Kapitel 15 (TW)

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(Das Kapitel beinhaltet sehr sensible Themen deswegen Triggerwarnung)
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Auf der Karte stand: "Von Tarek".
Ich las es und erkannte seine Schrift ganz schnell.
Es war er, der Junge der mich bis vor 5 Monaten noch verfolgt hatte.
Er hatte sein ganzes Leben aufgegeben, nur um mich zu verfolgen, er hatte eine Obsession entwickelt, er war wie besessen von mir.
Ich wurde paranoid und schloss alles ab und schmiss die Blumen in den Mülleimer.
Ich setzte mich auf die Couch und fing an aus Angst zu schwitzen, meine Hände verkrampften sich.
Ich fühlte mich so hilflos und hatte Angst ohne Skandal.
Es überkam mich ein Gefühl von Unwohlsein, dass er nach mir gesucht hatte.
Sein Verhalten schien so obsessiv, als möchte er nie wieder sein Leben ohne mich leben.
Es war ein beängstigender Moment, wo man vorsichtig sein musste, was man plante als Nächstes zu tun.
Zur Polizei kann ich nicht er hat eine schwerkranke Mutter und außer ihren Sohn hat sie niemanden.
Skandal Bescheid sagen geht auch nicht er würde ausrasten und ich will ihm das nicht kaputt machen, da er erst in Málaga angekommen ist.
Deswegen musste ich das in meine Hand nehmen.
Ich dachte darüber nach wie Tarek und ich uns überhaupt kennengelernt hatten.

Flashback vom kennenlernen mit Tarek
(Ausbildungszeit von dem Beruf von Dunya dauert 3 Jahre. Sie hat ihn vor drei Jahren kennengelernt und war da 16 Jahre alt.)

Es war mein zweiter Ausbildungstag.
Ich zog mein Kasack an und lief in den Pausenraum, um zu schauen was heute ansteht, als ein Notfall durchkam.
Ein 17 jähriger Junge wurde angeschossen in der Brust.
Jetzt ging alles schnell und als Azubi vor allem als neue Azubi ist man sehr aufgeregt.
Ich konnte, aber meine Ruhe behalten und zog mich steril an.
Im OP lag der Junge schon, der Arzt war start klar.
Der Junge war so alt wie ich,schwarze Locken und weiche Gesichtszüge.
Er wurde unter Anästhesie gesetzt und ich sah wieder jeder Muskel in seinem Körper sich beruhigte.

,,Was haben wir hier?",fragte der operierende Arzt und ihm wurde der sterile Kittel zugebunden.

,,Tarek El Hajj. 17 Jahre alt. Keine Vorerkrankungen und Allergien bekannt.
Wurde an der Straße angeschossen, war beim Bewusstsein als die Kollegen ihn fanden.
Ein vulnus sclopetarium in der Brust.",sagte meine Praxisanleiterin, aber ihre Stimme verstummte in meinen Gedanken.

Der Arzt fing an zu operieren und ich stand nur dort rum, denn was soll ich bitte an meinem zweiten Ausbildungstag tun.
Die OP war mit Erfolg.
Der Junge wurde auf die Intensivstation verlegt und mir wurde gesagt sobald er aufwacht zu ihm zu gehen und zu versuchen mit ihm zu reden, wenn ihm das Reden schwerfällt soll ich den Neurologen dazu holen.

Nachdem er erwacht war und etwas zu sich kam betrat ich den Raum lächelnd.

,,Hallo ich bin die Azubi Dunya.",stellte ich mich vor, nahm den Stuhl und setzte mich neben seinem Bett.
Er schaute mit schwachem Blick, komplett zu gekabelt zu mir und lächelte mich an.

,,Und seit wann gibt es so schöne Krankenschwestern?",fragte er mich mit schwacher Stimme und grinste.

Ich schaute beschämend auf den Boden und grinste.

,,Ich leite das mal weiter, dass sie keine Probleme beim Sprechen haben.",sagte ich und stand auf.

,,Wenn sie was brauchen, klingeln sie.",fügte ich noch hinzu, bis ich den zuständigen Arzt informierte, dass er keine Probleme beim sprechen hatte.
Die Tage vergingen und jeden Tag fragte er nach mir.
Ich fing, aber an meine Distanz zu halten, denn er machte mir teilweise Angst.
Er wollte mich nicht loslassen und tat so als ob es ihm schlecht ginge damit ich länger bei ihm bleiben würde.
An seinem Entlassungstag war ich nicht da, doch paar Tage später erreichten mich Blumen mit dem Namen ,,von Tarek" drauf.
Ich überlegte kurz und mir fiel ein, dass es der Tarek aus dem Krankenhaus sein musste.
Mir wurde ein wenig bange, woher wusste er wo ich wohne?
Ich schmiss die Blumen immer wieder weg, doch er schenkte mir jede Woche neue.
Wochen vergingen und ich wurde paranoid, ich zog mich nur noch im Badezimmer um und meine Gardinen waren immer vor meinen Fenstern.
Ich ging nur zur Arbeit und zurück, aber eines Abends musste ich Noura von ihrer Freundin abholen, weil sie Angst hatte alleine zu kommen da es schon dunkel war.
Auf dem Weg dahin spürte ich eine kräftige Hand mich ziehen.
Ich wollte schreien, doch die Person hielt meinen Mund zu.
Mein Körper verkrampfte sich, meine Augen wurden glasig,ich war am zittern und in einer Schockstarre.
Ich drehte mich um und sah wer es war.
Es war Tarek.

نجم مكسور (Gebrochner Stern) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt