Kapitel 12. ~ Unfreiwilliger Anruf*

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Kapitel 12. - Unfreiwilliger Anruf

,,Ich trinke nie wieder Alkohol.'', sagte Talia ernst und vergrub ihren Kopf stöhnend in ihrem grauen Kopfkissen.

,,Das hast du die letzten beiden Male auch gesagt.'', erinnerte ich sie kichernd und hielt ihr ein Glas Wasser und eine Aspirin Tablette hin. ,,Nimm einfach die Tablette und hör mir zu, dann geht's dir bestimmt gleich besser.''

Langsam setzte Talia sich auf und nahm vorsichtig das Glas in die eine, und die Tablette in die andere Hand. Heute gab es zum Glück für de ganze Schule frei, da ohne hin niemand gekommen wäre.

,,Wie soll es mir besser gehen, wenn du mich die ganze Zeit voll quatscht? Was willst du mir überhaupt erzählen?'', fragte sie und schluckte die Tablette.

,,Ich will dich ablenken, du Genie.'', antwortete ich. ,,Das Flaschendrehen heute Morgen, war die reinste Katastrophe.''

,,Lass mich raten, hat Lynn Meyer obenrum wieder blank gezogen?'' Mit hoch gezogenen Augenbrauen schaute sie mich an und verdrehte dann seufzend die Augen als ich nickte. ,,Man, besitzt dieses Mädchen eigentlich so etwas wie Selbstwertgefühl oder Scharm?''

,,Wahrscheinlich nicht, aber sie war nicht die einzige. Der Großteil der Typen, war sogar so krass betrunken, dass es ihnen nicht mal mehr was ausgemacht hat, dass ihre Freundinnen bei dem Spiel mit anderen Typen rumgeknutscht hatten. Ganz ehrlich, sei froh, dass du so schnell gegangen bist. Ich weiß jetzt Dinge, die ich niemals wissen wollten und hab Dinge gesehen, die eine Altersfreigabe gebrauchen könnten.'' Bei der Erinnerung daran schüttelte ich mich angeekelt.

,,Waren Sam und Liam auch so betrunken?'', fragte sie immer noch mit dem Gesicht im Kissen.

,,Nein, ich glaub nicht. Nach einer Weile hab ich sie auch nicht mehr gesehen.'', gab ich zurück und zuckte mit den Schultern. ,,Wahrscheinlich wollten sie sich das Grauen nicht länger mit ansehen und sind gegangen.''

,,Hmm. Oder sie haben Zuhause einfach ihr eigenes Feuer entfacht.'', lenkte sie lachend ein, hielt sich aber sofort stöhnend den Kopf.

,,Ja..., und das gehört zu den Sachen, die ich nicht unbedingt wissen will.'' Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden und rutschte in Talias Sitzsack ein bisschen nach unten.

,,Wenn Sam und Liam gegangen sind, bei wem warst du dann?'' Fragend schaute sie mich an und zog eine ihrer Augenbrauen hoch. ,,Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Liam dich da einfach alleine gelassen hätte.''

,,Ob du's glaubst oder nicht, ich hab auch noch andere Freunde.'', entgegnete ich leicht grinsend. ,,Aber es war Matt, wenn du es genau wissen willst.''

,,Na dann. Hoffentlich hat er sich benommen.'' Seufzend ließ Talia ihren Kopf erneut in das Kissen sinken und zog ihre Bettdecke ein Stück höher.

,,Wenn du mit ''benommen'' meinst, dass er mich fast in einen See geschmissen hätte, nur weil ich ein weißes Shirt anhatte, dann ja.'', meinte ich sarkastisch.

,,Der Junge kann's einfach nicht lassen.'', murmelte sie und schüttelte den Kopf.

,,So ist dein Bruder eben.'' Mitfühlend legte ich ihr eine Hand aufs Bein. ,,Aber wenigstens hat er mich nach Hause gebracht.''

,,Sorry nochmal, dass ich versucht hab euch zu verkuppeln.'', sagte sie dann und schaute zu mir runter. ,,Es ist nur..., ich finde es echt scheiße, dass Liam so schnell eine neue Freundin gefunden hat und du immer noch niemanden. Manchmal hab ich das Gefühl, du könntest ihn doch noch mehr mögen, als nur rein freundschaftlich, verstehst du?''

Bitte nicht schon wieder dieses Thema.

,,Du brauchst dir echt keine Sorgen um mich machen, Lia. Ich warte einfach auf den Richtigen.'' Und das war mein voller Ernst. Auch, wenn es sich total kitschig anhörte.

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