Kapitel 13

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Wir reiten eine Weile und bald würde die Sonne aufgehen. Saphira hat einen geeigneten Unterschlupf gefunden also reiten wir dahin. Saphira kauert vor einem riesigen Sandstein wo viele Höhlen sind. "Dort würden wir bestimmt alle reinpassen.", überlege ich laut. Wir gehen mit den Pferden den Abhang hinauf. Mein Pferd hatte keine sonderlichen Probleme damit aber Murtaghs und Eragons schon. Fast eine Stunde lang ziehen sie die Pferde nach oben. "Wäh hier sind bestimmt Spinnen und Fledermäuse und Tiere die ich nicht mag!", ekel ich mich. "Dann zerhack sie doch mit deinem Schwert! Das hast du bei den Raz'ak ja auch gemacht!", lacht Eragon und Murtagh stimmt mit ein. Ich setze mich beleidigt auf meine Decke. "Wenigstens haben wir Frauen ein Gehirn.", murmle ich wütend vor mich hin. Murtagh geht Brennholz sammeln während Eragon und ich zu Brom eilen. Murtagh entfacht ein Feuer und wir essen schweigend. Ich versuche Brom ein wenig Wasser einzuflössen doch er will einfach nicht trinken. Wütend gehe ich zu meinen Decken und wickle mich darin ein.

Ein lautes Brüllen von Saphira weckt mich. Ich springe auf und greife nach meinen Schwertern. Saphira beugt sich über Brom der von der Felsplatte gefallen ist und sich hin und her wälzt. "Leute!", rufe ich panisch und beide Männer sind schon an meiner Seite. Ich gehe schnell zu Brom. Sein Gesicht ist verzerrt und seine Hände sind zu Fäusten geballt. "Wir müssen ihn festhalten! Er wird sich sonst verletzen!", rufe ich und packe seine Arme. Die anderen halten auch eine Beine und alles fest. Wir halten ihn fest bis er wieder still liegt. Dann heben wir ihn behutsam auf die Felsplatte. Seine Haut ist so heiß dass man die Hitze schon aus einiger Entfernung spüren kann. "Wasser und Tuch! Jetzt!", weise ich ruhig an. Ich darf jetzt nicht die Kontrolle verlieren! Ich wische Brom das Gesicht ab. Plötzlich packt eine Hand meine und Eragons Schulter. Brom schaut uns mit glasigen Augen an. "Bring mir den Weinschlauch!", keucht er. "Das ist jetzt nicht der beste Augenblick um zu trinken!", tadel ich ihn. "Jetzt bring mir den Wein! Mach schon!", sagt er. Eragon sucht in den Satteltaschen. "Ich finde ihn nicht!", ruft er. "Hier. Nimm meinen", höre ich Murtagh sagen. "Gut. Jetzt wasch damit meine rechte Hand!", sagt Brom. Murtagh ist zum Höhlenausgang gegangen um uns allein zu lassen. "Was?", fragen Eragon und ich. "Keine Fragen! Ich habe keine Zeit mehr!", ächzt Brom. Wir tun wie gehießen. Ich weiß genau was er vorhat. Es löst sich eine braune Farbschicht von Broms Hand. Nun sieht man Broms Drachenreitermal. Ich schließe kurz meine Augen als Eragon verblüfft auf sie schaut. "Du bist ein Drachenreiter?", fragt Eragon. Ein schmerzliches Lächeln huscht über Broms Gesicht. "Ich bin mal einer gewesen. Heute nicht mehr! Als ich ungefähr so alt war wie du, holten mich die Drachenreiter zu sich und ich wurde auserwählt. Während meiner Lehrzeit, freundete ich mich mit einem anderen Schüler an. Morzan. Bevor er ein Abtrünniger wurde. Aber dann verriet er uns an Galbatorix. Und bei der Schlacht auf Vröengard, wurde mein junger Drache getötet. Ihr Name war Saphira.", erklärt Brom. "Warum hast du uns das nicht schon früher erzählt?", fragt Eragon. "Dir.", verbessere ich ihn leise. "Weil dazu kein Grund bestand.", sagt er mühsam. "Ich bin alt, Eragon. So alt! Obwohl sie meinen Drachen getötet haben lebte ich länger als die anderen. Weißt du wie es ist so lange zu leben? So vieles an das man sich nicht mehr erinnert. Und dann schaut man nach vorne und merkt dass man noch viele Jahre vor sich liegen hat! Nach all der Zeit, traure ich immer noch um MEINE Saphira und ich hasse Galbatorix dafür dass er sie mir genommen hat! Lass nicht zu dass dir das selbe widerfährt! Beschütze Saphira mit deinem Leben! Denn dann ist es trostlos. Und du, Beth, beschütze die zwei mit deinem leben!", wendet sich Brom an mich. "Sag so etwas nicht! Uns allen wird nichts geschehen!", sage ich beruhigend. "Vielleicht rede ich wirres zeug.", murmelt brom. Sein Blick wandert zu murtagh hinüber dann kehrt er wieder zu uns zurück. "Eragon, Beth, mir bleibt nicht mehr viel Zeit! Nehmt ihr beide meinen Segen an, bevor ich sterbe?", fragt er. Es füllen sich Tränen in meinen Augen. "Du wirst nicht sterben!", sagt Eragon. "Das ist nicht nötig!" "So ist nun mal der Lauf der Dinge. Doch. Es ist nötig. nehmt ihr meinen Segen an?", fragt er noch mal. Wir beide nicken. brom legt uns jeweils eine hand auf die Stirn. "Dann gebe ich ihn euch. Mögen die nächsten Jahre euch großes Glück bringen!" Er flüstert uns sieben Worte aus der alten Sprache zu. Dann erklärt er noch was sie bedeuten. "Das ist alles was ich euch mitgeben kann. Benutzt sie nur in größter Not! Und Beth... Oh meine Beth...", murmelt er als er eine Träne meine Wange hinunter laufen sieht. "Niemand ist deine Tränen wert! Du bist immer wie eine Tochter für mich gewesen! Ich weiß deine Kindheit war nie leicht aber... Du stammst aus einer besonderen Blutlinie. Aus dir wird etwas ganz großes! Aus euch beiden! Und ihr braucht euch gegenseitig. Vergesst das nicht. Wenn ihr zusammenhaltet, seid ihr stärker als jeder andere. Ich liebe euch!", sagt er und nun wendet er seinen Blick an die Decke. "Und jetzt... Beginnt das größte aller Abenteuer!", murmelt er. Eragon und ich, halten weinend seine hand. Wir trösten ihn und währen die Stunden vergehen, wird Broms Gesicht grau und eine trübe Blässe überzieht ihn. Seine Hände sind eiskalt. Wir müssen hilflos mit ansehen, wie die Stichwunde, die der Raz'ak ihm zugefügt hat, ihren Tribut fordert. ich hab schon versucht ihn zu heilen, aber die Droge die mir verabreicht wurde hat anscheinend eine Nachwirkung. Als die frühen Abendstunden eintreffen, wird Broms Körper steif. "Brom?", frage ich weinend. "Brom? Murtagh hilf uns!", rufe ich hektisch aber wir können nichts mehr für ihn tun. Dann trifft sich Broms letzter Blick mit meinem und ein zufriedener Ausdruck macht sich auf seinem Gesicht breit. Ein letzter Atemhauch entfährt seine Lippen und nun ist er ganz ruhig. Mit zitternden Fingern schließe ich Broms Augen und stehe auf. saphira lässt ein wehklagendes Brüllen ertönen. Tränen laufen pausenlos über meine Wangen. Er war immer so etwas wie ein Vater über mich gewesen! Hat mich aufgezogen, gelehrt, zum Lachen gebracht... Er war für mich da als niemand für mich da war. Er war mein Freund. "Wir müssen ihn begraben.", sage ich heiser. "Man könnte uns sehen.", warnt Murtagh vorsichtig. Ich sehe ihn finster an. So finster dass er zusamen zuckt. "Das ist mir egal!" Murtagh zögert kurz, dann trägt er Broms Leichnahm zusammen mit seinem Schwert und seinem Stab aus der Höhle. "Ganz nach oben.", sage ich mit brüchiger Stimme und deute auf den Gipfel des Sandsteinhügels. "Man kann in dem Gestein kein Grab ausheben.", widerspricht er. "Ich schon.", sagt Eragon und wir klettern nach oben. Murtagh legt Brom vorsichtig nieder. Eragon bohrt seinen Blick in den Sandstein. Er macht eine kurze Handbewegung und sagt etwas in der alten Sprache. In dem Boden entsteht eine Vertiefung die so lang wie Broms Leichnahm ist. Eragon lässt Hüfthohe Mauern aus dem Lehm wachsen. Wir legen Brom in das noch unfertige Grab. Wir treten einen Schritt zurück, dann git Eragon dem Grab noch eine endgültige Form. Die Mauern, schließen sich über Broms regloses Gesicht. Als letztes, schreibt Eragon in den Stein: Hier ruhrt Brom, der ein Drachenreiter war und für uns wie ein vater. Möge sein Name ruhmvoll weiterleben.

Safer (Eragon und Murtagh ff)Where stories live. Discover now