It's always you.

Prolog*

,,Hör auf zu lachen, dass ist nicht witzig!'', fuhr ich Liam an und haute ihm gespielt beleidigt auf die Schulter.

,,Ich glaub's einfach nicht. Du warst echt mal in Spongebob verknallt?'', fragte er jetzt schon zum 3 Mal nach und hielt sich vor lachen den Bauch.

,,Ja war ich, und jetzt? Mich hat es mit sieben eben beeindruckt, dass er unter Wasser grillen kann.'', verteidigte ich selbstsicher, musste mir aber auch ein Lachen verkneifen. ''Und außerdem wohnt er in einer Ananas.''
Nach dieser Aussage lachte Liam nur noch mehr, sodass ich fast Angst bekam, er könne an seiner eigenen Spucke ersticken. Spinner.

Liam war schon seit dem Kindergarten mein bester Freund. Er hat damals den blöden Jungen, der mich immer geärgert hat, mit einer Schaufel geschlagen und stolz verkündet, dass wir ab jetzt beste Freunde sein werden. Seit dem Tag war er mein Held. Und irgendwie auch der meiner Eltern. Für sie war Liam der große Beschützer ihrer Tochter - mir - und obwohl er mit seinen 17 Jahren nur ein Jahr älter war als ich, riefen sie ihn jedes mal an, um auf mich aufzupassen, wenn sie mal nicht da waren. Nicht, dass das nötig war, denn ich war mittlerweile definitiv alt genug, um auf mich selbst aufzupassen und außerdem war Liam eh so gut wie immer hier oder eben ich bei ihm. Nur meine Eltern hatten das noch nicht ganz verstanden.

Nichtsdestotrotz kam es nicht gerade selten vor, dass ich lieber meine Ruhe vor Liam hatte. Nicht, weil er mir auf die Nerven ging oder ich keine Lust auf seine Gesellschaft hatte. Ganz im Gegenteil. Es war eher die Tatsache, dass mein bester Freund ziemlich beliebt bei den Mädchen in meinem Alter war und er das auch in vollen Zügen ganz bewusst genoss. Damit meinte ich nicht, dass er ein totaler Player war, nein. Das war er nämlich ganz sicher nicht, aber er wusste welche Wirkung er auf das andere Geschlecht hatte und nutze das manchmal ein bisschen aus. Was der Grund war, dass ich mich dann lieber zurückzog, da mich diese ,,Wirkung'' auch nicht verfehlt hatte. Leider. Und verständlicher weise wollte ich mir aus diesem Grund nicht gerade reinziehen, wie Liam mit irgendwelchen Mädchen flirtete.

,,Jetzt hör schon auf zu lachen.'' Kichernd nahm ich mein Kopfkissen in die Hand und schlug ihm damit mitten ins Gesicht. Abrupt hörte er auf zu lachen.

,,Das hätte ich an deiner Stelle lieber gelassen." Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, hatte ich auch schon ein Kissen in Gesicht. Und dann noch eins.

Lachend sprang ich mit einem Kissen in der Hand auf und schlug ein zweites Mal nach ihm. Er wich gekonnt aus und lief, selbst mit einem Kissen in der Hand, grinsend auf mich zu.

,,Gib auf du hast eh keine Chance gegen mich.'', rief ich übermütig und war ein paar Sekunden später dann doch diejenige, die lachend davonlief.

,,Bleib stehen, Kätzchen. Ich krieg dich sowieso.'' Er lief mir hinter her und ich sprang schnaufend über mein Bett. ,,Niemals!"

Schon seit ich mich erinnern kann nannte Liam mit ,,Kätzchen''. Wahrscheinlich, weil mein Spitzname Kat war und jeder mich so nannte. Mein eigentlicher Name war Kathrine, aber der war meiner Meinung nach zu alt und zu lang. Kat gefiel mir da einfach viel besser.

,,Friss das!'', rief ich außer Atem zurück und warf im selben Moment mein Kissen nach ihm. Anscheinend hatte er kurz nicht aufgepasst, denn das Kissen traf ihn mitten im Gesicht. Ich hielt mir vor lachen den Bauch und machte einen Schritt nach vorne um einen bessern Halt zu haben. Zumindest dachte ich das. Mein Fuß trat in die Luft und eine Sekunde später lag ich auch schon auf dem Boden.

Hinter mir hörte ich wie Liam mich auslachte und rief aus Reflex: ,,Das war Absicht.''
Das brachte ihn aber nur noch mehr zum lachen.

,,Kommt her du Tollpatsch.'', sagte Liam, als er sich einigermaßen beruhigt hatte und hielt mir seine Hand hin. Augenverdrehend ergriff ich sie und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. So tollpatschig war ich gar nicht. Obwohl... wahrscheinlich doch, schlussfolgerte ich nach kurzem überlegen. es war nicht wirklich was außergewöhnliches, wenn ich fiel oder mich verletzte. Das passierte mir nämlich andauernd.