Kapitel 23

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Seungmin Pov:


Ich nahm einen tiefen Atemzug und lehnte meinen Kopf mit zusammengepressten Augen an die kühle Hauswand hinter mir.

Ich brauchte Zeit zum nachdenken. Es war mir nun klar, dass dies alles nicht nur ein einfacher Zufall sein könnte. Es war schon lange kein Zufall mehr.

Das Auto, Minhos Traum, die Großhexe und das verschwinden von Donghae.

Wieso erst jetzt? Was hat dafür gesorgt, dass all das plötzlich losrollt? Was hat sich in unserem Leben geändert, dass dies alles plötzlich geschah?

War es das Auftauchen der Jungs?

Sie kamen so gesehen auch aus dem nichts. Was, wenn sie der Grund für das sind, was auch immer hier geschah? Was, wenn sie unbewusst der Auslöser für unser Misslingen sind?

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein entferntes Krähen die Stille zerschellen ließ.

Mit gerunzelter Stirn öffnete ich meine Augen und hörte genau hin.

Schon wieder ein Krähen.

Waren es wieder Hugin und Munin?

Ich beschloss, dass es das beste wäre nachzuschauen. Mir war bewusst, dass so gut wie jeder der komischen Horrorfilme, welche Minho nahezu jede Woche sah, einem genau das Gegenteil vermitteln wollen, aber was, wenn es etwas wichtiges war?

Was, wenn sie mir etwas zeigen wollen?

Meine Beine trugen mich wie von allein hinter das Haus, aus dessen Richtung ich den Raben gehört hatte.

Irritiert drehte ich mich einmal um mich selbst, als ich nichts, außer Pflanzen vorfand und eine kleine Waldstrecke.

Als das Krähen das dritte mal ertönte, kam es von oben. Ich legte meinen Kopf leicht in den Nacken, um zu sehen, wie einer der schwarzen Raben über mir kreiste, als wäre ich eine Art Beute.

Ein ungutes Gefühl kroch meinen Rücken hinauf und unbewusst stolperte ich ein paar Schritte zurück, was mir jedoch nicht zu helfen schien.

Der Rabe kam hinterher geflogen und fing erneut an, über mir zu kreisen.

Als ob er versuchte...jemandem zu zeigen, wo ich war?

Ich schreckte stark zusammen, als ich noch ein Krähen hörte, doch diesmal sehr nahe. Viel zu nah.

Mit weit aufgerissenen Augen ließ ich meinen Blick langsam nach unten wandern. Und dort wurde meine Befürchtung wahr.

Vor meinen Füßen befand sich der zweite Rabe, welcher mir genau in die Augen zu schauen schien. Es war fast schon hypnotisierend. Ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden, obwohl alles in mir danach schrie, genau das zu tun.

Mit angst verfolgte ich, wie der Kopf des Raben sich leicht zur Seite neigte, er aber noch immer keine weitere Regung zeigte.

Ich hielt weiterhin Blickkontakt, gewollt oder nicht, und trat noch einen Schritt zurück. Zu meinem Missgunst kam ich aber auch nicht weiter, da der kühle Stein der Hauswand mir gegen den Rücken drückte.

Der Rabe schien nun fast wie eine Statue und dies hätte mein Herz beruhigt, wenn er nicht genau dann langsam angefangen hätte, seine Flügel zu heben.

Mir selbst war es ja auch ein Rätsel, warum genau ein Rabe allein mir solch eine Angst bereiten konnte, aber aus Erfahrung wusste ich ja schon, dass es nicht NUR ein einfacher Rabe war.

Meine Augen blieben auf den dunklen des Raben fixiert und dieser hatte seine Flügel nun vollkommen auszubreiten. Statt jedoch wie erwartet wegzufliegen, fingen zu meinem Schrecken seine Augen an sich in ein stechendes lila zu verwandeln.

Our Side~Stray KidsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang