Brave

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44. Brave

Nachdenklich betrachte ich mein Bild im Spiegel, das mich in dem hell lila Kleid zeigt. Der Gedanke daran, dass Liam mir dieses Kleid geschickt hatte, lässt mich bei dem Gedanken, es bei der Hochzeit zu tragen, etwas unsicher fühlen.

"Ave, es sieht echt toll aus.", sagt plötzlich jemand hinter mir.

Wegen der dunklen Stimme denke ich sofort an Liam, das geht den ganzen Tag schon so. Aber es ist Jeremy, der mich lächelnd ansieht. "Danke, du auch."

"Dein Vater fragt nach dir. Er möchte dir noch etwas sagen."

Mit einem tiefen Atemzug drehe ich mich um und streiche nochmal mein Kleid glatt. "In Ordnung, ich gehe. Maddison ist bei ihrer Mutter, oder?"

"Ja und Joana sieht dich die Bar an.", gibt er grinsend zurück.

"Noch vor der Trauung?", frage ich mit einem überraschten Blick.

"Angeblich nur für später.", lacht er.

"Jer, tu mir den Gefallen und pass auf sie auf, okay? Ich glaube die ist wegen der Sache mit Liam selbst völlig fertig. Sie hat sich Sorgen gemacht.", bitte ich ihn.

"Und wer passt dann auf dich auf?", fragt er, streicht mir eine Strähne meiner offenen Haare aus dem Gesicht und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.

"Ich schaffe das schon." Ich schenke ihm noch ein Lächeln.

Sahair weiß gar nicht was sie bei jemandem wie Jeremy alles verpasst. Aber wenn sie meint, Will sei perfekt, dann ist das ihre Sache.

Als ich endlich das Zimmer vom Bräutigam gefunden habe, warte ich noch kurz, bis ich mich schließlich überwinde reinzugehen. Es ist einfach komisch. Vor ein paar Monaten hatte ich keinen Kontakt zu ihm und jetzt bin ich auf der Hochzeit meines Vaters.

"Du wolltest mit mir reden?" Mein Vater dreht sich zu mir, mit der Hand an seiner Krawatte.

"Ja, ja. Vielleicht ist das nicht der beste Zeitpunkt, aber...eigentlich gibt es nie einen guten Zeitpunkt. Ich war dir nie ein guter Vater und, ob du es glaubst oder nicht, es tut mir Leid. Aber egal wie lang ein Vater weg ist, er hört nie auf seine eigene Tochter zu lieben. Es bedeutet mir unheimlich viel, dass du heute da bist. Und denke nie, dass du ein Grund warst, dass ich gegangen bin."

"Ich war aber auch keiner, dass du geblieben bist.", lehne ich seine meiner Meinung nach schwache Entschuldigung ab. "Aber schon okay, Mum war und ist die beste Familie, die ich je haben könnte. Ich nehme es dir nicht übel, ich hab damit abgeschlossen."

Mein Vater sieht mich sprachlos an. "Nun, ich denke, dass ist nur berechtigt. Aber ein zweites Mal werde ich dich nicht aufgeben. Ich hoffe, das stört dich nicht."

Er lächelt. "Schon okay, Dad."

"Und...wie ist meine Krawatte?" Er zupft unsicher an den schwarzen Teil herum.

"Perfekt. Ich werde mal nach Joana sehen. Sie hat die Bar in Beschlagnahme genommen."

"Oh, keine Angst, alkoholische Getränke erst ab 21.", erklärt mein Vater.

"Trotzdem sehe ich mal nach.", entgegne ich leise und verlasse das Zimmer.

"Bist du aufgeregt?", fragt mich plötzlich eine Stimme neben mir. Joana.

"Warum sollte ich? Es ist nicht meine Hochzeit.", antworte ich.

"Nein, wegen Liam. Wir haben ihn seit fast zwei Wochen nicht gesehen, weil er seinen Abschluss sonst wo macht. Also ich bin aufgeregt. Was, wenn er mit Absicht verschwunden ist, um ein ganz neues Leben zu beginnen?"

Mr. Right GuyTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon