Wohin die Wogen dich treiben [Flashie]

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Stöhnend schloss sie die Augen. Die Berührungen fühlte sich gut an, so verboten gut. Immer weiter wurde sie an die Klippe getrieben, von neckischen, intensiven, sanft drängenden Finger- und Zungenspitzen. Ihr Widerstand schmolz wie Schokolade in einer heißen Tasse Milch und das Ergebnis würde köstlich sein, das wusste sie.

"Bitte!", flehte sie. Mehr konnte sie nicht von sich bringen, so paralysiert war sie von der Intensität des Moments. Der Mann, der zwischen ihren Füßen kniete, löste sich von ihr und sah sie lüsternd an. Genüsslich leckte er sich mit seiner gespaltenen Zunge über die Lippen, seine Augen glühten wie heiße Kohlen. Dann wurden sie eins.

Gerade als die Woge der Lust über ihr zusammenbrechen wollte, weckte sie eine grobe Hand.
"Hast du den Verstand verloren? Es ist uns verboten, die Äpfel von diesem Baum zu essen! Gott wird uns verbannen!" Wütend schüttelte Adam seine noch völlig benommen Frau.

Doch es war zu spät. Lilith war in das Meer der Erkenntnis getaucht und hatte wahre Leidenschaft gespürt. Nie wieder würde sie Adam mit den selben Augen sehen oder sich mit dem zufrieden geben, was sie hatte.
Und wenn nur der gefallene Stern ihr geben konnte, was sie wollte, würde sie die Verbannung mit Freuden ertragen. Keinen Tag länger wollte sie in diesem falschen Paradies voller Eintönigkeit und Leere verbleiben.

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