist.

~~

Nachdem ich Bea nach Hause begleitet habe, bin ich zügig wieder nach Hause gelaufen, damit ich mich noch in Ruhe hinlegen kann, da ich ja heute auf dieses Treffen gehe.

„Mama? Ich wollte heute Abend noch raus, ist das okay?", frage ich vorsichtig nach.

„Wegen der Schule?", stellt sie eine Gegenfrage und legt ihr Buch zur Seite.

Ich beiße auf meine Unterlippe und nicke dann. „Bea, die heute hier war, wir haben ein gemeinsames Projekt und wir wollten daran arbeiten", lüge ich meine Mutter an, weshalb mein Bauch anfängt zu grummeln.

Ich hasse es zu lügen, denn das ist das Schlimmste, was man machen kann. Allgemein verstehe ich nicht diese Menschen, die andere anlügen. Warum kann man nicht offen und ehrlich sein? Naja, vielleicht, weil die Mutter sonst Nein sagt?

„Na gut, aber dann übernachte auch da" Überrascht schaue ich sie an.

Hat sie das gerade wirklich erlaubt? Und auch noch, dass ich bei Bea übernachten darf?

Fröhlich strahle ich meine Mutter an. „Danke!" Ich drehe mich um, um das Wohnzimmer zu verlassen, woraufhin ich gegen Ian knalle, der das Gespräch belauscht hat.

„Wieso lügst du?", fragt er mit leiser Stimme nach.

„Ich lüge nicht."

Er hebt seine Augenbrauen hoch, was mir deutlich zeigt, dass er mir kein Wort abkauft.

„Skye." Warnend betont er meinen Namen.

„Ian", ahme ich ihn nach und schaue ihm dabei in die Augen.

Er hat seine blauen Augen zusammen gekniffen. „Wieso lügst du Mama an?"

„Wer sagt, dass ich lüge?", erwidere ich scheinheilig und laufe an ihm vorbei zur Treppe.

„Skye."

Ich ignoriere ihn und laufe einfach weiter. Er kann mich mal.

„Wow, du siehst aber gut aus", begrüßt mich Bea lachend, als ich vor ihrer Haustür stehe.

Ich grinse leicht. „Danke", sage ich und schaue an mir herunter.

Ich trage, ausnahmsweise, ein Kleid. Ein Skaterkleid in rotschwarz, um genau zu sein. Dazu ein Paar schwarze Stiefel und meine Haare habe ich zu einem Zopf gebunden.

„Du aber auch", entgegne ich und mustere Bea.

Diese hat ein Minirock an und ein schwarzes Oberteil, was ihre Brüste sehr betont. Sie hat sich dezent geschminkt und trägt auch hohe Schuhe. Schmuck hat sich auch an, eine schwarze Kette und große Ohrringe.

Ich währenddessen habe mich nicht geschminkt, sondern habe mir nur Labello aufgetragen. Und Schmuck trage ich auch nicht, habe ich noch nie.

„Danke", sagt Bea, während sie meine Tasche nimmt und diese auf ihr Bett legt.

Dort sind ja meine Schlafsachen drinnen, wegen der Übernachtung, sowie Klamotten, die ich morgen anziehen möchte. Meine Schultasche habe ich neben ihren Schreibtisch hingelegt.

Wir sind bei Beas Vater übrigens, der heute aber nicht da ist. Das Haus ist allgemein sehr schön und ordentlich. Das sieht man auch an Beas Zimmer.

Ihr Zimmer ist in schwarzweiß gestaltet, die Decke ist weiß, doch die Möbel sind alle schwarz außer ihr Bett, dieses ist weiß. Es ist ein Gitterbett. Ansonsten sieht ihr Zimmer einfach ordentlicher aus.

„Können wir los?", fragt Bea nach und schnappt sich ihre kleine Tasche.

Ich nicke und fange an, nervös zu werden. Ich war ja schließlich noch nie auf so einer Art von Veranstaltung. Sind die alle böse? Was für Freunde hat Bea? Trinkt man dort Alkohol? Oder nimmt man dort Drogen?

Bea schaut auf ihr Handy und grinst breit. „Megan ist da. Komm, wir gehen raus." Sie umfasst meinen Ellenbogen und zieht mich aus ihren Zimmer.

Ich glaube, diese ganze Sache ist eine schlechte Idee.

„Megan!", ruft Bea strahlend und umarmt die hübsche Asiatin.

„Das ist Skye", stellt mich Bea das lächelnde Mädchen vor.

„Hey, wir kennen uns. Ich bin mit dir in Biologie und Mathe", erwähnt sie und reicht mir ihre Hand.

„Oh? Echt? Ich habe dich nie bemerkt", entschuldige ich mich kurz und schüttel dabei einmal ihre Hand. 

Das kann wohl daran liegen, dass sie genau so klein ist wie ich und wir kleine Menschen öfters übersehen werden. Sie hat kinnlange schwarze Haare, die ihr wirklich gut stehen und ein süßes rundliches Gesicht, welche perfekt ihr dunkelbraunen runden Augen zur Geltung bringen.

Sie winkt ab. „Kein Problem." Dann schaut sie zu ihrem Auto. „Wollen wir jetzt los?", fragt sie nach.

Bea grinst. „Auf geht's"

Langsam fange ich an, Panik zu schieben, ob es die richtige Entscheidung war.

JaxWhere stories live. Discover now