Fifty Three ~ Guilt

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Zusammengekauert umklammerte ich Toby und hoffte, dass dieser Schmerz sich verziehen würde

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Zusammengekauert umklammerte ich Toby und hoffte, dass dieser Schmerz sich verziehen würde.

Er war tot.

Ich fühlte mich zermalmt, kaputt geschlagen und auseinander gerissen.

Ich war wie gelähmt. Man konnte keinerlei Reaktionen aus mir herausziehen. Ich lehnte einfach gegen die Wand hinter mir und hielt meinen Bruder in meinen Armen.

Luke und Trace waren nur wenige Meter von mir entfernt und selbst am Boden zerstört. Trace war aber immer noch auf Lorenz und drückte dessen Kopf fest in den Boden.

Ich nahm im Augenwinkel wahr, wie Ilaria sich neben mir nieder ließ und selbst komplett verweint war. Sie suchte meinen Blick, aber diesen würde sie nicht finden.

Meine Augen waren leer. Meine Emotionen taub und mein Herz nur noch ganz schwach.

Würde ich jetzt sterben, würde es mich keineswegs stören, denn ich verdiente es nicht anders.

Ein ganz kleiner Teil in mir, wollte es sogar. Er wollte, dass ich starb. Er wollte, dass ich dafür bezahlte.

Normalerweise würde ich bei ihrer Berührung Gänsehaut bekommen, aber ich regte mich kein bisschen, als das schöne Mädchen ihre Arme um meine Wenigkeit schlang.

Ihre Brust hob und senkte sich wirklich schnell. Sie weinte und ihre Finger fuhren meinem Haaransatz entlang, als sie ihr Gesicht in meine Halsbeuge legte.

Ich wollte sie trösten, ihr sagen, dass alles okay war, aber es war nicht die Wahrheit.

Noch dazu konnte ich meinen Bruder nicht loslassen. Ich wollte ihn nicht hergeben. Würde ich ihn jetzt loslassen, würde es das letzte Mal sein, wo ich ihn je bei mir in meinen Armen halten konnte.

Die Sirenen waren mittlerweile ganz laut, doch das interessierte mich nicht.

Meine Augen lagen auf Tobys Gesicht und ich erkannte eine einsame Träne auf seiner Wange, welche er verloren hatte, als er von uns ging.

Auch, wenn ich ganz ruhig da saß. Innerlich schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Ich konnte es nicht verarbeiten. Ich würde es nie können.

Diesen Schmerz hatte ich schonmal durchlebt und dieses Mal war es wirklich meine Schuld.

Ich verdiente diesen Schmerz, diese Qual.

Fast unmerklich lehnte ich mich gegen mein Mädchen und drückte meine Augenlider fest aufeinander, als sich doch noch Tränen durch meine Tränenkanäle drängten.

Ich dachte, ich hatte mich ausgeweint.

Ilaria umgriff meinen linken Unterarm und drückte mir einen sanften Kuss auf die Schläfe.

"Du bist jetzt nicht allein, okay?" Ihre Stimme bebte und ich wollte ihr zuerst nicht antworten, denn ich versank wieder in meinen Schuldgefühlen.

KayWhere stories live. Discover now