Thirty Five ~ Opossum

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Dass Kay immer solche Sprüche von sich geben musste, machte mich emotional fertig

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Dass Kay immer solche Sprüche von sich geben musste, machte mich emotional fertig.

Ich hatte keine Ahnung, was ich darauf antworten sollte und tat einfach das, was ein Opossum tun würde.

Ich stellte mich tot.

Natürlich nicht wirklich, aber peinlich berührt kugelte ich mich zusammen und versuchte unsichtbar zu werden.

Wo mich das hinführte, hatte alles nur noch schlimmer gemacht.

Zusammengekugelt lehnte ich gegen Kay, welcher mein Gekrüppel belustigt beobachtete. "Alles okay?"

Ich schüttelte den Kopf und nahm seinen linken Arm zur Hand, um ihn über mich zu legen.

Vielleicht würde man mich so nicht mehr sehen können. Kays Brust vibrierte und ließ meinen Kopf erschüttern, da dieser an ihr angelehnt war.

"Deine Reaktionen auf Komplimente sind einfach der Wahnsinn."

Er drehte sich komplett in meine Richtung und legte seinen zweiten Arm um mich. Sanft zog er mich näher an sich ran und schielte auf mich herab, als ich es einfach genoss, dass seine Wärme auf mich abstrahlte.

"Du bringst sie auch immer in den meist unerwarteten Momenten." Tadelnd erhob ich mich und sah dem Dieb ins Gesicht. "Das kenne ich nicht. Ich bekomme nie Komplimente."

"Dann gewöhne dich daran", gab er gleichgültig von sich und strich mir eine meiner Fransen hinter mein Ohr. "Denn mir fallen nur Komplimente ein, wenn ich dich sehe."

Fertig mit den Nerven hob ich meine Hände an und versuchte nicht ohnmächtig zu werden.

"Da. Schon wieder!"

Völlig überfordert und rot angelaufen versteckte ich mein Gesicht in meinen Händen und hoffte darauf, dass das gar nicht so peinlich war, wie es sich anfühlte.

Kay wusste, was er mir damit antat und lächelte siegessicher, als wir beide uns wieder aufrecht an das Klavier setzten.

Um mich abzulenken, spielte ich Lovely an und erkannte, wie Kay mein Spiel beobachtete. Ich konnte es wirklich fließend und ich glaube, er war selbst darüber überrascht.

Ich blickte nach draußen und bemerkte, dass es regnete und ich hörte Sirenen in der Ferne.

Lächelnd erhob ich mich und blickte aus dem Fenster. "Weißt du noch, als du dich von der Polizei versteckt hast?"

"Joa... Hat geregnet, du hast mich als obdachlos abgestempelt und ich habe dir Angst gemacht." Empört drehte ich mich zu ihm.

"Du hast mir keine Angst gemacht." Kays spitzigen Eckzähne zeigten sich, als er grinste und eine Augenbraue anhob, da wir beide wussten, dass ich damals wirklich dachte, er würde mich schlagen.

"Du bist richtig zusammen gezuckt, als ich nach deiner Flasche gegriffen habe." Ich lief auf den Dieb zu und stellte mich neben ihn.

Wir waren auf Augenhöhe und ich fühlte mich mickrig, da ich stand und er saß. Manchmal war die Genetikverteilung einfach nicht fair.

KayWhere stories live. Discover now