Kapitel 14. ~ Nervosität*

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Kapitel 14. - Nervosität

,,Da bin ich!", verkündete Talia stolz, als sie um Punkt 16 Uhr vollgepackt bei mir auf der Matte stand.

,,Willst du hier einziehen oder was?", fragte ich amüsiert und ging ein Stück zur Seite, damit sie hereinkommen konnte. ,,Das ist ja gefühlt dein halbes Zimmer."
Mit verschränken Armen schaue ich ihr dabei zu wie sie sich die Schuhe auszog.

,,Du weißt ich brauche das alles!", verteidigte sie sich und drückt mir eine der Taschen in die Hand. Man war die schwer. Was hatte sie denn alles dadrin?

,,Du weißt aber schon, dass ich sowohl Schminke als auch alles mögliche für die Haare hier hab oder?" Sichtlich amüsiert folgte ich ihr in mein Zimmer, wo sie ihre Tasche sofort auf den Boden fallen lies. Ich tat es ihr gleich. ,,Ich weiß, ich weiß.", sagte Talia und fing an in ihren Taschen zu kramen. ,,Das ist alles nur sicherheitshalber. Falls doch was fehlen sollte. Wir gehen nicht einfach nur feiern Cat! Es muss alles perfekt werden."

Mir reichte es schon, wenn es nicht ein komplettes Desaster werden würde. Ich hatte echt keine Lust auf Drama, aber leiden war das an unserer Schule kein Ding der Unmöglichkeit. Und abgesehen davon, hatte ich genug Film gesehen um zu wissen, dass Drama bei solchen Anlässen eigentlich immer ein fester Bestandteil war. Natürlich hatte ich an sich nichts gegen Drama, ganz im Gegenteil, jedoch nur bei den anderen. Für mich selber natürlich nicht.
,,Jetzt übertreib mal nicht.", beruhigte ich sie dennoch lachend. ,,Es wird schon alles gut werden."

Ich sah ihr zu wie sie ihr Kleid extrem vorsichtig aus einer der Taschen zog und es dann der Länge nach auf meinem Bett ausbreitete. Mein eigenes hing schon seit Tagen an der Außenseite meines Kleiderschrankes.
,,Seit wann kannst du denn in die Zukunft gucken?" Wow, da war aber jemand schnippisch heute.
,,Ach komm schon. Du machst dir völlig unnötig Sorgen.", versuchte ich sie zu beschwichtigen und lies mich neben ihr Kleid auf mein Bett fallen. Ich konnte mir fast denken, weshalb sie sich solche Gedanken machte. Talia mochte Damon wirklich und machte sich die ganze Zeit einen Kopf, dass etwas schief laufen könnte. Immerhin lief das mit den beiden noch nicht so lange. Auch wenn ich sie verstehen konnte, wusste ich auch, dass ihre Sorgen komplett unbegründet waren, denn Damon vergötterte sie. Das konnte jeder sehen, der Augen im Kopf hatte. Und sehr wahrscheinlich versuchte er, genau wie Talia, alles damit es bei den beiden klappte. ,,Damon ist dir voll und ganz verfallen das musst du doch sehen. Er kann weder seine Hände, noch seine Augen von dir lassen."

In Talias Gesicht konnte ich sehen, dass meine Worte sie ein wenig beruhigten. ,,Meinst du wirklich?" Die Hoffnung in ihren Worten, brachte mich zum Lächeln.

,,Talia, ich bitte dich. Hast du ernsthaft noch nicht ein einziges Mal bemerkt, wie er dich ansieht?" Auch auf ihrem Gesicht breitete sich jetzt ein Lächeln aus, was mir ein gutes Gefühl gab. Sie so verliebt zu sehen, machte mich wirklich glücklich und ich gönnte es ihr von ganzen Herzen. In der Vergangenheit hatte sie nicht unbedingt die aller besten Erfahrungen mit Typen gemacht, also freute es mich umso mehr, dass sie und Damon sich gefunden hatten.

,,Okay." Talia klatschte euphorisch in die Hände. ,,Dann lass uns mal anfangen."

Ganze zweieinhalb Stunden später waren wir fertig geduscht, geschminkt, angezogen und hatten gegessen.
,,Ich bin so aufgeregt." Mittlerweile war Talia komplett hibbelig und konnte kaum noch still stehen. Ich konnte es verstehen, inzwischen war ich auch ein wenig aufgeregt. Natürlich nicht so sehr wie meine beste Freundin, die sich auf einen wundervollen Abend mit der Person, in die sich sich verliebt hatte, freute. Dennoch konnte ich nicht abstreiten, dass der Gedanke daran, dass ich Nathan nachher wiedersehen würde, mir nicht auch ein wohliges Gefühl verschaffte.

Ein wenig nervös strich ich mein grünes Kleid glatt. Es ging mir bis zu den Knöcheln, sah aus als wäre es aus samt und hatte an der rechten Seite einen langen Schlitze, der bis zu meinem Oberschenkel hoch ging. Außerdem war es am Rücken frei und wurde nur von ein paar dünnen Schnüren gehalten. Dazu trug ich offene silberne High Heels, die meine Beine noch länger aussehen ließen, als sie waren und meine Haare hatte ich offen gelassen, jedoch mit meinem Lockenstab ein wenig in Form gebracht. Der silberne Schmuck den ich dazu trug, rundete mein Outfit nur noch ab. Alles in allem, war ich sehr zufrieden.
Mein Blick schweifte von meinem Kleid zu Talia, die vor dem Spiegel in meinem Zimmer stand und gerade dabei war, sich ihre goldenen Creolen in die Ohren zu stecken. Im Gegensatz zu meinem schlichten, glitzerte ihr rotes bodenlanges Kleid mit ihrem Schmuck um die Wette. Ihre Haare hatte sie gelockt und anschließend in eine wunderschöne Hochsteckfrisur verwandelt, aus der einige der Locken lose heraushangen und ihr Gesicht umschlossen. Sie sah wirklich absolut fantastisch aus. Damon würden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn er sie so sah.

Zufrieden wandte ich mich von ihr ab und warf einen schnellen Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Mittlerweile war es fast 19 Uhr, was bedeutete, dass Matt und Damon bald kommen würden, um uns abzuholen. Es war also noch genug Zeit, um ein paar Fotos zu machen.

Meine Mum erklärte sich selbstverständlich sofort dazu bereit den Job der Fotografin zu übernehmen und holte begeistert ihre Kamera aus ihrem Schlafzimmer, nachdem ich sie gefragt hatte, ob sie von Talia und mir ein paar Fotos machen würde.

,,Okay, dann stellt euch mal zusammen.", sagte sie ganz professionell, als wir uns vor den Rosenbüschen im Garten positioniert hatten. Zu Glück schien die Sonne noch.
Natürlich folgten wir ihren Anweisungen und nach wahrscheinlich 20 Minuten hatten wir eine Menge schöner Bilder geschossen. Natürlich hatten wir auf mindestens der Hälfte hässliche Grimassen oder dergleichen gezogen, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann war das auch ein absoluter Muss.

Gerade als wir dabei waren uns die Fotos auf dem kleinen Bildschirm der Kamera anzuschauen, klingelte es an der Tür.
,,Das sind die Jungs." Sofort glänzten Talias Augen vor Aufregung und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Gott, war sie verliebt.

,,Ihr bleibt hier.", befahl meine Mutter, als Talia sich gerade in Bewegung setzten wollte. ,,Ich mach den beiden die Tür auf und filme ihre Reaktion, wenn sie hier rauskommen und euch das erste mal sehen." Bei sowas war meine Mutter wirklich Feuer und Flamme und machte nichts halbes und nichts ganzes. ,,Ich will von euch allen zusammen auch noch ein paar Bilder machen." Natürlich wollte sie das, dachte ich amüsiert.

Aufgeregt nahm Talia meine Hand, als meine Mum zurück ins Haus lief, um Matt und Damon die Tür zu öffnen.

Kaum hatte Damon den Garten betreten und Talia erblickt, konnte ich genau das sehen, was ich ihr noch vor ein paar Stunden in meinem Zimmer versucht hatte zu verklickern. Er vergötterte sie absolut und mit einem Blick zu meiner besten Freundin, konnte ich sagen, dass es ihr ganz genauso ging.

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